Heidelberg: Heidelberg präsentiert Großprojekte Konversion und Bahnstadt bei Expo Real in München

Messe für Immobilien und Investitionen vom 4. bis 6. Oktober / Stadt am Stand der Metropolregion Rhein-Neckar dabei

Heidelberg – Ein Innovationspark für das digitale Zeitalter, neue Wohnquartiere und ein vollständig klimaneutraler Stadtteil: Die Stadt Heidelberg und ihre Partner präsentieren auf der Immobilienmesse Expo Real in München (4. – 6. Oktober 2016) dem internationalen Fachpublikum ihre großen Stadtentwicklungsprojekte Konversion der US-Flächen und Bahnstadt. Nach dem Abzug der US Army aus Heidelberg kann die Stadt rund 180 Hektar Fläche für zivile Zwecke neu nutzen – eine Jahrhundertchance für die weltbekannte Wissenschaftsstadt. Die neue Bahnstadt (116 Hektar) hat sich mit ihrer durchgehenden Passivhausbauweise bereits international einen Namen als „Null-Emmissionsstadtteil“ gemacht und wächst kontinuierlich. Bei der Expo Real wird am Gemeinschaftsstand der Metropolregion Rhein-Neckar auf einem mehrdimensionalen Stadtmodell nun der aktuelle Entwicklungsstand der Heidelberger Großprojekte dargestellt (Halle C1, Stand 130).

„Heidelberg erlebt derzeit eine Transformationsphase, die das Gesicht der Stadt in den nächsten Jahrzehnten nachhaltig prägen wird. Mit der Bahnstadt und den Konversionsflächen entwickeln wir riesige Areale. Es entstehen neue Wohnungen sowie Ansiedlungsoptionen für Unternehmen und Startups. Die Nachfrage nach solchen Angeboten ist in Heidelberg enorm hoch. Die Hochschulen sowie die exzellenten Forschungsinstitute und Kliniken ziehen hochqualifizierte Menschen aus aller Welt an und immer mehr Unternehmen suchen in unserer Stadt nach geeigneten Flächen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

Konversion der US-Flächen

Insgesamt 180 Hektar – teilweise mitten in der Stadt – können in den kommenden Jahren zivil nachgenutzt werden. Die Stadt hat dafür den sogenannten dialogischen Planungsprozess aufgesetzt. Alle Beteiligten – Verwaltung, Fachplaner, Kommunalpolitik und die Bürgerschaft – erarbeiten in einem engen Wechselspiel Entwicklungskonzepte für die einzelnen Flächen.

Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen für das Areal Mark Twain Village/Campbell Barracks (43 Hektar). Die Stadt und die MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG (MTV) haben große Teile des Areals zum 1. Januar 2016 von der BImA übernommen. Die MTV, ein Bündnis aus genossenschaftlich organisierten Banken und Wohnungsbauunternehmen sowie der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH, investiert rund 320 Millionen Euro in Neubau und Sanierung von etwa 1.300 Wohnungen. 70 Prozent davon werden nach dem wohnungspolitischen Konzept der Stadt Heidelberg als preiswerter Wohnraum angeboten. Die ersten Mieter sind bereits im Sommer 2016 eingezogen. Inmitten des Wohnquartiers entstehen zudem ein Nahversorgungszentrum, weitere Einzelhandelsflächen, eine Berufsschule, Kindertagesstätten, ein Bürgerzentrum und mit dem Mark Twain Center für transatlantische Beziehungen ist ein kultureller Leuchtturm geplant.

Die historische und weitgehend denkmalgeschützte Bausubstanz der Campbell Barracks wird künftig unter anderem von der privaten praxisHochschule, der Kriminalpolizei und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof genutzt. Darüber hinaus sind ein neues Zentrum für die Kultur- und Kreativwirtschaft und weitere Flächen für Gewerbebetriebe mit büroähnlicher Nutzung vorgesehen.

