Bau des zweitgrößten Solarkraftwerks in Heidelberg gestartet

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Heute startete der Bau einer Solaranlage auf der ehemaligen Deponie Feilheck in Heidelberg an der Grenze zur Gemeinde Oftersheim. Die Anlage wird das zweitgrößte Solarkraftwerk in Heidelberg.

„Die Solaranlage auf der Deponie Feilheck ist unsere 50ste Anlage insgesamt und gleichzeitig die bisher größte“, so Peter Erb, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt, der Gesellschaft des regionalen Energieversorgers, die für den Ausbau der Eigenerzeugung zuständig ist. „Anfang 2013 soll das Solargroßkraftwerk bereits fertiggestellt sein und mit 4.464 Solarmodulen jährlich 1.118 Megawattstunden Strom aus der Sonne über Heidelberg produzieren.“ Gleichzeitig vermeidet das Kraftwerk 566 Tonnen CO2 jährlich.

Umweltschutz auch beim Bau der Anlage

Partner beim Bau der Anlage ist der Hamburger Systemanbieter Conergy. Für das Unternehmen spielt Umweltschutz auch bei der Aufstellung der Anlage eine wichtige Rolle: Um die Versiegelung der ehemaligen Deponiefläche nicht zu beschädigen, haben die Solarspezialisten ein Gestellsystem entwickelt, das exakt auf die dortigen Anforderungen zugeschnitten ist: Anders als sonst üblich wird das Gestell nicht tief in den Boden gerammt, sondern durch schräg angestellte Stahlpfosten im Boden verankert. So ist eine Gründungstiefe von maximal 50 Zentimetern sichergestellt – und damit die Unversehrtheit des versiegelten Deponiekörpers sowie die notwendige Statik auf dem abschüssigen Gelände.

Die Stadt Heidelberg – der wichtigste Partner beim Ausbau der Solarenergie

Für die Stadtwerke Heidelberg Umwelt ist das Solarprojekt ein Meilenstein in ihrem langjährigen Engagement für Solarenergie. Das Unternehmen ergänzt die eigenen Investitionsmittel für den Ausbau seines Solarportfolios um Zuschüsse aus dem Produkt heidelberg energreen der Vertriebsgesellschaft Stadtwerke Heidelberg Energie. Die Kunden von heidelberg energreen zahlen einen frei wählbaren Aufschlag zwischen ein und vier Cent pro Kilowattstunde Strom.

Mit diesen Mitteln werden Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bezuschusst, die dadurch erst wirtschaftlich werden. Damit steigt das nutzbare Flächenpotenzial zum Bau von Solaranlagen – so das Prinzip der Förderung. Ein wichtiger Partner beim Ausbau der Fotovoltaik ist die Stadt Heidelberg, denn sie deckt 80 Prozent ihres Stromverbrauchs über heidelberg energreen und ist damit der größte Kunde des regionalen Energieversorgers für dieses Produkt.

Außerdem stellt die Stadt Flächen zur Verfügung, auf denen die Anlagen gebaut werden können. „Gemeinsam mit Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren lokalen Partnern aus Wirtschaft, Universität und Verbänden arbeiten wir zurzeit an einem Masterplan 100% Klimaschutz. Der zertifizierte Ökostrom der Stadtwerke Heidelberg ist ein wichtiger Baustein dabei, um unserer Heidelberger Klimaschutzziele zu erreichen“, erklärt Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Leiter des Amtes für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie.

Solaranlagenleistung in einem Jahr mehr als verdoppelt

Bis Ende des Jahres 2011 haben die Stadtwerke Heidelberg bereits 40 Anlagen gebaut; im Jahr 2012 sind zehn weitere hinzugekommen. „In diesem Jahr haben wir unsere bisherige Fotovoltaik-Anlagenleistung mehr als verdoppelt“, berichtet Felix Gudat, Geschäftsfeldleiter Erneuerbare Energien bei den Stadtwerken Heidelberg Umwelt und zuständig für den Bau der Anlage. „Ende letzten Jahres lag unsere Leistung noch bei 1.100 Kilowatt. Bis Ende diesen Jahres erreichen wir eine Gesamtleistung von rund 2.643 Kilowatt und eine jährliche CO2-Reduzierung von etwa 1.255 Tonnen pro Jahr durch unser Solarportfolio.“

Solares Großkraftwerk als Baustein für die Energiewende in der Region

„Die Anlage auf der Deponie Feilheck ist Teil eines umfassenden und abgestimmten Konzeptes unseres Hauses, um die Energiewende in der Region voranzubringen“, erläutert Peter Erb, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt. Denn die Fotovoltaik ist ein Baustein in der Energiekonzeption 2020 der Stadtwerke Heidelberg, mit der sich das Unternehmen das Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2017 nur noch Strom ohne Atomkraft anzubieten. In diesem Jahr haben die Stadtwerke Heidelberg außerdem mit dem Bau des Holz-Heizkraftwerkes auf ihrem Werksgelände im Pfaffengrund gestartet. Schon Ende 2013 wird es ans Netz gehen und Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien für Heidelberg liefern.

Außerdem prüft das Unternehmen die Nutzung der Geothermie, denn der Oberrheingraben ist eine der besten Lagen Deutschlands für die Wärme aus der Tiefe. Aktuell wurde zudem die Planung eines Gas-Heizkraftwerks auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung entschieden. Denn diese Anlagen sind erforderlich, um den Strom aus fluktuierenden erneuerbaren Energien in die Energiesysteme zu integrieren – beispielsweise aus der künftigen Solaranlage auf der Deponie Feilheck.