Neues Wohngebiet Bierstadt Nord

Zügige Ausweisung

Wiesbaden – Der Magistrat hat in seiner ersten Sitzung in diesem Jahr am Dienstag, 12. Januar 2016, die Sitzungsvorlagen zur Wohnbauflächenentwicklung Wohngebiet Bierstadt Nord an den Ortsbeirat Bierstadt und den Seniorenbeirat weitergeleitet.

„Die Ausweisung neuer Wohngebiete in Wiesbaden gehört zu den dringlichsten Aufgaben der Stadtentwicklung der kommenden Jahre“,

sagt Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke. Es sei nach wie vor mit einem starken Zuzug zu rechnen, der nicht allein über Konversionsprojekte und Baulückenschließungen befriedigt werden könne. Der Wohnraumflächenbedarf in Wiesbaden steigt stetig an, bis zum Jahr 2030 wird mit einem Bevölkerungswachstum von etwa 6.300 Einwohnern gerechnet. Als Teil der nachhaltigen Siedlungsentwicklung werden vorhandene Wohnbauflächenpotenziale anhand des Flächennutzungsplans identifiziert und umgesetzt. 

Das Wohngebiet Bierstadt-Nord stellt mit rund 15 Hektar eine der größeren Entwicklungsflächen dar. Eine zügige Entwicklung zu Wohnbauland soll nun erfolgen. Nach einer grundsätzlichen Übereinkunft aller Eigentümer, die Flächen gemeinsam mit der Stadt zu entwickeln, wurde 2013 ein städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb durchgeführt. Die überarbeitete Konzeption des ersten Preisträgers wurde im September 2013 als Rahmenplan gleichzeitig mit der Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Mit der jetzigen Sitzungsvorlage soll die Entwurfs- und Offenlage des Bebauungsplans beschlossen werden. 

Das Wohngebiet soll verbindendes Element zwischen dem bestehenden Wohngebiet aus den 70er Jahren und dem sich im Norden anschließenden Freiraum werden. Ziel ist es, ein hochwertiges, durchgrüntes Wohngebiet für rund 420 Wohneinheiten in gemischten Bauformen zu entwickeln – unter besonderer Berücksichtigung der Belange des energiesparenden Bauens, der ressourcenschonenden Stadtentwicklung und der Anwendung der neuesten Erkenntnisse der schadensfreien und umweltschonenden Ableitung von Oberflächenwasser in Siedlungsgebieten. 

Wie Zwiebelringe legen sich die Wohnwege in den Hang und wirken durch ihre Sackgassensituationen wie kleine Wohnhöfe. Diese Höfe orientieren sich zur „Grünen Mitte“ und bilden gemeinschaftliche Nachbarschaftsplätze. Bänke und Spielbereiche wirken als kommunikative Orte mit einem besonderen Ausblick über die „Grüne Mitte“ hinweg. Die markante Bebauung mit den hangaufwärts gestaffelten Gebäuden bildet entlang der „Grünen Mitte“ eine markante Kante zum Grünraum. Die Gebäudestellung auf den Sockelbauwerken verweist auf die dazwischen liegenden Nachbarschaftsplätze und die Zugänge zu den Wohnhöfen. 

Die zentrale Quartierszufahrt folgt der Hangkante und gliedert das Quartier in einen nördlichen und einen südlichen Bereich. Sie wird als städtebauliches Rückgrat verstanden, das sich vom „Platz am Quartierseingang“ bis zur Kindertagesstätte spannt und als kommunikativer Boulevard verstanden wird. Diese zentrale Entwicklungsspange bildet die Haupterschließung für das gesamte Quartier und kann in seinem weiteren Verlauf nach Osten verlängert werden. Über diese Spange werden alle Wohnquartiere erschlossen. Die Bushaltestelle liegt in unmittelbarer Nähe zur „Grünen Mitte“ und gewährleistet eine gute Erreichbarkeit. Eine Schleifenführung bindet an die Bestandsstraßen an. Der kleine Platz am Quartierseingang bildet das Entree zum Quartier und funktioniert als Ort für öffentliches, gemeinschaftliches Leben. Kleinere Flächen für die Nahversorgung, Gastronomie und eine Platzgestaltung mit hoher Aufenthaltsqualität an einer möglicherweise offenen Wasserfläche sorgen für Kommunikation zwischen Bewohnern. Das vielfältige Angebot vom Einzelhaus über Doppel-, Reihen- und Kettenhäuser bis hin zu dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern fördert die soziale Mischung der Wohnquartiere und schafft eine Identifikation mit dem neuen Wohngebiet. 

Infobox:

Das Plangebiet befindet sich nördlich des bestehenden Wohngebietes „Wolfsfeld“ im Ortsbezirk Bierstadt. Der Geltungsbereich umfasst eine Fläche von circa 16,3 Hektar und liegt östlich der Wohnbebauung „Fichten“ an der Nauroder Straße. Der östliche Planbereich endet nördlich des AWO-Pflegeheims. Am südwestlichen Rand des Plangebietes befindet sich der Hauptsitz des Deutschen Genossenschaftsverlages (DG-Verlag). Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans „Wohngebiet Bierstadt-Nord“ ist für das zweite Quartal 2016 vorgesehen.