Wiesbaden: Straßenzustandserfassung startet

Wiesbaden – Ab Freitag, 9. September 2016, wird vier Wochen lang ein Messfahrzeug der Firma Lehmann + Partner aus Erfurt auf den Straßen im Wiesbadener Stadtgebiet unterwegs sein, um den aktuellen Straßenzustand auf 250 km Hauptverkehrsstraßen und Bustrassen zu erfassen.

Die Datenaufnahme erfolgt mit einem selbstfahrenden Messfahrzeug, das mit verschiedenen Kamerasystemen und mobilen Laserscannern ausgestattet ist. Dieses geschwindigkeitsunabhängige Fahrzeug kann ohne Behinderung des Straßenverkehrs mitfahren. Alle Daten werden ausschließlich dienstlich für die Erstellung des Straßenzustandsberichtes 2016 verwendet. Vorbereitende Arbeiten durch ein Vermessungsbüro (Bestimmung von Passpunkten für die örtliche Standortbestimmung) fanden bereits im August statt.

„Professionelles Erhaltungsmanagement gehört heute zu den Kernaufgaben einer modernen Verwaltung“, sagt Stadtentwicklungs- und Verkehrsdezernentin Sigrid Möricke und verweist dabei auf die Pionierarbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden: „Bereits 1999 hat die Stadt Wiesbaden die erste Straßenzustandserfassung in Deutschland durchgeführt.“

In diesem Jahr erfolgt bereits zum fünften Mal die alle vier Jahre stattfindende Straßenzustandserfassung. Anschließend wird das Dezernat für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr den Entscheidungsträgern im Rathaus wieder einen aktuellen Bericht über die Bewertung und Entwicklung des Wiesbadener Straßennetzes vorlegen. In Weiterentwicklung der letzten Jahre, bei der die Straßendaten in Fahrbahnbreite mit Lasersensoren in Längs- und Querrichtung erfasst wurden, erfolgen 2016 mit einer modernen Lasertechnik Aufnahmen des gesamten Straßenraumes, beispielsweise Bäumen, Bänken, Beleuchtungseinrichtungen, Verkehrsschildern und Kanaldeckeln.

„Ziel ist es, einen Überblick über den Zustand des bestehenden Straßennetzes nach einheitlichen und objektiven Kriterien zu erhalten. Dieser bietet die Grundlage, begrenzte Finanzmittel zielgerecht einzusetzen, ein effektives Wirtschaften der genehmigten Haushaltsmittel zu erreichen und die notwendigen Straßenunterhaltungsarbeiten sinnvoll zu steuern“, so Möricke.

Seit 17 Jahren werden in Wiesbaden die Straßenabschnitte systematisch und detailgenau überwacht und der Zustand analysiert. Alle Befahrungen und Auswertungen werden auf Basis der Nominierungssystematik der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) vorgenommen. Durch die gesammelten Erfahrungen auf diesem Gebiet zählt Wiesbaden zu den führenden Experten in Deutschland und als kompetenter Ansprechpartner im gesamten Bundesgebiet. So hat die Landeshauptstadt Wiesbaden als Mitglied in der FGSV auch die Richtlinie „Empfehlungen für das Erhaltungsmanagement von Innerortsstraßen E EMI 2012“ und Arbeitsanweisungen dazu mitverfasst.