Österreicher machen „Bananenblatt“

img-22888-grafikbananenblatt.jpg

Kaum ein Land der Europäischen Union war 2015 so oft in Presse, Funk und Fernsehen erwähnt worden wie Österreich. Die Alpenrepublik, ansonsten beliebtes Reiseziel für Touristen, war in diesem Jahr beliebtes Reiseziel spezieller Touristen, die aus verständlichen Gründen so bald nicht mehr in ihre Heimatländer zurückkehren wollen: Die Flüchtlinge. Auch wenn die allermeisten gar nicht in Österreich bleiben wollen, wie die oben abgebildete Grafik (im Heft auf Seite 19) glasklar beweist.

Ein Teil der liebevoll „Ösis“ genannten Ost-Schweizer nehmen es mit Humor; sie legen ein neues Satiremagazin auf: Das „Bananenblatt“, ein „Magazin der komischen Künste“, wird in Wien gemacht, für 2016 sind vier Ausgaben geplant. Im ersten Heft (Ende 2015) widmete das Satiremagazin „Bananenblatt“ dem Thema „Flüchtlinge“ natürlich einen gewissen Raum – aber lange nicht so viel, wie man das vielleicht erwartet hätte.

Die Österreicher lachen auch über „Neo-Landart“ (Bierdosen auf Parkbänken), der „Laib Christo“ (Schweizer Alpen werden mit Gouda verdeckt) und dass das Universum implodiert, wenn man „ein Sackerl Gummiringerl mit einem Gummiringerl verschließt“. Es ist eine bunte Mischung aus Schreibkabarett, Karikaturen und ein politisch motiviertes Kreuzworträtsel mit Waagerecht, sechs Buchstaben: Abkürzung für „Pussy Europäer gegen Ideen gesellschaftlichen Anstandes“.

Fazit: Da kann sich die verkniffene deutsche Satiremagazin-Szene eine dicke Scheide Palatschinken abschneiden. Das „Bananenblatt“ kostet einzeln 3,99 pro Heft (die erste Ausgabe war 32 Seiten dick) ist aber sicher nicht im Kiosk am Bahnhof Dortmund-Mengede zu bekommen (der Verfasser dieser Zeilen bekam dort nicht einmal eine F.A.Z.), sondern für Piefkes bestenfalls im Abo.