Bruchsal: Bauantrag und Bauvoranfrage zurückgenommen

Gesunkene Flüchtlingszahlen haben Auswirkungen auf Flüchtlingsunterbringung / Stadt Bruchsal bereitet Bürgerbeteiligung vor

Bruchsal – Der Investor, der im Auftrag des Landratsamtes Karlsruhe mit der Realisierung der Gemeinschaftsunterkunft im Fuchsloch beauftragt war, hat bei der Baurechtsbehörde der Stadt Bruchsal formal den Bauantrag für die Realisierung einer Gemeinschaftsunterkunft – mit zwei Wohngebäuden – „Im Fuchsloch“ zurückgezogen. Das Landratsamt hatte bekannt gegeben, dass das Projekt aufgrund der zurückgegangenen Flüchtlingszahlen nicht weiter benötigt wird.

Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick hatte vor dieser Entscheidung bereits beim Landratsamt erwirkt, dass zunächst nur ein Gebäude realisiert wird. Aktuellste Entwicklungen erlauben es dem Landratsamt gegenwärtig ganz auf das Projekt zu verzichten. Das Landratsamt hat zwischenzeitlich von der Realisierung von rund einem Dutzend Gemeinschaftsunterkünften im gesamten Landkreis Abstand genommen und dabei die Projekte gestrichen, die den geringsten Planungs- und Realisierungsfortschritt aufgewiesen haben. Auch die Gemeinschaftsunterkunft in Untergrombach gehört zu den abgesagten Bauvorhaben. Im Unterschied zum Projekt „Im Fuchsloch“ war für „Walkartswiesen“ jedoch noch keine Bauvoranfrage gestellt worden, so dass diese auch nicht formal zurückgenommen werden muss.

Zurückgenommen hat auch die Bruchsaler Wohnungsbaugesellschaft die Bauvoranfrage zur Errichtung von vier Mehrfamilienhäusern in der Maulbronner-Straße in Helmsheim. Wie bereits angekündigt, wurde damit nun in letzter Konsequenz umgesetzt, was Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick in der zurückliegenden öffentlichen Gemeinderatssitzung mit dem „Ruhen des Verfahrens“ angekündigt hatte. Zwischenzeitlich sind die Angrenzer in der Maulbronner-Straße von der Stadtverwaltung über diesen Sachverhalt schriftlich in Kenntnis gesetzt worden.

Die Planungen für das Wohnbauprojekt in Helmsheim – vorgesehen war die Errichtung von Wohnraum für über 100 Personen, wobei rund 30 Plätze für die Anschlussunterbringung hätten genutzt werden können – wurden nun aus zwei Gründen formal gestoppt. Erstens: Die deutlich reduzierten Flüchtlingszahlen im Landkreis haben nun auch Auswirkungen auf die Anschlussunterbringungsquote der Stadt, was eine Anpassung der Konzeption zur Bereitstellung von Wohnraum erforderlich macht.

Zweitens: Die Stadtverwaltung hat zugesagt das entsprechende Konzept umfassend mit der Bevölkerung zu diskutieren. Gegenwärtig bereitet die Stadtverwaltung eine Veranstaltungsreihe für die Bürgerinnen und Bürger vor, bei der das Thema Wohnen, aber auch weitere relevanten Themenfeldern die sich aus dem Einwohnerwachstum der Stadt ergeben, vorgestellt und mit der Öffentlichkeit besprochen werden sollen.