Speyer: Deutsche Kata-Meisterschaften am 11. und 12. Juni 2016 in Speyer

Die deutschen Kata-Meister 2016 heißen Thomas Hofmann und Daniel Koliander (JSV Speyer)

Das Siegerpaar Thomas Hofmann und Daniel Koliander bei der Demonstration ihrer modernen Form der Selbstverteidigung. (Foto: Jürgen Mohr/JSV)
Das Siegerpaar Thomas Hofmann und Daniel Koliander bei der Demonstration ihrer modernen Form der Selbstverteidigung. (Foto: Jürgen Mohr/JSV)

Speyer – Gerade als sich das Männer-Team der Bundesliga für die Abfahrt zum Auswärtskampf in Abensberg sammelt, treten ihre Vereinskollegen Thomas Hofmann und Daniel Koliander auf die Matte im heimischen Judomaxx. Es ist mucksmäuschenstill in der Halle. Die Judoka verbeugen sich formvollendet vor den Kampfrichtertischen und beginnen mit ihrer Demonstration der modernen Form der Selbstverteidigung.

Jede Bewegung, jeder Angriff, jede Verteidigungstechnik ist kraftvoll und genau. Anders als im Randori, dem Übungskampf, geht es bei der Kata, der Form, nicht um Siegpunkte. Die beiden Partner, die zusammen eine Kata vorführen, sind ein eingespieltes Team; die Bewegungen sind festgelegt und lassen wenig Spielraum zur Interpretation. Es geht um Präzision und Perfektion. Jeder kleinste Fehler wird von den sieben Wertungsrichtern wahrgenommen und führt zu Punktabzügen. Dass der Auftritt von Thomas Hofmann und Daniel Koliander den hohen Erwartungen entspricht, wird schnell klar. Auch die Bundesliga-Kollegen bleiben noch eine Weile und schauen ihren Kameraden gebannt zu. Das Ergebnis wird erst am Nachmittag bekannt gegeben, da sind die Ligakämpfer schon in München. Es überrascht sie aber später nicht, dass Hofmann/Koliander den Sieg in der Kodokan Goshin Jutsu-Kata-geholt haben. Damit sind sie zum dritten Mal in Folge deutsche Kata-Meister.

In insgesamt sieben verschiedenen Katas werden an diesem Wochenende im Judomaxx die deutschen Meister ermittelt. Die Einhaltung der Form ist nicht nur bei den Wettkämpfern entscheidend, sondern wird auch von den Wertungsrichtern, der anwesenden Kata-Kommission des Deutschen Judo-Bundes sowie vom ausrichtenden Verein, dem Judo-Sportverein Speyer, erwartet. Vom Blumenschmück und den Tischdecken über die Pokale bis zu den in traditionellen Kimonos gekleideten Urkunden-Überbringer bei der Siegerehrung stimmte alles. Wieder einmal konnte der JSV Speyer mit seinem professionellen und gut eingespielten Helfer-Team überzeugen.

Zum ersten Mal richtet ein Pfälzer Judo-Verein die deutschen Kata-Meisterschaften aus. Über 80 Paare hatten sich gemeldet, um in folgenden Katas zu starten:

Ju no kata (Form der Geschmeidigkeit)

  1. Platz: Dax-Romswinkel/Loosen
  2. Platz: Fanderl/Betz
  3. Platz: Elbnik/Thomsen
  4. Platz: Bröckel/Bröckel (Landesverband Pfalz)
  5. Platz: Koliander/Berensdorff (Landesverband Pfalz)

Katame no kata (Form des Festhaltens, Bodentechniken)

  1. Platz: Thiemann/Goldschmidt
  2. Platz: Hagedorn/Tschentscher
  3. Platz: Scharf/Büchler
  4. Köhler/Mohr (Landesverband Pfalz)

Kime no kata (Kata der Entscheidung über Leben und Tod)

  1. Platz: Stermann-Sinsilewski/Degenhart
  2. Platz: Münnekhoff/Hoffmann
  3. Platz: Hemer/Müller

Kodokan goshin jutsu (Moderne Form der Selbstverteidigung)

  1. Platz: Hofmann/Koliander (Landesverband Pfalz)
  2. Platz: Billmeir/Billmeir
  3. Platz: Goldschmidt/Thiemann

Koshiki no kata (Samurai-Kata)

  1. Platz: Hoffmann/Münnekhoff
  2. Platz: Loosen/Dax-Romswinkel
  3. Platz: Wibberg/Niehaus
  4. Platz: Hofmann/Ehret (Landesverband Pfalz)

Nage no kata (Form des Werfens)

  1. Platz: Arslan/Sessini
  2. Platz: Zapf/Stenzel
  3. Platz: Korn/Freimuth

Nage no kata U 18 (Form des Werfens für Jugendliche)

  1. Platz: Bernard/Paulus
  2. Platz: Birk/Meffert
  3. Platz: Wolf/Schmidt