Vor 50 Jahren wurde der neue Hockenheimring eröffnet

Der dreifache Motorradweltmeister Hans-Georg Anscheidt (Suzuki) war der erste Sieger vor 50 Jahren auf dem neuen Hockenheimring
Der dreifache Motorradweltmeister Hans-Georg Anscheidt (Suzuki) war der erste Sieger vor 50 Jahren auf dem neuen Hockenheimring

Hockenheim – Vor 50 Jahren wurde am 22. Mai 1966 der neue Hockenheimring offiziell mit dem Großen Preis von Deutschland für Motorräder eröffnet.

Der Umbau der Rennstrecke in Hockenheim war notwendig geworden, da die Autobahn Mannheim-Heilbronn neu gebaut wurde. Bei einem Eintrittspreis von 9 D-Mark (Vorverkauf 8 DM) kamen 100.000 Zuschauer und sahen als erstes Rennen den Start der Schnapsglasklasse (50 ccm).

Hans-Georg Anscheidt hatte auf dem 6,768 km langen Kurs bereits im Training auf seiner Zweizylinder-Suzuki mit einem Schnitt von 144,10 km/h die schnellste Runde gedreht und stand auf der Pole Position. Anscheidt gewann auch das Rennen souverän mit 35 Sekunden vor Weltmeister Ralph Bryans (IRL/Honda) und sorgte mit seinem Heimsieg gleich für Jubelstimmung bei den Zuschauern im badischen Motodrom. Sein Suzuki-Teamkollege Hugh Anderson (NZ) wurde dritter vor dem Schweizer Luigi Taveri (Honda). Im Rennen der 125 ccm Klasse siegte dann Taveri auf der Fünfzylinder-Honda mit 12 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Bryans sowie dem Briten Phil Read (Yamaha). Hans-Georg Anscheidt belegte als bester Deutscher Fahrer den fünften Rang und gewann gleichzeitig die Wertung zur Deutschen Meisterschaft.

Das spannendste Rennen gab es in der Viertelliterkategorie (250 ccm) zwischen Mike Hailwood (GB) und Jim Redman (RHO) auf der Sechszylinder-Honda. Nach 23 Runden siegte Hailwood mit nur 0,4 Sekunden vor Redman. Dritter wurde Bill Ivy (GB/Yamaha), sein Teamkollege Phil Read (GB), der im Training die Bestzeit auf der Vierzylinder-Yamaha fuhr, stürzte in Führung liegend eingangs der Zielgeraden. Honda-Privatfahrer Günter Beer (Frankfurt) wurde mit drei Runden Rückstand als Sechster bester Deutscher Fahrer.

Auch das Rennen in der 350 ccm Klasse konnte Mike Hailwood auf der Vierzylinder-Honda souverän für sich entscheiden und überrundete das ganze Fahrerfeld. Tarquinio Provini (ITA/Benelli) wurde Zweiter, sein Landsmann Giacomo Agostini fiel auf der MV Agusta aus. Beim ersten Saisonrennen in der Halbliterklasse feierte Jim Redman (RHO/Honda) einen Start-Ziel-Sieg mit 26 Sekunden vor Giacomo Agostini (ITA) auf der MV Agusta. Dies war der erste Grand Prix-Erfolg für Honda in der Königsklasse und dies gleich beim ersten Start auf der neuen Vierzylinder-Maschine. Teamkollege Mike Hailwood musste im Rennen zuschauen und seine Honda an Redman abtreten, da dessen Maschine nach dem Training nicht mehr zu reparieren war. Bei den Seitenwagen siegte der Schweizer Fritz Scheidegger mit Beifahrer John Robinson (GB/BMW) vor den Deutschen Max Deubel (Wiehl) und Emil Hörner (BMW).

Der letzte Motorrad-Grand Prix fand 1994 auf dem Hockenheimring statt. Seit 1998 wird der Deutschland-GP auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal, der Partnerstadt von Hockenheim, ausgetragen, in diesem Jahr vom 15.-17. Juli. Auf dem Hockenheimring findet traditionell das Motorradfinale zur Superbike*IDM am 24.-25. September statt. Der Höhepunkt auf dem Hockenheimring ist in diesem Jahr das Formel 1-Rennen mit dem Großen Preis von Deutschland vom 29. bis 31. Juli 2016. Weitere Informationen über den Hockenheimring gibt es auf der Internetseite unter www.hockenheimring.de.