Die Sanierung des Schulzentrums in Rheinstetten schreitet voran

Wie sieht’s denn hier aus?

Überblick über das Dach nach Dachberäumung. Am linken Bildrand ist der neue Innenhof zu erkennen. Die Aussichtsplattform rechts wird noch entfernt. (Foto: Stadtverwaltung Rheinstetten)

Rheinstetten – „Die vollständige Entkernung sowie der Abbruch im Schulzentrum sind bis zum 31.07.2016 geplant. Man bekommt jedoch bereits jetzt eine recht gute Vorstellung davon, wie es einmal aussehen wird.“, so Bürgermeister Michael Heuser. Die Fakten lesen sich folgendermaßen:

  • Das Bestandsgebäude ist bis zum jetzigen Zeitpunkt zu ca. 85% in den Rohbauzustand zurückversetzt und schadstofffrei hergestellt worden.
  • Der Rohbau der neuen Gebäudeflügel, im Westen mit zwei Geschossen und im Osten mit einem Geschoss, ist fertiggestellt. Zurzeit werden durch den Abbruch von Boden- und Deckenplatten noch zwei neue Innenhöfe geschaffen.
  • Die bestehenden leichten Innenwände sind vollständig entfernt, die abgehängten Decken und die Bodenbeläge sind ausgebaut.
  • Ca. 5.000 m Rohrleitungen wurden demontiert und entsorgt.
  • Über 210 m3 Schadstoffe wurden ausgebaut, verpackt und in sechs Großcontainern abtransportiert. Die restlichen Materialien werden in den nächsten Wochen ebenfalls vollständig entsorgt.
Im Vordergrund stand der Schulkiosk. Man sieht durch die ehemalige Eingangshalle über das Forum bis hin zum zweiten Innenhof. Hier sind bereits die Glasfassaden, die Sitzstufen der Innenhöfe sowie die ehemalige Bodenplatte abgebrochen worden. In diesem Bereich werden Aula und Theater entstehen. (Foto: Stadtverwaltung Rheinstetten)
Im Vordergrund stand der Schulkiosk. Man sieht durch die ehemalige Eingangshalle über das Forum bis hin zum zweiten Innenhof. Hier sind bereits die Glasfassaden, die Sitzstufen der Innenhöfe sowie die ehemalige Bodenplatte abgebrochen worden. In diesem Bereich werden Aula und Theater entstehen. (Foto: Stadtverwaltung Rheinstetten)

Der Ausbau der asbesthaltigen Stoffe erfolgt in einzelnen luftdicht abgeschotteten Abschnitten, sogenannten Schwarzbereichen, in denen mit leistungsfähigen Ventilatoren ein Unterdruck erzeugt wird. Dadurch ist sichergestellt, dass während der Arbeiten keine Fasern nach außen dringen können. Die abgesaugte Luft wird mit Staubfiltern gereinigt und abgeführt. Diejenigen Mitarbeiter, die innerhalb der Schwarzbereiche arbeiten, sind durch Schutzanzüge und leistungsfähige Staubmasken geschützt. Nach maximal zwei Stunden Arbeit ist eine Pause von 30 Minuten einzulegen. Die Schadstoffe werden luftdicht verpackt und über eine Materialschleuse nach außen transportiert. Anschließend werden alle Oberflächen mit Hochdrucksaugern gereinigt. Als letzter Akt erfolgt die Überprüfung der Raumluft durch ein Fachlabor und die Freigabe für die folgenden Ausbauarbeiten.

Da in Wänden und Decken des Schulzentrums mehr Schadstoffe gefunden wurden als erwartet, müssen statt der ursprünglich vorgesehenen eine Million Euro knapp zwei Millionen Euro für den Abbruch und die Schadstoffentsorgung aufgewendet werden.

„Die vom Gemeinderat hierzu beschlossenen Investitionskosten in Höhe von 26 Mio Euro für die Schulsanierung können wir voraussichtlich immer noch einhalten“,

so BM Heuser. „Auch wären diese zusätzlichen Abbruchkosten – unabhängig von Neubau oder Sanierung – so oder so angefallen.“

Durch die Sanierung können Klassenräume, Gänge und Aulabereich großzügiger gestaltet werden als bei einem Neubau möglich.

„Um das pädagogische Konzept der Schulen realisieren zu können, wurde zusätzlich eine großzügige Fläche geplant, die über die Schulbauförderrichtlinie hinausgeht und den großzügigen Charakter des Schulgebäudes erhält. Wir wollen auch in Zukunft flexibel auf den schulpolitischen Wandel reagieren können.“,

erklärt Oberbürgermeister Sebastian Schrempp. Das neue Schulgebäude wird im Erdgeschoss eine Grundfläche von ca. 9.800 m² (Bestandsgebäude 6.600 m²) und im Obergeschoss von ca. 8.000 m² (Bestandsgebäude 4.800 m²) haben.

Noch im Juni ist der Start für den Einbau der Fenster und Pfosten-Riegel-Fassaden. Die Außenwände werden mit einer hinterlüfteten, witterungs- und graffitibeständigen Bekleidung aus Faserzementplatten neu gestaltet. Die Flachdächer erhalten eine neue Abdichtung mit extensiver Begrünung, auf welcher die Photo-Voltaik-Anlagen wieder montiert werden können. Dabei ist sichergestellt, dass die Bürgersolaranlage ohne Ausfallzeiten versetzt wird. Die hohen Attiken am Neubau und am Bestandsbau erlauben ein sicheres Arbeiten auf dem Dach sowohl für die Bauzeit als auch für spätere Wartungsarbeiten.

Die Flächenversiegelung im Außenbereich wird soweit wie möglich zurückgebaut. Die Planung der Außenanlagen erfolgt gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern und den Architekten. Erste Ideen und Skizzen werden noch vor den Sommerferien im Rahmen eines Workshops erarbeitet und gemeinsam besprochen.