„Jugend-musiziert“-Preisträgerkonzert in der Musikschule

Ausgezeichnet

Mannheim – Mit einem Rekordergebnis für Mannheim endete in diesem Jahr der Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“. Insgesamt 146 Teilnehmer stellten sich in den Solo- und Ensemblekategorien der Jury. 73 von ihnen erhielten einen 1. Preis mit Weiterleitung in den Landeswettbewerb, der vom 8. bis 12. März in Böblingen ausgetragen wird. Fast 50 dieser Nachwuchstalente kommen von der Musikschule Mannheim, was einer Quote von 75 Prozent und einer weiteren Steigerung entspricht.

Dies veranlasste Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb beim Preisträgerkonzert nicht nur zu einem anerkennenden „Wow“ ob der dort gehörten musikalischen Darbietungen , sondern auch zu der Feststellung, dass es in Mannheim, der Unesco City of Music, aus jeder Ecke töne und klinge.

„Dieses überaus gute Abschneiden zeigt den hohen Stellenwert, den die Musik in unserer Stadt genießt und welch hohe Qualität an Musikpädagogen und Talenten wir hier haben“,

freute sich die Bildungsbürgermeisterin, die jedem Teilnehmer persönlich gratulierte und gemeinsam mit dem Leiter des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ in Mannheim und dem westlichen Rhein-Neckar-Kreis, Thomas Zelt, die Urkunden überreichte.

„So ist also die Erziehung durch Musik darum die vorzüglichste, weil Rhythmus und Harmonie am tiefsten in das Innere der Seele dringen, ihr Anmut und Anstand verleihen“,

zitierte Freundlieb Sokrates und übersetze die Worte des griechischen Philosophen mit den Worten von Professor Dr. Eckart Altenmüller ins Hier und Jetzt:

„Musik fordert und fördert unser Gehirn. Sie kann nicht nur ganze Erinnerungsstürme auslösen, sondern auch Hirnstrukturen verändern. Sie fördert die Sprachfähigkeit, die emotionale Kompetenz und kann uns mit einem wahren Cocktail von Glückshormonen entzücken“,

meint der renommierte Musiker-Mediziners.

Alle Wettbewerbsteilnehmer sind Gewinner

Daher seien letztlich alle Wettbewerbsteilnehmer Gewinner. „Der Weg war das Ziel. Ihr habt euch ein Stück ausgesucht, habt es geübt und ihm eine eigene Note verliehen. Ihr habt euch der Jury gestellt. Das hat euch geformt, das sind Erfahrungen, die euch keiner mehr nehmen kann“, richtete die Bürgermeisterin das Wort an die Kinder und Jugendlichen und bedankte sich gleichzeitig bei den Sponsoren, darunter auch die Stadt Mannheim, die den Regionalwettbewerb fördern – eine Veranstaltung, die 1963 ganz klein als Wettbewerb zur Förderung des Orchesternachwuchses begonnen hatte. Auch in Mannheim, wie erst kürzlich im Keller der Musikschule gefundene Akten belegen: Ganze elf Teilnehmer hatten damals daran teilgenommen.

Heute ist nicht nur die Teilnehmerzahl gestiegen, sondern auch die Wettbewerbskategorien haben deutlich zugenommen, wie die Preisträger beim Konzert im Ernst-Toch-Saal bewiesen. Musiziert wurde solo und im Duo, am Klavier, mit Blech- und Holzblasinstrument, Streich- oder Zupfinstrumenten, gesungen wurde im Ensemble – diesmal ohne Wertungsdruck, aber nicht minder konzentriert und auf hohe Niveau.

„Es ist eine gute Gelegenheit, um sich auf den Landeswettbewerb vorzubereiten“,

erklärte Lukas Ringle, der in der Solokategorie Violine in der Altersgruppe V (16 bis 17 Jahre) dabei sein wird. Auch Simon Yacob (Klavier) und Thomas Mittler (Horn) nutzen das Vorspiel im vollbesetzten Ernst-Toch-Saal für ihren Auftritt in Böblingen. Sie werden sich dort in der Kategorie Klavier und ein Blechblasinstrument, Altersgruppe IV (14 bis 15 Jahre) der Wertung stellen und sich damit die Chance auf den Bundeswettbewerb wahren, der vom 12. bis 19. Mai in Kassel stattfindet. Der von den beiden beim Preisträgerkonzert vorgetragene Titel „Lied ohne Worte“ von Oscar Franz (1843-1886) kann dabei durchaus exemplarisch für einen Abend verstanden werden, bei dem alleine die Musik für sich sprach. Virtuos musiziert und gesungen von den jungen Preisträgern.