Der Kinderfinder erhöht die Sicherheit im Brandfall

Präventionsmaßnahme

Bürgermeister Ulli Hockenberger, Geschäftsführer Clemens Homburg (links) und Angelika Banghard mit ihrer Tochter Tara, die den Kinderfinder präsentiert

Bruchsal – Kinder und Senioren werden überproportional häufig zu Brandopfern. Ältere Menschen sind oft nicht mehr gut zu Fuß. Kinder treffen im Brandfall instinktiv oder mangels Erfahrung oft die falsche Entscheidung. Anstatt das Haus zu verlassen, flüchten sie unter ein Bett oder hinter die Couch und wähnen sich dort in Sicherheit.

Anstatt sich zu schützen, bringen sie sich damit in Lebensgefahr. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Bruchsal sind diese Verhaltensmuster bestens bekannt. Im Brandfall durchsuchen die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr deshalb zuerst die Kinderzimmer, um den Nachwuchs aus ihren „Verstecken“ zu holen. Voraussetzung für ein schnelles Auffinden der Kinderzimmer ist jedoch, dass diese für die Feuerwehr erkennbar sind. Dies ist nicht immer gewährleistet. Entweder fehlen Kennzeichnung an der Kinderzimmertür oder die Wohnung  ist beim Eintreffen der Feuerwehr schon so verraucht, dass herkömmliche Beschriftungen nicht mehr zu erkennen sind. Abhilfe für beide Fälle schafft der sogenannte „Kinderfinder“. Dabei handelt es sich um einen fluorisierenden Aufkleber in der Größe einer Postkarte. Diese kann durch Eintragung des Namens personalisiert und an der Tür zum Kinderzimmer angebracht werden. Die Feuerwehr kann sich dadurch schneller orientieren und gezielt Hilfe leisten. Das Bruchsaler Unternehmen Health Logistics hat nun bereits zum zweiten Mal die Anschaffung von 1000 „Kinderfindern“ für die Freiwillige Feuerwehr Bruchsal finanziert. Geschäftsführer Clemens Homburg begründet sein Engagement wie folgt:

„Ein Kind entscheidet sich im Brandfall oft aus Intuition falsch. Mit dem Kinderfinder bekommt die Feuerwehr die Möglichkeit die richtige und lebensrettende Entscheidung zu treffen.“

Stadtbrandmeister Bernd Molitor unterstreicht: „Der Kinderfinder gibt uns Orientierung in einer unübersichtlichen Lage. Im Brandfall hängt davon eine schnelle Rettung ab.“

Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Ulli Hockenberger erläutert:

„Niemals zuvor waren wir, mit Blick auf die bestehenden Brandschutzverordnungen, vor Bränden besser geschützt als heute. Dennoch sind gerade unsere Jüngsten im Brandfall immer besonderen Gefahren ausgesetzt. Ein Aufkleber kann hier Leben retten. Deshalb sollte er angebracht werden und deshalb unterstütze ich diese Präventionsmaßnahme. Sie ist ein Beispiel dafür, wie jeder individuell und ohne gesetzliche Regelung die Sicherheit für seine Familie verbessern kann.“

Der Kinderfinder wird von der Freiwilligen Feuerwehr zum Beispiel bei Schulbesuchen kostenlos an die Kinder verteilt.chter Tara, die den Kinderfinder präsentiert.