Das Jahr in Museen, Ausstellungen und auf Festen

Frankfurt kulturell

Symbolbild Frankfurt, Skyline, Spiegelung, Main, Dämmerung

Frankfurt am Main – Kulturelle Höhepunkte des ersten Halbjahres sind die Neueröffnung des Museums Judengasse, das gemeinsame Konzertprojekt „One Day in Life“ von Daniel Libeskind und Alter Oper sowie die Frankfurter Premiere der Dresden Frankfurt Dance Company im Bockenheimer Depot. Und auch zahlreiche neue Ausstellungen locken wieder Kunstliebhaber nach Frankfurt.

Das neue alte Museum

Das Museum Judengasse wird nach rund zweijähriger Bauzeit am 20. März wiedereröffnet, womit der erste Schritt zur Erweiterung des Jüdischen Museums abgeschlossen ist. Die neue Dauerausstellung präsentiert historische Einblicke in das Alltagsleben der Judengasse: In der 300 Meter langen Gasse lebten zu Hochzeiten bis zu 4.000 Menschen, damals mehr als zehn Prozent der Frankfurter Stadtbevölkerung. Seit dem 16. Jahrhundert entwickelte sich die jüdische Gemeinde zu einem der Zentren des europäischen Judentums. Berufe, Freizeit, Männer- und Frauenrollen sowie Konflikte werden in der Ausstellung, die sich an die ganze Familie richtet, thematisiert. Zu jedem Themenkomplex wird es im neu eröffneten Museum eine Kinderstation zum Puzzeln, Lauschen und Entdecken geben.

Anlässlich des 50. Todestages des Künstlers veranstaltet das Jüdische Museum ein „Ludwig-Meidner-Jahr“ mit Vorträgen, Lesungen und der Wechselausstellung „Horcher in die Zeit – Ludwig Meidner im Exil“.

Musik, Tanz und Theater

Im Jahr 1 nach William Forsythe feiert die Dresden Frankfurt Dance Company ab dem 25. Februar Premiere. Im Bockenheimer Depot zeigen Choreograf Jacopo Godani und und seine Tänzer die Choreografie „C.O.R.E“, begleitet von erzählerischen Elementen in Form von Video, Text und Stimme. Uraufführung ist am 4. Februar in Dresden. Bis zum 12. März steht die Company in Frankfurt auf der Bühne.

Vom 1. bis zum 11. März werden beim 22. Theaterfestival „Starke Stücke“ mit 80 bis 90 Vorstellungen an etwa 30 Spielorten im Rhein-Main-Gebiet wieder international herausragende Theaterproduktionen für Kinder und Jugendliche geboten. Das Begleitprogramm „Kinder erforschen Theater" beinhaltet zahlreiche Workshops für Schulklassen und Kindergruppen. Getragen wird das Festival von der KulturRegion FrankfurtRheinMain.

Raus aus dem Konzertsaal, rein in den öffentlichen Raum: Der US-amerikanische Architekt Daniel Libeskind hat das Konzertprojekt „One day in Life“ entwickelt. Mit mehr als 75 Konzertereignissen innerhalb von 24 Stunden an 18 verschiedenen Orten in Frankfurt, beispielsweise im Lesesaal der Nationalbibliothek, auf einem U-Bahngleis im Hauptbahnhof oder im Rebstockbad werden am 21. und 22. Mai berühmte Stücke wie Beethovens Klaviersonate Nr. 31 oder Vivaldis „Le quattro stagioni“ gespielt. Die Stücke werden an den jeweiligen Orten im Abstand von zwei Stunden und mit einer Dauer von rund 45 Minuten mehrfach wiederholt, damit die Besucher Raum, Zeit, Klang und den Tag musikalisch durchwandern können. Die Besucher können auswählen, wie viele – mindesten drei – und welche Konzerte sie sehen möchten.

Kunst ist überall

Am 29. Januar werden mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland die 22 besten Bauten in und aus Deutschland aus dem Jahr 2015 gekürt. Die von der Jury ausgewählten Gebäude – darunter unterschiedliche Wohnformen, Kulturbauten und auch eine Gedenkstätte – sind in einer Ausstellung noch bis zum 8. Mai 2016 zu sehen.

„Schauplätze. Frankfurt in den 50er Jahren“ heißt die Ausstellung des Instituts für Stadtgeschichte, die vom 16. Februar bis zum 6. November Fotos von Römerberg, Zeil, Flughafen, Messegelände oder Stadionbad zeigt und diese Orte in den Kontext der Lebenswirklichkeit der Frankfurter in den 1950er Jahre setzt. So zeigen sie zum Beispiel, wie Menschen zwischen Trümmern stehend auf eine neue Wohnung warten.

Die Schirn Kunsthalle präsentiert in ihrer Ausstellung „Joan Miró. Wandbilder“ in Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich von 26. Februar bis 12. Juni einen bislang wenig diskutierten Aspekt im OEuvre von Miró: Seine Vorliebe für große Formate und seine Faszination für die Wand. Es werden großformatige Bildwelten von besonderer Materialität, beispielweise Faserplatten, rohe Jute oder Sandpapier gezeigt. Die Ausstellung umfasst rund 50 Kunstwerke von 1921 bis 1973 aus bedeutenden Museen und öffentlichen Sammlungen weltweit, unter anderem aus der National Gallery of Art, Washington D.C., sowie aus Privatsammlungen.