Auf den Patton Barracks wächst der Heidelberg Innovation Park (HIP) – ein Hot Spot für Unternehmen aus den Bereichen IT, Bioinformatik, Digitale Medien und Design. Ein erster Meilenstein wird das Geschäftsentwicklungszentrum Organische Elektronik sein. Zudem ist auf dem Areal eine Sport- und Kulturhalle für bis zu 5.000 Zuschauer geplant. Mit der Gesamtplanung des Areals ist das Züricher Architektenbüro Hosoya Schaefer betraut, das bei einem städtebaulichen Ideenwettbewerb den überzeugendsten Entwurf abgegeben hatte.

Das ehemalige US Hospital (9,3 Hektar) liegt im Süden des Stadtteils Rohrbach und wird mit einer Mischung aus Wohnen, Gewerbe, Kultur- und Bildungseinrichtungen entwickelt, wobei die Wohnnutzung überwiegen wird. Sieger eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs wurde eine Arbeit der Büros Hähnig – Gemmecke (Tübingen) und Fromm (Dettenhausen). Sie sieht etwa 600 Wohnungen und einen rund 7.700 Quadratmeter großen Park vor. Mit der Lebenshilfe Heidelberg und dem Montessori-Zentrum gibt es intensive Gespräche über eine Ansiedlung. Zudem will das Collegium Academicum ein Wohnheim für rund 200 Studierende mit einem Tagungs- und Seminarbereich errichten.

Für das Patrick Henry Village (PHV, 97,2 Hektar), das zum Stadtteil Kirchheim gehört, läuft bis Frühjahr 2017 die sogenannte „Planungsphase Null“ der Internationalen Bauausstellung Heidelberg (IBA). International führende Städtebauexperten sammeln gemeinsam mit Fachexperten und der Bürgerschaft Ideen und Vorschläge, wie aus dem Areal die „Wissensstadt von morgen“ wird. Bis Anfang 2017 entstehen vier thematische Szenarien zu den Überthemen Wissenschaft und Wirtschaft, Vernetzung und Infrastruktur, Bildung sowie urbane Austauschprozesse.

Bahnstadt

Auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs entsteht auf 116 Hektar die größte Passivhaussiedlung Europas mit einem Heidelberg-typischen Mix aus hoher Wohnqualität, Wissenschaft und Wirtschaft. Mehr als 3.000 Bewohner sind bereits eingezogen. High-Tech-Unternehmen, eine Hochschule, ein Hotel, Kinderbetreuungseinrichtungen, eine Kultur- und Veranstaltungseinrichtung und Einzelhändler sind vor Ort. Mit dem Bau von B³ – einem Komplex mit Grundschule, Kita und einem Bürgerzentrum – und eines Multiplex-Kinos entstehen derzeit zwei weitere Großvorhaben. Weitere Leuchtturm-Projekte gehen noch im Jahr 2016 an den Start: das moderne Büro- und Laborgebäude SkyAngle sowie das Gebäudeensemble Colours, das Forschen, Arbeiten, Einkaufen, Wohnen und Freizeit vereint. Nach Fertigstellung aller Projekte werden rund 5.500 Menschen in der Bahnstadt leben und 7.000 Menschen dort ihren Arbeitsplatz haben. Der Stadtteil wird zudem mit zwei Straßenbahnlinien und besonders fahrradfreundlichen Verkehrswegen erschlossen.

„Die Attraktivität der Bahnstadt als Dienstleistungs- und Forschungsstandort führt zu einer sehr positiven Nachfrage bei gewerblichen Standorten. Mit dem Fokus auf Wohnen, Forschen, Arbeiten und Leben wird die Vielfalt der Bahnstadt hier nachhaltig realisiert“, sagt Peter Dohmeier, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg.

Weitere Informationen unter www.heidelberg.de/konversion und www.heidelberg-bahnstadt.de.