Haßloch: Hochwasserschutz

Landrat weist Kritik der Bürgerinitiative zurück

Haßloch / Bad Dürkheim – Starkregen und Hochwasser waren die beherrschenden Themen der letzten Wochen in Deutschland. Teilweise waren die Folgen verheerend. Auch wenn sich die Schäden im Landkreis Bad Dürkheim noch in Grenzen halten, fordert Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld: „Hochwasserschutz ist ein wichtiges Thema, dem sich die Politik annehmen muss. Denn der Klimawandel sorgt für extreme Wetterereignisse, die in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen könnten.“

Beim Hochwasserschutzgipfel von Umwelt-Ministerin Ulrike Höfken vergangene Woche in Mainz hat der Landrat daher auf die aktuell dringlichste Hochwasserschutzmaßnahme im Landkreis Bad Dürkheim aufmerksam gemacht: Die Verlegung des Rehbachs bei Haßloch. Ihlenfeld hat auf die notwendige baldige Umsetzung des Projektes hingewiesen und das Land zur abschließenden Bestätigung der Förderfähigkeit aufgefordert.

„Seit mehr als vier Jahren arbeiten wir an dem Projekt, um die Bürgerinnen und Bürger in Haßloch vor diesen Extremwetterlagen und Hochwasserereignissen zu schützen.“

Landrat Ihlenfeld betont, dass diese Maßnahme die beste Lösung für Haßloch ist und weist die wiederholte Kritik der Bürgerinitiative zurück.

„Die Planung trägt sowohl der Renaturierung und Durchgängigkeit des Gewässers als auch dem Hochwasserschutz Rechnung. Diese Planung hat sich nach vielen Varianten und der fachlichen Prüfung als das wirksamste Mittel herausgestellt, Wasser von der Ortslage fernzuhalten.“

Ministerin Höfken hat in Mainz aktuell nochmal den Nutzen von Maßnahmen nach der „Aktion Blau plus“ – die die Renaturierung und Durchgängigkeit von Gewässern fördert – als wichtiges Instrument auch für den Hochwasserschutz hervorgehoben und den Gemeinden gerade diese Vorgehensweise empfohlen.

Der gesamte Bachlauf des Rehbachs und des Speyerbachs wurde im Rahmen der Hochwasserpartnerschaft gemeinsam mit den zuständigen Landesbehörden begutachtet, Prioritäten und Teilabschnitte wurden gesetzt.

„Die Projektabschnitte sind ineinander verzahnt und können nur realisiert werden, wenn endlich mit dem Rehbach-Projekt begonnen wird. Ich habe kein Verständnis für die Verzögerungstaktik des Landes, wenn es um den Schutz des Eigentums unserer Kreisbürger geht“,

so Ihlenfeld. Der bereits stehende Planfeststellungsbeschluss solle noch einmal auf seine Förderfähigkeit geprüft werden, so die letzte Auskunft des Ministeriums.

„Dadurch verstreicht wichtige Zeit. Wir haben in den letzten Wochen gesehen, wie schnell es gehen kann. Wir müssen endlich mit der Maßnahme beginnen.“

Schutzmaßnahmen im Landkreis

Der Katastrophenschutz im Landkreis ist gut aufgestellt, bestätigt Kreisfeuerwehrinspekteur Michael Müller.

„Aber das wahrscheinlich größte Hochwasser-Gefahrenpotential geht vom Rehbach aus.“

Sandsäcke seien in ausreichender Menge vorhanden und das Fahrzeugkonzept der Feuerwehr trage dazu bei, dass diese schnell am Einsatzort seien. Im Landkreis wurden flächendeckend sogenannte Mehrzweckfahrzeuge (MZF3) von den örtlichen Feuerwehren mit finanzieller Unterstützung des Kreises angeschafft, um diesen schnellen Einsatz zu ermöglichen. Diese Ausstattung ist sogar erheblich besser als die Feuerwehrverordnung vorsieht. Der Landkreis hat im vergangenen Jahr außerdem 150 Feldbetten beschafft, die für Evakuierungssituationen zur Verfügung stehen.

„Wir sind gut gerüstet. In den letzten Wochen haben wir rund 100 Einsätze gefahren, um die Folgen der Starkregenereignisse zu minimieren und zu beseitigen“,

sagt Müller.