Abfallwirtschaft Mannheim startet Kampagne „Deckel zu!“

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Ab März 2012 leert die Abfallwirtschaft Mannheim nur noch Mülltonnen deren Deckel sich mühelos schließen lassen. Damit reagiert der Eigenbetrieb auf übervolle Abfallbehälter und nebenstehende Säcke.

„Diese unerlaubten ‚Beiladungen‘ verursachen Entsorgungskosten von jährlich 1,1 Mio. Euro. Zum anderen erschweren sie die Arbeitsbedingungen der Müllabfuhr, stören das Stadtbild, führen zu unangenehmen Gerüchen und ziehen Ungeziefer an“, erklärt Bürgermeister Lothar Quast, Dezernent für Planung, Bauen, Umweltschutz und Stadtentwicklung.

Die Abfallwirtschaft Mannheim will nun Abhilfe schaffen und geht kontrolliert gegen überfüllte Behälter und nebenstehende Säcke vor. Unter dem Titel „Deckel zu!“ startet der städtische Eigenbetrieb im Februar 2012 eine Kampagne. Dabei beruft er sich auf die Abfallwirtschaftssatzung der Stadt. Diese schreibt vor, dass der Deckel der Abfalltonne am Leerungstag geschlossen sein muss und neben der Tonne abgestellter Müll nur im gebührenpflichtigen Müllsack bereitgestellt werden darf. Diese Regelung gilt für die Rest-, die Biomüll- und die Papiertonne.
Das Problem der überfüllten Behälter ist im gesamten Mannheimer Stadtgebiet vorhanden. Eine Stichprobe hat ergeben, dass regelmäßig an rund acht Prozent der insgesamt 42.100 Standplätze Überfüllungen oder Beiladungen vorzufinden sind.

Gebührenverluste und erschwerte Arbeitsbedingungen

1,1 Mio. Euro gibt der Eigenbetrieb für Sammlung und Verbrennung des Abfalls aus, den die Mannheimer Bürger in zu kleine Tonnen pressen, um die Gebühren für die Entsorgung zu sparen. „Das ist nicht gerecht denen gegenüber, die eine größere Mülltonne beziehen, die dem tatsächlich benötigten Volumen entspricht", erklärt der Betriebsleiter der Abfallwirtschaft Mannheim, Dr. Stefan Klockow.
Nicht zuletzt werden die Arbeitsbedingungen der Müllwerker durch Beiladungen und überfüllte Mülltonnen extrem erschwert. „Unsere Müllwerker in den Vollservicegebieten ziehen die Mülltonnen meist aus Hinterhöfen, Kellern und über Treppen. Wenn die Tonnen dann schwer und voll sind, so dass sich der Deckel abhebt, dann ist die Arbeitsbelastung und die Verletzungsgefahr der Mitarbeiter extrem hoch“, argumentiert Klockow. Insbesondere beim Einhängen der übervollen Behälter in die Schüttung des Müllfahrzeugs kann es zu Problemen kommen: Der Müll kann herausfallen und die Tonne kann sich im Extremfall aus der Schüttung lösen und abstürzen. Aus hygienischen Gründen und um Verletzungen zu vermeiden dürfen Müllwerker aber auch nicht in die Tonnen greifen, um Müllsäcke herauszunehmen oder den Tonneninhalt zusammenzudrücken.

Gelbe und rote Karte für übervolle Mülltonnen

Mit der geplanten Kampagne „Deckel zu!“ setzt die Abfallwirtschaft Mannheim die Abfallwirtschaftssatzung konsequent um und kennzeichnet ab Februar zunächst die Behälter, deren Deckel sich nicht schließen lassen. In diesem Fall hängen die Müllwerker die so genannte „gelbe Karte“ an die Mülltonne.
„Ab März 2012 wird es dann ernst. Wer immer noch eine übervolle Tonne am Leerungstag bereitstellt, bekommt von uns die rote Karte und die Mülltonne bleibt ungeleert stehen“, beschreibt Klockow die Vorgehensweise seiner Mitarbeiter. „Uns ist bewusst, dass wir mit dieser Kampagne manchen Mannheimer Bürger verärgern. Aber es sprechen zu viele Argumente dafür, gegen überfüllte Behälter vorzugehen“, so der Betriebsleiter weiter.

Überfüllte Behälter können vermieden werden

Wer gelegentlich größere Mengen an Abfall hat, dem bietet die Abfallwirtschaft Mannheim folgende Möglichkeiten, um überfüllte Behälter zu vermeiden:

• Den Kauf eines 50-Liter-Rest- oder Biomüllsacks für eine Gebühr von 2 bzw. 1,50 Euro
• Den Auftrag einer gebührenpflichtigen, zusätzlichen Lee-rung
• Die kostenlose Abgabe von Altpapier und Kartonagen beim Recyclinghof Im Morchhof 37 und dem der ABG in der Max-Born-Straße 28
• Die kostenlose Abgabe von Grünabfällen beim ABG-Recyclinghof.

Wer häufiger mehr Abfall hat, ist laut Abfallwirtschaftssatzung dazu verpflichtet einen größeren oder zusätzlichen Behälter beim Eigenbetrieb selbst zu bestellen. Denn das Volumen der Behälter ist so zu bemessen, dass zwischen zwei Abholungen anfallender Abfall mühelos untergebracht werden kann. Hier müssen sich Mieter mit dem Eigentümer oder Verwalter in Verbindung setzen, denn nur er kann eine solche Bestellung vornehmen.
Nicht zuletzt kann derjenige Platz in der Abfalltonne sparen, der seinen Müll sinnvoll trennt. Hier bietet die Abfallwirtschaft Mannheim neben der gebührenpflichtigen Rest- und Biomülltonne, auch die kostenlose Papiertonne und den kostenlosen gelben Sack für die Verkaufsverpackungen an.

Für Rückfragen zur „Deckel zu!“-Kampagne steht das Kundencenter der Abfallwirtschaft Mannheim unter 293-7000 zur Verfügung montags bis donnerstags von 7.30 bis 16 Uhr und freitags bis 13 Uhr. Auf der Homepage der Stadt Mannheim ist auf der Startseite ein Hinweis zur Kampagne „Deckel zu!“ zu finden mit direktem Link zum Bestellformular für zusätzliche oder größere Abfallbehälter.