S-Bahn Rhein-Neckar: Modernisierung der Infrastruktur zwischen Ludwigshafen und Mainz

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Im Anschluss an die heutige Sitzung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN) in Mannheim wurde der Bau- und Finanzierungsvertrag zur Modernisierung der Nahverkehrsinfrastruktur zwischen Mannheim/Ludwigshafen und Mainz im Rahmen der zweiten Ausbaustufe der S-Bahn Rhein-Neckar von den Vertretern des ZRN, der Deutschen Bahn, des Infrastrukturministeriums Rheinland-Pfalz, des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr RLP Süd (ZSPNV) und des Zweckverbands Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (ZRNN) unterzeichnet.

„Der Bau- und Finanzierungsvertrag ist ein wichtiger Schritt zum weiteren Ausbau der S-Bahn in der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit dem Ausbau der Infrastruktur werden wir ab Mitte 2015 die Strecke von Ludwigshafen bis Mainz im Halbstundentakt mit modernen S-Bahnen befahren können“, erläutert Christian Specht, ZRN-Vorsitzender und Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim. „Neben dem Bund und dem Land Rheinland-Pfalz engagieren sich besonders die Gemeinden und Kreise an der Strecke finanziell für diese wichtige Infrastrukturmaßnahme. Die stetig steigenden Fahrgastzahlen belegen, dass diese Investitionen in die S-Bahn Rhein-Neckar gut angelegt sind.“

Die Planung umfasst den S-Bahn-gerechten Ausbau von insgesamt 14 Stationen. Dabei werden zwei neue Stationen in Frankenthal Süd und Dienheim gebaut sowie 12 vorhandene Stationen modernisiert und erweitert. Besonders wichtig ist, dass die Stationen barrierefrei ausgebaut werden. Dazu gehören auch drei neue Personenunterführungen, 12 neue Aufzugsanlagen sowie fünf neue Rampenanlagen“, erklärt Staatssekretär Jürgen Häfner vom Infrastrukturministerium Rheinland-Pfalz.

Carsten Hoepfner von DB Station&Service erläutert, „Baubeginn in Mettenheim, Bodenheim und Ludwigshafen Oggersheim wird voraussichtlich im Mai 2013 sein. In der Bauphase II ist der Baubeginn für die Stationen Bobenheim, Dienheim, Guntersblum Frankenthal Hbf und Frankenthal Süd voraussichtlich im April 2014. Mit den Stationen Mainz-Laubenheim, Nierstein und Nackenheim wird voraussichtlich im Mai 2014 bzw. im Juni 2014 begonnen“.

Landrat Claus Schick freut sich, dass durch die Beteiligung der Landkreise und Kommunen an den Infrastrukturmaßnahmen im Bereich des Rhein-Nahe Nahverkehrsverbundes die Fortführung des S-Bahn-gerechten Ausbaus bis nach Mainz erfolgen kann. „Wir vermeiden damit einen Bruch des Nahverkehrssystems an den Verbundgrenzen.“, so Landrat Schick weiter. „Für die Kommunen stellt dieser Ausbau – an dem sich auch der Kreis finanziell beteiligt – außerdem einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung ihrer Infrastruktur und ihres Angebotes für die Bürgerinnen und Bürger dar.“

Die Kosten des Projektes belaufen sich auf insgesamt rund 53 Millionen Euro. Davon sind rund 42,9 Millionen Euro Baukosten und rund 10,1 Millionen Euro Planungskosten.

Der Bund beteiligt sich mit 60 Prozent, das Land Rheinland-Pfalz mit 25 Prozent sowie die kommunale Seite mit 15 Prozent an den zuwendungsfähigen Baukosten. Die nicht zuwendungsfähigen Kosten tragen die Städte, Landkreise und Gemeinden.

„Das zukünftige Betriebsprogramm sieht einen Ersatz der heutigen Regionalbahnleistungen zwischen Mainz und Ludwigshafen durch die S-Bahn Rhein-Neckar tagesdurchgängig im Halbstundentakt vor. Entsprechend dem RE-Konzept des ZSPNV werden zudem die heute zweistündlich verkehrenden RE-Leistungen im Abschnitt Mainz-Ludwigshafen ab Ende 2014 zu einem stündlichen Angebot weiterentwickelt. Die heute vereinbarten Maßnahmen schaffen hierfür die infrastrukturellen Voraussetzungen“, sagte Landrat Dr. Winfried Hirschberger, Verbandsvorsteher des ZSPNV.
Die verschiedenen Teilmaßnahmen beinhalten die Anpassung der Netz-Infrastruktur an den Gleis- und Oberleitungsanlagen sowie der Leit- und Sicherungstechnik, soweit es für die Realisierung des S-Bahn-Betriebes erforderlich ist. Für die Bahnsteigplanung ist ein Neu- bzw. Umbau von Bahnsteigen auf eine Systemhöhe von 76 Zentimeter über Schienenoberkante mit einer Baulänge von 210 Metern vorgesehen. Die Stationen werden barrierefrei erschlossen und erhalten ein Blindenleitsystem nach den geltenden EU-Richtlinien. Die Bahnsteigausstattung erfolgt im modernen S-Bahn-Standard.