Immer mehr Schulplätze in Frankfurt

Kapazitäten wachsen

Frankfurt am Main – Frankfurts Wachstum wird an der Entwicklung der Schullandschaft besonders deutlich: Seit 2011 sind 4.500 zusätzliche Plätze an den allgemeinen Schulen entstanden. Damit ist die Zahl der Schulplätze in diesem Zeitraum um 7,4 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl wuchs im gleichen Zeitraum um vier Prozent.

„Damit ist klar: Wir haben unsere Hausaufgaben als Schulträger gemacht, wenn dazu auch in einigen Fällen provisorische Lösungen notwendig waren“, sagt Bildungsdezernentin Sarah Sorge.

Das starke Wachstum der Bevölkerung – insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen – und das Sanierungsprogramm der Schulen miteinander in Einklang zu bringen, sei eine große Herausforderung.

„Aber die Statistik beweist: Wir schaffen das.“

Die Planung des schulischen Angebots werde der Bevölkerungsentwicklung gerecht. Die Probleme bei der Schulwahl im vergangenen Jahr seien auf etwas anderes zurückzuführen.

„Das Problem war der Anstieg der Nachfrage nach Gymnasialplätzen von 53 auf 56 Prozent innerhalb eines Jahres. Dieser nicht vorhersehbare Anstieg von 200 Schulplätzen entspricht der Kapazität von fast zwei Gymnasien.“

Mit der Gründung des Gymnasiums Nied 2015 ist eine zusätzliche Kapazität von etwa 1.400 Schulplätzen entstanden. Im Sommer dieses Jahres startet in Westhausen ein weiteres, achtzügiges Gymnasium, dadurch entstehen weitere 1.900 Plätze. Die geplante Kooperative Gesamtschule Niederrad bietet insgesamt 540 Gymnasialplätze, außerdem nehmen auch die neue IGS Süd und die für 2017 geplante neue IGS Riedberg Kinder mit Gymnasialwunsch auf.

„Auf diese Weise entstehen bis 2020 weitere 3.000 Plätze im gymnasialen Bildungsgang“, hebt Sarah Sorge hervor. „Damit haben wir alles getan, was zur Bedarfsdeckung planerisch möglich ist.“

Die Planung werde jedoch jährlich überprüft und bei Bedarf aktualisiert.

Seit 2011 sind an insgesamt 21 Schulen bauliche Erweiterungen realisiert worden, allein zwölf an Grundschulen. Vier Schulen – die Grundschulen Riedberg II (Marie-Curie-Schule) und Rebstock sowie die IGS West und das Gymnasium Nied – sind neu gegründet worden. Eine weitere Gründung, die neue Gymnasiale Oberstufe auf dem Riedberg, firmiert noch als Außenstelle der Max-Beckmann-Schule.

Fast die Hälfte der neuen Schulplätze (1.975) ist an den Grundschulen entstanden. Bei den IGS kamen 650 Plätze, bei den Gymnasialen Oberstufen 550 Plätze hinzu. „Die Zahlen belegen, wie sehr wir in den Erhalt und Ausbau unserer Schulen investieren“, sagt Sorge. Das zeige sich auch im Haushalt der Stadt.

„Jeder dritte Euro fließt in Schulen und Kitas.“

Bis 2020 werden insgesamt zehn neue Schulen – fünf Grundschulen, zwei IGS, ein Gymnasium, eine Kooperative Gesamtschule und eine Gymnasiale Oberstufe – neu gegründet und 13 Grundschulen erweitert. Allein in diesem Jahr nehmen drei neue Schulen den Betrieb auf (Gymnasium Nord, KGS Niederrad, IGS Süd), das gab es seit mehr als 100 Jahren nicht mehr.

So entstehen in den kommenden Jahren insgesamt knapp 8.200 zusätzliche Schulplätze, im Vergleich zum aktuellen Bestand ein Anstieg um 12,5 Prozent. Das prognostizierte Bevölkerungswachstum liegt bis 2020 bei 6,7 Prozent.

„Weil vor allem junge Familien nach Frankfurt ziehen, muss der Ausbau von Kita- und Schulplätzen stärker sein als die Einwohnerzahl“, so Sorge. Mit dem Schulentwicklungsplan sei eine gute Grundlage geschaffen, „um dem Bedarf nach Schulplätzen ebenso gerecht zu werden wie den individuellen Bedürfnissen der Kinder“.

Klar sei aber auch, „dass wir keine Schulen aus dem Boden stampfen können“. Insbesondere die Suche nach geeigneten Grundstücken für Schulneubauten erweise sich in der dicht besiedelten Stadt als zunehmend schwierig.

„Deshalb müssen wir auch unkonventionelle Wege gehen und manchmal Schulen in provisorischen Unterkünften starten.“

Mit der 2015 gegründeten Task Force sei jedoch die Grundlage geschaffen worden, Schulen zügig mit angemessenen Standorten und modernen Gebäuden ausstatten zu können.