Energiewende stärkt den Industriestandort Rheinland-Pfalz

"Die Landesregierung sieht in der Industrie, den Kommunen, den Stadt- und Gemeindewerken und den produzierenden Unternehmen Partner für ein Energiebündnis in Rheinland-Pfalz. Die ehrgeizigen Ziele der Energiewende lassen sich nur gemeinsam verwirklichen in einem konzertierten Vorgehen aller Beteiligten. Auf diese Weise können Tausende von Arbeitsplätzen gesichert und geschaffen werden, wir stärken den Industriestandort und schieben technologische Innovationen an", erklärte Ministerpräsident Beck heute auf der Tagung "Energiewende und der Industriestandort Rheinland-Pfalz" in Frankenthal. Zum Kongress hatten sich über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen, Betriebsräten, Gewerkschaften und kommunalen Versorgungsunternehmen angemeldet.

Die Landesregierung will bis 2030 den verbrauchten Strom bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien gewinnen. Dies gelinge nur, wenn die Akzeptanz für den Umbau bei Verbrauchern, Arbeitnehmern und Unternehmen vorhanden sei. Deshalb seien für die Umsetzung die Unternehmen, die Kommunen und die kommunalen Werke von zentraler strategischer Bedeutung, so Beck weiter.

"Energieversorgung, die heimische regenerative Energiequellen nutzt und dabei die Wertschöpfung bei uns im Land steigert. Wir brauchen auch in Zeiten stark steigender Rohstoffpreise sichere, zuverlässige und bezahlbare Energie für die energieintensiven Unternehmen und Betriebe in Rheinland-Pfalz. Gleichzeitig schaffen wir damit auch sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze. Das werden wir Schritt für Schritt gemeinsam umsetzen."
Die Energiewende sei eine große Chance für Unternehmen und Industrie, wenn sie z.B. ihre Stromeinsparmöglichkeiten ausnutzten. So schlummere in vielen technischen Anlagen enormes Einsparpotiential, beispielsweise bei Pumpen, Antriebssystemen, der Nutzung von Abwärme und Beleuchtung. Der EffCheck bei Unternehmen im Land habe gezeigt, dass sie je nach Branche bis zu sechsstellige Summen einsparen könnten.
"Der große Vorteil der Erneuerbaren Energien liegt außerdem im dezentralen Charakter, alle können davon profitieren. Die Nutzung und die Herstellung von energieeffizienten Produkten sind nicht auf wenige Produzenten, Vertriebsunternehmen und Dienstleister beschränkt. Davon werden viele mittelständische Unternehmen profitieren. Wir erwarten positive wirtschaftliche Effekte im klassischen Maschinen- und Anlagenbau, in der Elektro- und Elektronikindustrie, in der chemischen Industrie und natürlich beim Handwerk", so Eveline Lemke.
Die Ministerin stellte die Wegmarken zum Erreichen der Ziele der Energiepolitik der Landesregierung vor. Dazu zählten beispielsweise
· die Verfünffachung der Stromerzeugung aus Windenergie bis 2020;
· die Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramm IV, um bis zu zwei Prozent der Landesfläche für Windenergienutzung zur Verfügung zu stellen;
· die Steigerung der Stromerzeugung aus Photovoltaik auf über zwei Milliarden Kilowattstunden bis 2020;
· die Erhöhung der Sanierungsrate im Altbau auf drei Prozent pro Jahr, um Energie einzusparen.

"Investitionen in Energiesparmaßnahmen, in effiziente Technologien und in den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz sind Investitionen in die Zukunft unseres Landes. So stärken wir den Industriestandort und sichern die technologische Erneuerung", erklärten Beck und Lemke.
Der Kongress ist eine gemeinsame Veranstaltung der Landesregierung mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU). Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.tbs-rheinland-pfalz.de .