Erste Bilanz zu Schulweg-Kontrollen der Polizei

Viel Positives aber auch ein paar negative Aspekte

Am Ende der ersten Woche des neuen Schuljahres spricht die Polizei in der Westpfalz Eltern, Lehrern, Schülern, Busfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern ein Lob aus. Die Bilanz der verstärkten Kontrollen in der sogenannten Schulanfangswoche fällt aus polizeilicher Sicht überwiegend positiv aus. Im Rahmen der unterschiedlichen Überprüfungen von Verkehrsregeln rund um Schulen, Kindergärten und auf Schulwegen gab es – verhältnismäßig – erfreulich wenig zu bemängeln.

Von der Südwest- bis in die Nordpfalz waren die Beamten der einzelnen Dienststellen in dieser Woche jeweils zu Schulbeginn und Schulende an den Grundschulen und Kindergärten unterwegs und nahmen sowohl Fahrzeuge als auch Insassen und ihre Sicherheit unter die Lupe. Fazit: Bis auf ein paar Ausnahmen berichten die eingesetzten Kräfte von überwiegend „diszipliniertem Verhalten“.

So ist bislang auch „nur“ ein sogenannter Schulweg-Unfall bekannt geworden. Er ereignete sich gleich am ersten Schultag mittags gegen 12.30 Uhr, also nach Schulschluss, in Kaiserslautern. Ein 12jähriges Mädchen wollte schnell zum Bus und ließ dafür Zebrastreifen und Ampelanlage links liegen, stattdessen kreuzte sie die Fahrbahn – und wurde von einem Pkw erfasst. Das Kind kam mit Prellungen und Verdacht auf ein Schädeltrauma ins Krankenhaus.

Darüber hinaus wurden von den Polizeibeamten im Rahmen der Kontrollen wenig Fußgänger beanstandet. Auch bei der Sicherheit der Kinder, die in Fahrzeugen zur Schule/zum Kindergarten gebracht wurden, gab es lediglich „eine Handvoll“ Verstöße gegen die Sicherungsvorschriften, das heißt gegen die Anschnallpflicht oder gegen die vorgeschriebenen Kindersitze (Rückhalte-Einrichtungen).

Sozusagen den „negativsten“ Eindruck hinterließen diese Woche die Geschwindigkeitskontrollen rund um Schulen und Kindergärten. Da gab es doch an so manchen Orten eher erschreckende Ergebnisse. Beispielsweise wurden bei einer Tempokontrolle in einer 30er-Zone an einer Schule in Pirmasens sage und schreibe 192 Fahrzeugführer festgestellt, die zu schnell unterwegs waren. 190 von ihnen erhalten kostenpflichtige Verwarnungen, zwei lagen jedoch so deutlich über dem Limit, dass auf sie eine Ordnungswidrigkeitsanzeige zukommt. Und die Konsequenz: Aufgrund der Ergebnisse sollen die Kontrollen dort forciert werden!

Eine Strafanzeige handelte sich diese Woche auch ein Autofahrer ein, der auf dem Weg zur Schule einer Streife auffiel und Anlass zur Kontrolle bot. Dabei kam heraus, dass der Mann alkoholisiert am Steuer saß. Er wird sich für eine Weile in die Riege der Fußgänger einreihen müssen…

Während die meisten Kontrollierten positive Rückmeldungen gaben und die Polizeimaßnahmen für sinnvoll und gut hielten, brachte ein Autofahrer die Beamten zum Kopfschütteln. Als der 64-Jährige in Kaiserslautern angehalten wurde, zeigte er sich ungehalten und beschwerte sich: "Hat die Polizei nichts Besseres zu tun?“ Nach Abschluss der Kontrolle ließ der Mann dann bei der Weiterfahrt die Räder durchdrehen und sorgte für ein lautes Quietschen, was die Schüler erschreckte. Die Führerscheinstelle wird darüber einen Bericht erhalten.

Schmunzeln löste hingegen die Kontrolle eines Mannes aus, der in Kaiserslautern sein Enkelkind mit dem Auto zur Schule brachte. Weil der Großvater ein „Gurtmuffel“ war, erhielt er eine kostenpflichtige Verwarnung – wozu der Enkel meinte: "Opa, ich sag es dir doch jedesmal, dass du dich anschnallen sollst!“