Heidelberg – In einem komplett schwarzen Federkleid mit leicht bläulich-grünem Glanz zeigen sich einige Hühner im Zoo Heidelberg. Bei dem ungewöhnlichen Federvieh handelt es sich jedoch weder um eine besondere Züchtung für die Gothic-Szene, noch hat die starke Sonne der letzten Wochen hier Einfluss gezeigt. Es sind Cemani-Hühner, die seit diesem Frühjahr im Zoo Heidelberg unterwegs sind.

Der Name der ursprünglich in Zentral- und Ostjava sowie auf Sumatra und Madura verbreiteten Rasse rührt von dem Ort ihrer Herkunft. „Ayam“ bedeutet in der Landessprache Huhn und „Cemani“ ist ein Ort in Zentral-Java. In Asien werden den besonderen Tieren mystische und glückbringende Eigenschaften zugesprochen, was den Kaufpreis eines einzelnen Huhns deutlich über ein durchschnittliches Monatseinkommen der indonesischen Bevölkerung ansteigen lässt.

Zusätzlich zu dem auffallend schwarzen Gefieder haben diese Vögel eine komplett schwarze Haut, schwarze Beine und Zehennägel, einen schwarzen Schnabel, eine schwarze Zunge, einen schwarzen Kamm und schwarze Ohrscheiben. Alles bei diesen Hühnern ist schwarz. Selbst Fleisch und Knochen und die inneren Organe dieser Rasse sind schwarz – nur die Eier sind cremefarben.

Hahn und Hennen unterscheiden sich bei dieser Rasse kaum voneinander. Einzig die etwas aufrechtere Haltung der Hähne gibt dem Laien einen Hinweis auf das Geschlecht, da beide einen zackigen Kamm besitzen und den Schwanz hoch tragen. Im Gegensatz zu in Deutschland eher bekannten Hühnerrassen wurde den Ayam Cemani der Kampftrieb nicht weggezüchtet. Äußerst beweglich und flink nutzen die asiatischen Tiere ihren Schnabel und die langen Beine mit den scharfen Krallen bei Auseinandersetzungen. Als wahre Akrobaten sitzen sie in Sträuchern und Bäumen. Äußerst schlagfertig und überhaupt nicht scheu können sie auch mal einen Fuchs in die Flucht schlagen. Ob auch die Großen Kudus oder die Elefanten sich von den schwarzen Hühnern beeindrucken lassen, können Besucher im Zoo Heidelberg selbst entdecken.