Das Städel widmet sich 2016 zwei Deutschen Künstlern. Vom 2. März bis zum 22. Mai geht es in der Ausstellung „Sigmar Polke. Frühe Druckgrafik“ um das gedruckte, massenmedial verbreitete und das fotografisch inszenierte Bild, das eine wesentliche Grundlage der künstlerischen Arbeit von Sigmar Polke (1941–2010) bildet. Die Präsentation in der Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung zeigt eine Auswahl der frühen Druckgrafik Sigmar Polkes. Mit „Georg Baselitz – Die Helden“ zeigt das Städel 70 Gemälde und Arbeiten auf Papier, die der Maler und Bildhauer innerhalb kürzester Zeit in den Jahren 1965/66 schuf. Die Werkgruppe der Helden und Neuen Typen gilt heute weltweit als Schlüsselwerk der deutschen Kunst der 1960er-Jahre. Vom 30. Juni bis zum 23. Oktober ist die Schau zu sehen.

Der Kunst droht der Untergang, nur wenige Werke können gerettet werden – in einer Zeitkapsel, in der die wichtigsten Kunstwerke für die Zukunft aufbewahrt werden. Diese Vorstellung liegt der länderübergreifenden Ausstellung „Das imaginäre Museum“ im MMK2 zugrunde. Sie versammelt über 60 Hauptwerke aus drei der wichtigsten europäischen Kunstsammlungen, dem Centre Pompidou, der Tate und dem MMK Museum für Moderne Kunst, und ist von 24. März bis 11. September zu sehen.

Nach dem Ersten Weltkrieg entstand in Frankfurt ein einzigartiges Modernisierungs- und Gestaltungsprojekt, das als „Das Neue Frankfurt“ in die Architekturgeschichte eingegangen ist. Das Museum Angewandte Kunst erweitert die Sicht auf „Das Neue Frankfurt“ mit der Ausstellung „Alles neu! 100 Jahre Neue Typografie und Neue Grafik in Frankfurt am Main“ vom 25. März bis zum 18. September um den Bereich des Designs.

Literatur

Zum 200. Geburtstag des Dichters und Schriftstellers Friedrich Stolze, der durch seine Gedichte in Frankfurter Mundart bekannt wurde, wird es von März bis Dezember eine Veranstaltungsreihe mit Führungen, Lesungen und weiteren Veranstaltungen geben. Die Jubiläums-Ausstellung ,,Friedrich Stoltze zum 200. Geburtstag‘‘ startet am 26. September und ist bis zum 30. Dezember im Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse zu sehen.

Von 11. bis 24. April findet bereits zum siebten Mal „Frankfurt liest ein Buch“ statt. Mit Lesungen begleitet von der Musik der 20er und 30er-Jahre, Gesprächsrunden, literarischen Stadtspaziergängen, Schulveranstaltungen, Ausstellungen sowie Museums-, Theater- und Opernabenden wird jedem Besucher das Passende geboten. Im Mittelpunkt steht Dieter David Seuthes Roman „Frankfurt verboten“. Vor der Kulisse des historischen Frankfurts erzählt der Roman vom glücklichen und leidvollen Weg einer jungen jüdischen Frau zwischen 1929 und 1936.

Das Literaturfestival literaTurm von FrankfurtRheinMain findet vom 1. bis zum 11. Juni unter dem Motto „Der entgrenzte Text“ statt und widmet sich in diesem Jahr inter- und transdisziplinären Projekten.

Feste und Sport

Zur Jahresvorschau gehören natürlich auch die zahlreichen Frankfurter Feste und Sport-Veranstaltungen. Los geht es mit der Luminale in Frankfurt und Offenbach. Das internationale Licht-Kultur-Spektakel findet vom 13. bis zum 18. März, wieder parallel zur Messe „Light+Building“, statt und zeigt Skulpturen, Installationen und Vorführungen von Künstlern aus verschiedenen Ländern. Vom 18. März bis zum 10. April gibt es dann auf der Frühjahrs-Dippemess auf dem Festplatz am Ratsweg alles was das Herz der Jahrmarktbesucher begehrt.

Hunderttausende werden am 23. April zur 17. Nacht der Museen, bei der über 40 Museen und Ausstellungshäuser in Frankfurt und Offenbach ihre Türen öffnen, erwartet. Neben Ausstellungen locken bis in die Nacht hinein Performances, Theateraufführungen, Künstlergespräche, Filmvorführungen,

Lesungen, Partys und Workshops.

Der Mai wird in Frankfurt traditionell mit dem Radrennen „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ eingeleitet. Weiter geht es von 14. bis 17. Mai mit dem Wäldchestag im Stadtwald mit seinen Fahrgeschäften und vielfältigen kulinarischen Angeboten. Beim 7. Frankfurter Ruderfest vom 25. bis zum 29. Mai erwartet die Gäste hochklassiger Rudersport auf dem Main und auch am Ufer wird für die ganze Familie etwas geboten. Am 12. Juni wird beim SkyRun MesseTurm ein Frankfurter Wahrzeichen um die Wette erklommen. Der Erlös des Treppenhaus-Laufs über 61 Stockwerke und 1202 Stufen geht an die Arque zugunsten querschnittgelähmter Kinder.