Weilerbach: Aktivkohlefilteranlage im Wasserwerk Weilerbach

Vorsorge getroffen

Aktivkohle Wasserwerk Weilerbach
von links nach rechts:Ministerin Ulrike Höfken mit den Herren Arno Mohr, Dr. Hannes Kopf und Markus Vollmer bei der Wasserprobe (Foto: SWK Kaiserslautern)

Weilerbach – Mit diesem weiteren Aufbereitungsschritt sorgt der Zweckverband Wasserversorgung „Westpfalz“ für eine zusätzliche Qualitätssicherung. Rund 2,3 Millionen Euro flossen in das Projekt.

Am 8. September 2016 lud der Zweckverband zur offiziellen Einweihung der neuen Aktivkohlefilteranlage im Wasserwerk Weilerbach ein. Im Beisein der Umweltministerin Ulrike Höfken wurde die neue Anlage der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Das Trinkwasser, das wir hier in der Region fördern, ist von einer so hohen Qualität, dass es einer Aufbereitung im eigentlichen Sinne nicht bedarf“,

erklärte der Verbandsvorsitzende des Zweckverbandes Wasserversorgung „Westpfalz“ Arno Mohr. In den Wasserwerken des Zweckverbandes wird lediglich die natürliche Kohlensäure gebunden. Dazu läuft das Wasser in den Filterkesseln über natürliches Jurakalkgestein. Obwohl es nach eingehenden Untersuchungen der örtlichen Gegebenheiten keinen zwingenden Grund für eine weitere Aufbereitungsstufe gibt, hat sich der Zweckverband entschlossen, im Wasserwerk Weilerbach eine weitere Qualitätssicherung im Sinne des Minimierungsgebots der Trinkwasserverordnung einzuführen.

„Der Zweckverband Wasserversorgung ‚Westpfalz‘ ist als größter Flächenversorger von zentraler Bedeutung für die Bevölkerung“,

so Arno Mohr weiter.

„Mit der neuen Aktivkohlefilteranlage beugen wir künftigen Anforderungen, die sich aus möglichen Belastungen im Wasserschutzgebiet ergeben könnten, vor.“

Aktivkohle ist ein poröser feinkörniger Kohlenstoff mit großer Oberfläche, der als Adsorptionsmittel in verschiedenen Bereichen, darunter auch in der Trinkwasseraufbereitung, verwendet wird.

Die Anlage umfasst vier Kessel mit einem Fassungsvermögen von je 45 Kubikmetern. Sie können jeweils rund 25 Kubikmeter Aktivkohle aufnehmen. Sie ist der Entsäuerungsanlage nachgelagert. Die Anlage erforderte den Neubau einer weiteren Filterhalle auf dem Gelände des Wasserwerks Weilerbach mit den Maßen neun mal dreiundzwanzig Metern und einer Höhe von zehn Metern. Außerdem schließt die Maßnahme die Neuverlegung von Rohrleitungen, sowie alle notwendigen technischen Einrichtungen ein. Die Planung der Anlage oblag CP Ingenieure aus Spiesen-Elversberg. Die Tief- und Hochbauarbeiten übernahm F.K. Horn aus Kaiserslautern. Für die Anlagentechnik zeichnete A + R aus Hoppstädten-Weiersbach verantwortlich. Die Projektleitung wurde von SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG durchgeführt. Baubeginn war April 2013. Fertiggestellt wurde sie im November 2015. Nach erfolgreichem Probebetrieb wurde die Aktivkohlefilteranlage im Dezember 2015 in die Trinkwasserversorgung eingebunden.

In den Neubau der Aktivkohlefilteranlage hat der Zweckverband Wasserversorgung „Westpfalz“ rund 2,3 Millionen Euro netto investiert. Das Land Rheinland-Pfalz hat das Projekt mit 1,616 Millionen Euro gefördert. Davon entfallen 456.000 Euro auf Zuweisungen und 1,16 Millionen Euro auf zinslose Kredite. Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, wies bei der Einweihung nochmals auf die Bedeutung des Trinkwassers als wichtigstes Lebensmittel hin.

„Eine moderne Infrastruktur entscheidet über die Zukunft in ländlichen Regionen. Mit der Einführung des Wassercents hat die Landesregierung die Voraussetzungen geschaffen, dass sie Projekte zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserqualität so wie hier beim Zweckverband Wasserversorgung ‚Westpfalz‘ fördern kann“,

sagte Ulrike Höfken.

Seit 2001 ist SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG sowohl kaufmännische als auch technische Betriebsführerin des Zweckverbandes Wasserversorgung „Westpfalz“. Markus Vollmer, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern, betonte die gute und zukunftsweisende Zusammenarbeit zwischen den beiden größten Wasserversorgern der Region SWK und Zweckverband. Dass sie ihrer Verantwortung gerecht würden, zeige nicht zuletzt das gemeinsam vorgelegte Grundwasserbewirtschaftungskonzept 2030. Hier legten die beiden Versorger gemeinsam dar, wie die Trinkwasserversorgung umweltverträglich auch für künftige Generationen gesichert werden könne. Die Aktivkohle-filteranlage sei ein weiterer Baustein.

Der Zweckverband Wasserversorgung „Westpfalz“ betreibt die Trinkwasserversorgung von acht Verbandsmitgliedern mit 127 Gemeinden. Die Mitglieder des Zweckverbandes sind die Verbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel, Altenglan, Lauterecken-Wolfstein, Meisenheim, Otterbach-Otterberg, Rockenhausen und Winnweiler sowie der Wasserzweckverband „Weihergruppe“ Weilerbach. Auf einer Fläche von 1.200 Quadratkilometern liefert der Zweckverband zur Versorgung von 72.000 Einwohnern jährlich rund 4,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser. Das Trinkwasser stammt aus drei Gewinnungsgebieten: dem Kolbental, dem Moosalbtal und dem Rodenbacher Bruch. Die vier Tiefbrunnen im Rodenbacher Bruch liefern jährlich etwa 1,5 Millionen Kubikmeter. Das dort geförderte Wasser wird im Wasserwerk des Zweckverbandes Wasserversorgung „Westpfalz“ in Weilerbach aufbereitet und passiert die Aktivkohlefilteranlage.