Nächtlicher Küchenbrand mit glimpflichem Ausgang

Feuerwehreinsatz in Edingen

Lange wach bleiben kann Leben retten –zumindest im Fall einer Familie in Edingen, deren Spülmaschine am späten Sonntagabend durch einen technischen Defekt in Brand geriet.

Der fünfzehnjährige Sohn, dessen Zimmer neben der Küche liegt, war noch wach, roch den Rauch und weckte seine Eltern und Großeltern, die bereits auf derselben Etage schliefen. Geistesgegenwärtig zogen sie die Küchentür zu, alarmierten die Feuerwehr und begaben sich ins Freie.

Kurze Zeit später traf die Feuerwehr Edingen-Neckarhausen mit fünf Fahrzeugen und 23 Feuerwehrleuten ein. Unter Atemschutz setzte ein Trupp zunächst einen Rauchvorhang in die Küchentür ein, um eine weitere Ausbreitung des Rauches zu verhindern. Mithilfe einer Wärmebildkamera konnte die Brandstelle genau lokalisiert werden. Parallel ging das Drehleiterfahrzeug vor dem Gebäude in der Konkordiastraße in Stellung – keine leichte Aufgabe, wenn man die enge Parksituation und über der Straße laufende Leitungen bedenkt.

Die Feuerwehrleute öffneten die Küchenfenster, damit der Rauch mit einem Lüfter ins Freie geblasen werden konnte. Die kokelnde Spülmaschine bauten sie aus und brachten sie vor das Haus auf die Straße, wo sie geöffnet und abgelöscht wurde. Kabel waren durchgeschmort, isolierende Schaumstoffteile glimmten. An den heißesten Stellen herrschten bereits Temperaturen um 150 Grad Celsius. Das bewusst „wasserfreie“ Vorgehen im Innern minimierte weitere Schäden an Haus und Mobiliar.

Anschließend wurde die Brandstelle in der Küche genau untersucht, weil eine versteckte Brandausbreitung in dem Haus, in dem Fußböden, Decken und sogar Wände aus Holz bestehen, ausgeschlossen werden musste. Dazu wurden Teile des Fußbodens entnommen und Stromleitungen durch eine Elektrofachkraft der Feuerwehr kontrolliert. Die Feuerwehr stellte überdies eine Brandwache, weshalb der Einsatz mit allen Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen bis 3 Uhr früh dauerte.

„Wir können von Glück sprechen, dass bei dem Einsatz niemand verletzt wurde“, sagte der Edinger Abteilungskommandant Michael Berger nach dem Einsatz.

Noch am Mittag hätte sich die Familie über die Anschaffung von Rauchwarnmeldern unterhalten – nach den Ereignissen in der Sonntagnacht dürfte die Entscheidung wohl gefallen sein. Im Schlaf können Rauchgase nicht bemerkt werden und zur tödlichen Gefahr werden. Die Feuerwehr Edingen-Neckarhausen rät daher allen Bürgerinnen und Bürgern dringend zur Installation von Rauchwarnmeldern, die es schon für wenig Geld im Fachhandel und gut sortierten Einzelhandel gibt. Ab Januar 2015 gilt für Baden-Württemberg eine Rauchmelderpflicht auch für Privathaushalte.

Weitere Informationen zu Rauchwarnmeldern gibt es beispielsweise unter www.rauchmelder-lebensretter.de.