Ausstellung „Herz verschenken“ in der Stadtsparkasse Kaiserslautern

Initiative Organspende

Karl-Heinz Dielmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Kaiserslautern, Geschäftsführer der LZG Dr. Matthias Krell, PD Dr. Christian Mönch, Chefarzt am Westpfalz Klinikum und Werner Stumpf, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse

Kaiserslautern – Eine Organspende kann das Wertvollste retten, was ein Mensch besitzt – sein Leben. Eine Ausstellung der Initiative Organspende Rheinland-Pfalz zeigt mit Bildern des Fotografen Michael Hagedorn, welche menschlichen Schicksale hinter den Statistiken von Organspendern, Transplantationen und Wartelisten stehen.

Die Ausstellung mit dem Titel „Herz verschenken“ ist vom 12. April bis zum 9. Mai 2016 in der Kundenhalle der Stadtsparkasse Kaiserslautern, Stiftsplatz 10, zu sehen.  

„Mit der Wanderausstellung, die schon an vielen Orten in Rheinland-Pfalz gezeigt wurde, möchten wir erreichen, dass sich die Betrachterinnen und Betrachter mit dem Thema Organspende auseinandersetzen. Wir  wollen so dazu beitragen, dass sie für sich selbst eine Entscheidung treffen“,

sagt Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG.

„Egal ob für oder gegen eine Organspende: Unser Anliegen ist es, dass die Menschen ihre eigene Haltung dazu finden. Der Organspendeausweis ist dabei eine sehr einfache Möglichkeit, um im Todesfall sicherzustellen, dass der persönliche Wille berücksichtigt wird“,

so Dr. Krell. Bislang sind die Deutschen jedoch noch zurückhaltend: Bundesweit hat nur jeder Dritte seinen Standpunkt in einem Organspendeausweis dokumentiert.  

Stadtsparkasse nahm Anregung eines Mitarbeiters auf

Die Idee, die Ausstellung in der Stadtsparkasse zu zeigen, hatte der langjährige Mitarbeiter Gerd Hunsinger. Bei ihm wurde im Kindesalter eine chronische Nierenerkrankung diagnostiziert. Im Alter von 32 Jahren war seine Nierenfunktion derart eingeschränkt, dass eine künstliche Blutwäsche erforderlich wurde. Fast acht Jahre führte er die Dialyse durch, bis er 2007 eine Spenderniere erhielt. Seitdem ist Gerd Hunsingers Leben nicht mehr von einer Maschine abhängig: „Mein Spender hat mir Unabhängigkeit und ein Stück Lebensqualität geschenkt. Dafür bin ich außerordentlich dankbar.“   

Die Stadtsparkasse Kaiserslautern nahm die Anregung des Mitarbeiters gerne auf. „Jeder von uns – auch jedes Kind oder jeder Angehörige von uns – kann in die Situation kommen, ein lebensrettendes Organ zu benötigen. Das Thema geht uns also alle an. Wir stellen unsere Räume gerne dafür zur Verfügung, die Bürgerinnen und Bürger von Kaiserslautern auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen“, erklärt Karl-Heinz Dielmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Kaiserslautern.   

Chance auf ein zweites Leben

Einer der Menschen, die für Ausstellung portraitiert wurden, ist Alexandra Winter aus Mainz. Die junge Frau erhielt ein neues Herz, weil eine Herzmuskelentzündung ihr Leben bedrohte. Sie hatte Glück, denn ein geeignetes Spenderherz konnte gefunden werden, bevor es zu spät war. Alexandra Winter geht es heute gut – die Organspende hat ihr die Chance auf ein zweites Leben geschenkt. Ihr Bild ziert das Titelblatt der Begleitbroschüre zur Ausstellung und steht stellvertretend für alle, die sich zur Mitarbeit an dem Projekt bereit erklärt haben: Neben Organempfängern sind dies Angehörige von Organspendern, Patienten, die noch auf ein Organ warten, sowie Menschen, die beruflich mit dem Thema befasst sind.  

Persönliche Entscheidung

PD Dr. Christian Mönch, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viseral- und Transplantationschirurgie am Westpfalz Klinikum informierte in seinem Kurzvortrag zum Thema Organspende. Zurzeit warten über 460 Menschen aus Rheinland-Pfalz auf ein Spenderorgan. Bundesweit sind es sogar mehr als 10.230. Jeden Tag sterben in Deutschland drei Menschen, weil für sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan zur Verfügung steht. Die Frage nach der eigenen Spendebereitschaft ist sehr persönlich – jeder Mensch kann sie nur für sich selbst beantworten.