Bad Bergzabern: Gewaltpräventionsprojekt „Der Wutmann“ an Alfred Grosser Schulzentrum

Bad Bergzabern – Häusliche Gewalt ist in unserer Gesellschaft leider noch immer ein Tabuthema; auch Kinder leiden darunter. Doch wie bekommt man ein Kind dazu, sich zu öffnen, dass es um Hilfe bittet, anstatt stillschweigend zu ertragen, was zu Hause passiert?

In Kooperation mit dem Netzwerk STOPP – dem Interventionsprojekt gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern in der Südpfalz – führten die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises SÜW, Barbara Dees und Schulsozialarbeiter Martin Krisch in Bad Bergzabern das Gewaltpräventionsprojekt „Wutmann“ durch. Neun Klassen konnten so insgesamt erreicht werden.

Zunächst wurde den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe sechs der Trickfilm „Wutmann“ gezeigt. Der 20minütige Film zeigt aus der Perspektive des sechsjährigen Boj, wie Kinder unter der Gewalt zwischen den Eltern leiden. Boj entdeckt, dass es Umfeld viele Menschen gibt, die ihm helfen wollen und manche, die es können.

Zudem wurde das sensible Thema häusliche Gewalt in Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern aufgearbeitet. Das Netzwerk STOPP – vertreten durch die Gleichstellungsbeauftragte sowie die Polizeiinspektion Bad Bergzabern, Thomas Tretter – zeigte den Schülerinnen und Schülern, dass Gewalt gegen Frauen und vor allem auch gegen Kinder in jeglicher Form nicht zu akzeptieren ist.

Den Schülerinnen und Schülern sollte so vermittelt werden, dass sie nicht schuld sind, wenn zuhause Gewalt herrscht und sich auch Kinder Hilfe holen dürfen sowie ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung haben. Ansprechpartner, die innerhalb der Schule zur Verfügung stehen, wie Lehrkräfte und die Schulsozialarbeiter, wurden vorgestellt. Auch auf außerschulische Stellen – wie beispielsweise den Kinderschutzdienst, die Polizei und die „Nummer gegen Kummer“ wurde hingewiesen.

Das Projekt „Wutmann“ geht zurück auf das im Jahr 2013 konzipierte Schulprojekt des Netzwerkes STOPP, dass von den Zonta Frauen SÜW angeregt wurde. Insgesamt konnten im Landkreis SÜW schon über 1.400 Kinder an dem wichtigen Präventionsprojekt teilnehmen.