150 Jahre KBA Werk Frankenthal – Beck: Mit Mut und Kompetenz die Zukunft gestalten

Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Standorts Frankenthal gratulierte Ministerpräsident Kurt Beck am Samstag dem Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer. Der Besuch war dem Ministerpräsidenten ein wichtiges Anliegen, weil die intensiven Bemühungen der Landesregierung dazu beigetragen haben, dass die geplante Verlegung eines Teils der Produktion von Frankenthal zum Koenig & Bauer (KBA) Hauptsitz nach Würzburg nicht das von vielen erwartete Aus für das Werk Frankenthal bedeutet.

In seinem Grußwort betonte Beck die lange Tradition des Standorts Frankenthal. Die 150-jährige Geschichte des Unternehmens sei geprägt von der Anpassung an radikale Veränderungen in der Medienwelt und der Überwindung von Krisen und Kriegen. Von der 1861 als Albert & Hamm gegründeten Firma seien aber immer wieder wichtige Impulse und Innovationen im Bereich des Druckmaschinenbaus ausgegangen. "Die Frankenthaler hatten stets den Mut zum Neuanfang und das Vertrauen in ihre Kompetenzen", sagte Kurt Beck.

Diesen Mut und das Vertrauen in die Zukunft, so der Ministerpräsident, hätten die Beschäftigten des Unternehmens auch in der jüngsten Vergangenheit beweisen. Der Ministerpräsident erinnerte daran, dass die Nachrichten von KBA aus Frankenthal in der ersten Jahreshälfte 2011 wenig erfreulich gewesen seien. Die Landesregierung habe sich in der harten Auseinandersetzung zwischen Unternehmensleitung und Beschäftigten über den Erhalt des Frankenthaler Werkes nach Kräften für einen Kompromiss eingesetzt, der die Interessen beider Seiten berücksichtige. "Nach intensiven Verhandlungen konnte eine tarifliche Einigung gefunden werden, die jetzt sehr produktiv umgesetzt wird und neue Perspektiven eröffnet", sagte Beck. Die Landesregierung werde dem Standort Frankenthal auch zukünftig zur Seite stehen und das Werk bei der Ideenfindung und der Herstellung von Kontakten unterstützen.

Erfreut zeigte sich der Ministerpräsident auch darüber, dass für das im Zuge der Neuordnung gegründete Tochterunternehmen von KBA der Name "Albert-Frankenthal GmbH" gewählt wurde. "Das ist ein Bekenntnis sowohl zum Standort, als auch zu einer guten Tradition, zu einem Namen, mit dem man sich in Frankenthal gerne identifiziert. Albert war lange Zeit ein familiengeführtes Unternehmen und hat zahlreichen Familien der Region – manchmal bis zu vier Generationen – Arbeit gegeben. Der Name hat eine hohe Identifikationskraft für Frankenthal", betonte Kurt Beck.

Vor den über 1.000 Gäste, die sich zu der Feier auf dem Werksgelände eingefunden hatten, sagte Beck, dass die gesamtwirtschaftliche Lage, vor deren Hintergrund die Neuausrichtung des Frankenthaler KBA-Werks stattfinde, derzeit stabil sei. Die Zukunft bringe allerdings einige Unsicherheiten mit sich. So sei die deutsche Wirtschaft auf einen flacheren Wachstumspfad eingeschwenkt und werde nach der Herbstprognose der führenden Wirtschaftsforscher im kommenden Jahr voraussichtlich noch um 0,8 Prozent wachsen.

Beck sagte: "Die wirtschaftliche Situation ist nicht schlecht, erfordert aber beherztes Handeln von allen Beteiligten. Vor allem aber ist es wichtig, dass man dabei die Menschen nicht aus dem Blick verliert, die Herz und Hand der produzierenden Wirtschaft sind. Insofern kann man in Frankenthal von heute aus zuversichtlich in die Zukunft blicken."