Obstwiesenbesitzer pressten über 6.000 Liter Apfelsaft

mobile Saftpresse

33 Streuobstwiesenbesitzer aus der Region nutzten ende September das Angebot in Büchelberg, ihren eigenen naturtrüben Saft zu pressen. Mit der mobilen Saftpresse der Firma Filsinger aus Wiesloch wurden auf dem Festplatz an diesem Tag 8,6 Tonnen Äpfel zu 6.030 Litern Saft verarbeitet. Die Aktion wurde vom Naturschutzgroßprojekt Bienwald und dem Obst- und Gartenbauverein Büchelberg gemeinsam organisiert.

Bereits kurz vor 8 Uhr fanden sich die ersten Obstbesitzer mit prall gefüllten Säcken ein, um dann am Ende den eigenen Saft in praktischen 5-Liter-Boxen wieder einzupacken. In der mobilen Saftpresse wurden die Äpfel zunächst gesäubert, dann in einer Mühle zerkleinert und anschließend ausgepresst. Vor der Abfüllung in die Beutel wurde der Saft auf 80 Grad erhitzt, so dass er ungeöffnet mindestens 18 Monate, und geöffnet mindestens drei Monate haltbar ist.

Das Interesse an der Aktion war dieses Jahr noch größer als im ersten Jahr, so dass die Termine trotz der frühen Obsternte schon nach wenigen Tagen ausgebucht waren. „Wir wurden geradezu überrollt von Anfragen, so dass sich eine Werbung weitgehend erübrigte“, berichtet Britta Pennekamp, Mitarbeiterin des Naturschutzgroßprojektes, die gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereines Edgar Albrecht und weiteren ehrenamtlichen Helfern des Vereines den ganzen Tag vor Ort war. „Mit dem Einsatz der mobilen Presse wollen wir Wiesenbesitzern die Möglichkeit geben, die leckeren Früchte ortsnah zu Saft zu verarbeiten“, erläutert Projektleiterin Kerstin Arnold. Vor allem Büchelberger, aber auch Obstbesitzer aus den angrenzenden Gemeinden waren zur Saftpressaktion gekommen. Wer selbst kein Obst hatte, ging aber auch nicht leer aus, sondern konnte frisch gepressten und verarbeiteten Saft von Büchelberger Streuobstwiesen kaufen. Dafür sorgte Monika Paulat vom Naturschutzverband Südpfalz, die zusammen mit dem Büchelberger Orstvorsteher, Klaus Rinnert, und Helfern am Tag zuvor die Äpfel dafür geerntet hatten. Alle Beteiligten hoffen, dass diese Aktion im nächsten Jahr wiederholt und vielleicht sogar auf zwei Tage ausgeweitet wird.

Das Projekt sieht vor allem in der Nutzung und Verwertung des Obstes einen wesentlichen Faktor, durch den die Streuobstwiesen im Gebiet erhalten werden. Ganz bewusst wurde deshalb auch Büchelberg für die Aktion ausgewählt. Hier verfolgt das Naturschutzgroßprojekt Bienwald das Ziel, den Streuobstgürtel als wichtiges Kulturlandschaftselement und Lebensraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Hierzu werden verschiedene Maßnahmen wie die Pflanzung hochstämmiger Obstbäume mit regionaltypischen Sorten, die Entbuschung von Flächen oder der Schnitt überalterter Bäume vom Projekt durchgeführt.

Weitere Infos unter www.bienwald.de.