Frankfurt am Main – Am 17. August 2016 wurde im Zoo ein weibliches Alpaka geboren. Sechs Tage später, am 23. August, kam ein weibliches Vikunja-Jungtier zur Welt. Beide Arten sind nah verwandt – das Alpaka stammt vom Vikunja ab.

Alpaka-Jungtier Lora blickt mit riesigen Augen in die Welt. „Für die zehnfache Mutter Vicky war die Geburt Routine“, erläutert Zoodirektor Manfred Niekisch. Um Mutter und Kind und den anderen Alpaka-Weibchen ein wenig Ruhe zu gönnen, wurde der etwas ungestüme Zuchthengst Jona vorübergehend in eine andere Anlage umquartiert. „Natürlich vermisst er seine Herde – aber es ist ja nur für kurze Zeit“, sagt Niekisch.

Alpaka Jungtier im August 2016 (Foto: Zoo Frankfurt)
Alpaka Jungtier im August 2016 (Foto: Zoo Frankfurt)

Etwas aufregender als bei Lora war die Geburt des Vikunja-Jungtiers am 23. August. Für Mutter Tiki war es die erste Geburt, allerdings mit Hindernissen. Das Muttertier hatte sich beim Herumspringen am Bein verletzt und musste eingefangen werden, damit die Tierärztinnen die Wunde versorgen konnten. „Das Jungtier kam während der Behandlung zur Welt und zunächst hatten wir Bedenken, ob die Mutter ihr Baby annimmt“, erläutert Niekisch. Doch alles lief gut. Mutter Tiki kümmert sich liebevoll um ihr Junges, das durch das Gehege springt, Tauben jagt und um seine Mutter herumtollt.

Vikunjas gehören ebenso wie die Alpakas zu den höckerlosen Neuweltkamelen. Während es sich bei den Vikunjas um die Wildform handelt, sind Alpakas wichtige Haustiere zur Wollgewinnung in den Andengebieten des westlichen Südamerikas. „Seit einigen Jahren weiß man, dass Alpakas von den Vikunjas abstammen und nicht wie ursprünglich angenommen von den Guanakos“, erläutert Niekisch.

Beide Arten sind heute nicht gefährdet. Durch intensive Naturschutzarbeit – unter anderem der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt – gelang es, die stark dezimierten Bestände der Vikunjas in den letzten Jahrzehnten auf über 200.000 Individuen ansteigen zu lassen. Die Zucht der Alpakas, deren Wolle in alle Welt exportiert wird, hat den Bestand der Art auf schätzungsweise 4,5 Millionen ansteigen lassen.