Landrätin Sabine Röhl verstorben

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Sie hat es genossen, dort zu arbeiten wo andere Urlaub machen: Als gebürtige Eifelanerin im pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim. 23 Jahre war sie bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim. Nun ist Landrätin Sabine Röhl einer heimtückischen Krankheit erlegen. Sie starb am 7. Dezember 2012 in der Universitätsklinik Heidelberg an einer Leukämie-Erkrankung.

Für alle in der Kreisverwaltung, im Kreiskrankenhaus, in der Kreisbevölkerung und bei den politischen Organisationen und vielen Verbänden war die Nachricht vom den Tod der beliebten Chefin und Landrätin Sabine Röhl zunächst unfassbar. Kreisvorstand sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung Bad Dürkheim und des Kreiskrankenhauses Grünstadt zeigten sich betroffen und erschüttert. Noch vor wenigen Wochen hatte sie per Mail ins Kreishaus Bad Dürkheim gemeldet, es gehe zwar schleppend, aber dennoch aufwärts mit ihrer Genesung.

Vor ziemlich genau einem Jahr, kurz vor Weihnachten 2011, kam die „frohe Weihnachtsbotschaft“, wie es die Presse formulierte, dass nach Durchsicht von über 16 Millionen Dateien weltweit endlich ein Spender für passende Stammzellen gefunden sei. Für die seit Sommer 2010 Erkrankte war eine beispiellose Typisierungsaktion durch Kreisverwaltung und den DRK-Kreisverband gestartet worden. In deren Verlauf ließen sich im Landkreis, in der Pfalz sowie in den Partnerregionen auf der Suche nach dem „genetischen Zwilling“ über 10.000 Menschen typisieren. Zwar passten die gefundenen Zellen nicht zu hundert Prozent, doch waren Landrätin und ihre Ärzte optimistisch, dass jetzt die Heilung in Angriff genommen werden könne. Im Frühjahr 2012 erfolgte die Übertragung, die weiteren Behandlungen zeigten zunächst Erfolg. Vor ca. sechs Wochen erreichte die Kreisverwaltung die Nachricht, dass Sabine Röhl jetzt wieder in der Klinik sei und ihr gesundheitlicher Zustand bedenklich geworden sei. Letztlich nutzte alle ärztliche Kunst nichts mehr.

Sabine Röhl wurde am 16. Dezember 1957 in Manderscheid in der Eifel geboren. Nach der erfolgreichen juristischen Staatsprüfung arbeitete sie zunächst beim Oberlandesgericht Koblenz und kam als Regierungsrätin 1985 zur Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz in Neustadt. Ab 1987 war sie bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim.

Nach ihrer Kommunalisierung übernahm Sabine Röhl als Kreisverwaltungsrätin bzw. -direktorin zweimal die Leitung der Geschäftsbereiche Jugend und Soziales sowie später auch das Kreiskrankenhaus und das Gesundheitsamt als Dezernentin. Es folgten auch die Bereiche Kreiskrankenhaus und Gesundheitsamt. Im April 2000 wurde sie als hauptamtliche Beigeordnete und am 30. Oktober 2001 – erstmals im Landkreis Bad Dürkheim in Urwahl – als Landrätin gewählt. Am 7. Juni 2009 wurde sie mit beeindruckendem Ergebnis wieder gewählt. In vielen Organisationen auf Bundes-, Landes- und Regionalebene war sie erfolgreich für den Landkreis ehrenamtlich tätig.

Sabine Röhl lebte seit 1991 in Wachenheim. Sie liebte das Gespräch mit dem Bürger und hatte bis zur Erkrankung monatliche Sprechstunden in den Verbandsgemeinden und Städten sowie Haßloch gehalten. 1997 trat sie in die SPD ein. Sie begründete das: „Ich stamme aus einer politisch interessierten und sozial engagierten Familie.“

Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kreishaus war Sabine Röhl sehr beliebt. Nicht nur ihre Kompetenz und ihr Engagement beeindruckte; vor allem ihr menschlicher Umgang, die Freundlichkeit des Tons bei aller manchmal notwendiger Bestimmtheit wusste zu überzeugen. Der Erste Kreisbeigeordnete Erhard Freunscht formulierte es für alle: „Wir werden ihr Lächeln, ihr Lachen auf dem Flur, in den dienstlichen Besprechungen und den Gremien aber genauso ihr Engagement vermissen“.

Die Beisetzung soll in Manderscheid sein, für den Landkreis wird eine Trauerfeier in der Bad Dürkheimer Salierhalle am Freitag, 14. Dezember, um 14 Uhr, organisiert.