Frankfurt-Bahnhofsviertel: Drei Monate BAO-Bahnhofsgebiet – Ein Fazit

Frankfurt (ots) – (mc) Seit nunmehr drei Monaten hat sich die Frankfurter Polizei mit täglich rund 100 Polizeibeamtinnen und -beamten mit ihrer Besonderen Aufbauorganisation (BAO) der Kriminalitätsbekämpfung im Bahnhofsviertel gewidmet. Es ist Zeit für ein Resümee zur derzeitigen Situation, den Erfolgen und einem Ausblick.

Die Frankfurter Polizei hat mit dem Stand vom 21.02.2017 mehr als 52.000 Stunden in der BAO geleistet. Weitere 16.500 Stunden trugen Beamte der hessischen Bereitschaftspolizei dazu bei. Es wurden dabei über 20.000 Personen kontrolliert. Insgesamt fertigten die Beamten 1.941 Strafanzeigen, darunter allein 1.050 Fälle wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. In diesem Zusammenhang konnten über 1,8 kg Marihuana (Straßenverkaufswert: ca. 18.000 Euro), mehr als 1,5 kg Haschisch (Straßenverkaufswert: ca. 15.000 Euro) und über 100 g Crack (Straßenverkaufswert: ca. 12.500 Euro) sichergestellt werden, das alles zumeist in sehr kleinen Portionen (Konsumeinheiten) verkauft wird. So konnten 327 Personen in das Gewahrsam eingeliefert und 46 Täter wegen Drogenhandels in Untersuchungshaft genommen werden.

Die Schwierigkeiten der alltäglichen Arbeit bei der BAO und die Wirkung der polizeilichen Maßnahmen auf die Szene, sollen an zwei Beispielen veranschaulicht werden:

  • In einer der größeren Kontrolle wurde ein Crackhändler aufgegriffen, der eine größere Menge an Cracksteinen zu verschlucken versuchte, um die Drogen zu verbergen. Die Beamten verhinderten diesen lebensgefährlichen Versuch.
  • Ein weiteres Beispiel zeigt ein besonders verwerfliches Verhalten auf. Der Drogenhändler versteckte sein Marihuana und Amphetamin unter seinem zweijährigen Sohn und dealte aus dem Kinderwagen heraus.

Der hohe Kontrolldruck hat sich merklich auf die Drogenszene ausgewirkt. Die Dealer treten zumeist nur noch vereinzelt und nicht in Gruppen auf. Der offene Handel ist zurückgetreten und der Verkauf erfolgt konspirativer. Immer weniger szenebekannte Drogenhändler begeben sich noch ins Bahnhofsgebiet. Hierfür werden zunehmend jüngere „Laufburschen“ (Jugendliche und Heranwachsende) eingesetzt, die die Verkaufstätigkeiten verrichten.

Neben der Bekämpfung der Drogenszene sind Verstöße gegen Aufenthaltsauflagen sowie das Aufenthaltsgesetz im Bahnhofsgebiet an der Tagesordnung, so wurden 400 Fälle zur Anzeige gebracht. Ein erklärtes Ziel ist es auch aufenthaltsbeendende Maßnahmen für besonders auffällige ausländische Straftäter zu initiieren.

Neben den oben erwähnten Delikten werden auch Delikte aus der Eigentumskriminalität weiterhin konsequent verfolgt. Die Zahl der Taschen- und Trickdiebstähle ging in der Folge im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück.

Sehr erfreulich sind aus unserer Sicht die positiven Rückmeldungen zur Wirkung unserer Maßnahmen von Geschäftsinhabern, Anwohnern und Pendlern aus und im Bahnhofsviertel. Diese bestätigen, dass die polizeilichen Maßnahmen das Sicherheitsgefühl wieder stärken.

In den ersten drei Monaten der BAO konnten so die Weichen gestellt und entsprechende Zeichen gesetzt. Nun gilt es im Weiteren diese Entwicklung fortzusetzen, um den vorgefunden Strukturen im Bahnhofsgebiet weiterhin entschlossen entgegen zu treten. Dabei setzt die Polizei Frankfurt auch zukünftig auf die eng verzahnte Zusammenarbeit aller beteiligten Sicherheitspartner.