Alzey: Zeit, Vertrauen und lösungsorientiertes Zuhören – Gemeindeschwester plus Maria Di Geraci-Dreier – Positives Zwischenfazit

Alzey – Im Landkreis Alzey-Worms wird das Konzept der Gemeindeschwester plus umgesetzt und von der Landesregierung gefördert. Im Rahmen des Modellprojekts wurden seit Oktober letzten Jahres die Fachkräfte Sabine Scriba und Maria Di Geraci-Dreier für diese neue Aufgabe eingestellt und intensiv geschult.

Nachdem das Angebot zunächst über intensive Öffentlichkeitsarbeit bei den Bürgerinnen und Bürgern bekannt gemacht wurde, stehen jetzt Hausbesuche durch die Gemeindeschwestern im Vordergrund der Tätigkeit.

Die Gemeindeschwester plus erweitert das Angebot der Pflegestützpunkte, indem noch nicht pflegebedürftige, betagte Menschen in ihrem Haus oder ihrer Wohnung nach Terminvereinbarung besucht und beraten werden, zieht Maria Di Geraci-Dreier ein Zwischenfazit.

Seit Herbst letzten Jahres informieren die Fachkräfte Seniorinnen und Senioren ab dem 80. Lebensjahr per Brief über das neue Angebot. „Zahlreiche Rückmeldungen gehen bei uns ein, mit dem Wunsch, dass wir einen Termin für einen Hausbesuch vereinbaren“, so Di Geraci-Dreier.

Darüber hinaus konnten durch Werbung in Arztpraxen, Besuche von Seniorennachmittagen oder auch durch Mund-zu-Mund-Werbung Bürgerinnen und Bürger über das neue Angebot informiert werden. Wir haben bereits eine Reihe von Hausbesuchen erfolgreich durchgeführt“, berichtet Di Geraci-Dreier: „Dabei gab uns beispielsweise ein älteres Ehepaar die Rückmeldung, dass sie sehr froh seien, jetzt jemanden zu haben, den man bei Problemen ansprechen kann.“ Dass die Fachkräfte geeignete Ansprechpartner und Anlaufstelle bei Problemlagen sind, zeigt sich auch an den zahlreichen Anfragen, die sie per Telefon erhalten. Dies spiegele eine Wertschätzung wider, die die Gemeindeschwestern plus über drei Handlungsmaxime erreichen: „Zeit, Vertrauen und lösungsorientiertes Zuhören.“

So sei es möglich, Bedarfe zu erkennen und Unterstützungsangebote zu koordinieren. Dabei stehe die Frage: „Wer hat welchen Bedarf und wer kann ihn decken?“, im Mittelpunkt der Arbeit. Bereits nach wenigen Monaten zeige sich, dass die Fachkräfte durch das Modellprojekt Aufmerksamkeit für die Belange hochbetagter Menschen schaffen und vielfältige Anregungen aufnehmen. So nennen die älteren Menschen im Landkreis Alzey-Worms eine Vielzahl an Wünschen, wie beispielsweise eine bessere Mobilität durch Bürgerbusse, kostengünstige Altenpflege, Seniorensportangebote ohne Zuzahlung, und mehr innerörtliche Barrierefreiheit. Da die Fachkraft mit den lokalen Unterstützungs- und Freizeitangeboten vertraut ist, kann sie den Seniorinnen und Senioren neue Möglichkeiten aufzeigen und Wünsche an die Verantwortlichen weitertragen. Im Rahmen des Projekts können Bedarfe in die Pflegestrukturplanung des Landkreises eingebunden werden.

Bereits jetzt – in der Anfangsphase des Projekts – konnten Verbesserungen erreicht werden. „Mit Unterstützung der Gemeindeschwester plus konnte eine Frau, die als Mädchen aus ihrer Heimat Schlesien vertrieben wurde, einen schlesischen Gesprächspartner finden, den sie sich bereits lange gewünscht hat.

Einer weiteren Frau wurde eine bezahlbare Unterstützung im Bereich der Hauswirtschaft vermittelt“, berichtet Di Geraci-Dreier.

Ein weiterer Ansatzpunkt der Fachkraft ist – neben dem Orientieren an der Nachfrage – auch die Orientierung am Angebot. So ist er ihr möglich, auf bestehende Angebote der Nachbarorte (wie beispielsweise Seniorensportangebote) zurückzugreifen und diese den Menschen ihres Zuständigkeitsgebiets vorzustellen. Dadurch kann der Sozialraum der Betroffenen erweitert werden, da durch die Teilnahme an diversen Veranstaltungen sowohl alte Freundschaften gestärkt, als auch neue Kontakte geknüpft werden.