Gutachten: Gelände für Feldhamster ungeeignet

Das Gelände, auf dem der Neubau eines Decathlon-Sportartikelmarktes geplant ist, ist als Lebensraum für Feldhamster nicht geeignet. Auch Vorkommen wurden keine festgestellt. Zu diesem Ergebnis kommt das Gutachten eines landesweit anerkannten Hamsterexperten, dessen Beauftragung der Firma Decathlon von Unterer und Oberer Naturschutzbehörde ans Herz gelegt worden war. Der Feldhamster ist nach § 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG streng geschützt.

In der Begründung heißt es unter anderem: Beim dem Baugebiet handelt es sich um ältere und jüngere Brachflächen mir geringem Gehölzanteil. Die Böden basieren auf kiesigen Substraten und sind verdichtet oder auf lockere Anlagerungen zurückzuführen. Im direkten Geländeumfeld kommt im Osten eine Wiesenansaat auf kiesigem Substrat vor, sowie im Süden die Gräben und Tümpel am Pohlengraben. Erst im weiteren Umfeld gibt es ackerbaulich genutzte Flächen auf lehmigen Sandböden, sandigen Lehmböden und Lehmböden.

Bei dieser ökologischen Ausstattung ist das Gelände als Feldhamster-Lebensraum nicht geeignet. Ein stabiles Auftreten des Feldhamsters kommt nur dann in Frage, wenn auf den umliegenden Ackerflächen Feldhamster vorkommen. In diesem Fall hätte der Standort die Funktion eines Ersatzlebensraumes. Bei einer Flächenbesichtigung Ende November konnten weder Hinweise auf eine Population auf den Ackerflächen, noch auf eine Population auf den Bau-, Brach- und Wiesenflächen gefunden werden.

Die vorhandenen Erdlöcher konnten dabei allesamt Feld- und Wühlmäusen zugeordnet werden. Weder die Architektur des Baus, noch die Größe und Ausgestaltung der Baueingänge konnten den Verdacht auf Feldhamstervorkommen bestätigen. Vor den Bauen fand sich ausschließlich Mäusekot.

Abschließendes Urteil: Eine Berücksichtigung des Feldhamsters im
weiteren Planungsverlauf zum Neubau des Decathlon-Sportfach-Marktes wird als verzichtbar angesehen.

Da Decathlon selbst Wert auf einen möglichst umweltverträglichen Bau des Fachmarkts legt, wird bei Bau vorbereitenden Maßnahmen eine ökologische Baubegleitung erfolgen, um allen Eventualitäten vorzubeugen. Sollte dabei wider Erwarten doch ein einzelner Hamster gefunden werden, würde dieser umgesiedelt.