Neues Abfallwirtschaftskonzept

Für 2016 bis 2020

Wiesbaden – Die Stadtverordnetenversammlung hat die „Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzepts für die Landeshauptstadt Wiesbaden 2016 bis 2020“ in ihrer Sitzung am Donnerstag, 17. Dezember 2015, beschlossen.

„In Wiesbaden entsteht deutlich weniger Restabfall als noch vor zehn Jahren, die Menge der getrennt gesammelten Wertstoffe steigt seit 2005 kontinuierlich an. Konkret: Die Menge, die jährlich über die Restabfallbehälter gesammelt wird, sank von 70.895 auf 60.306 Tonnen trotz gestiegener Einwohnerzahl (+2,8 Prozent)“,

zitiert der zuständige Dezernent Dr. Oliver Franz aus dem Bericht.

Die Menge Restabfall pro Einwohner und Jahr ist in den vergangenen zehn Jahren von 258,2 Kilogramm auf 213,6 Kilogramm gesunken. Die Mengen der getrennt gesammelten Wertstoffe ist kontinuierlich gestiegen: Bioabfall von 84,0 auf 87,1 Kilogramm; Altpapier von 76,5 auf 77,6 Kilogramm; Leichtverpackungen von 23,7 auf 27,3 Kilogramm; Altglas von 21,6 auf 22,5 Kilogramm; sonstige Wertstoffe von 16,6 auf 30,5 Kilogramm und Elektroschrott von 2,8 auf 10,7 Kilogramm – alle Angaben pro Einwohner und Jahr. Die prozentuellen Steigerungen belaufen sich auf 17,2 Prozent weniger Restabfall, 6,7 Prozent mehr Bioabfälle, vier Prozent mehr Wertstoffe. Besonders bemerkenswert ist die extrem hohe Quote der getrennt gesammelten Sonderabfälle – sie liegt bei 84 Prozent.

„Die Zahlen zeigen, dass die ELW auf dem richtigen Weg sind und einen sehr guten Job machen. Abfalltrennung ist in Wiesbaden dank umfangreicher Information, der Bereitstellung unterschiedlicher Behälter, dem Betrieb der Wertstoffhöfe und dem Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger bereits auf einem hohen Niveau“, so Dr. Franz. „Trotzdem bleibt das Ziel, das im Abfallwirtschaftskonzept fortgeschrieben ist, in den kommenden Jahren noch besser zu werden. Ziel ist es, die Menge der Wertstoffe, die im Restabfall landen, weiter zu reduzieren, mehr Wertstoffe getrennt zu sammeln und diese so wieder in den Stoffkreislauf zurückzubringen. Die positiven Entwicklungen lassen sich unter anderem auf die stadtweit aufgestellten Biotonnen (1993 bis 1999) und  Wertstoffbehälter (2004) zurückführen. Aus diesem Grund haben wir Anfang dieses Jahres rund 4.600 Wertstofftonnen dort aufgestellt, wo bisher noch keine standen, und damit die Anbindung der Wiesbadener Haushalte an die Tonne auf 99 Prozent erhöht. Dasselbe geschieht gerade bei den Behältern für Altpapier und Bioabfälle.“ 

„Vier ist Pflicht“ lautet der Titel dieser Initiative. Die ELW haben über 10.000 Eigentümer angeschrieben, um sie über die Aufstellung weiterer Behälter auf ihrem Grundstück zu informieren oder um ihnen die Möglichkeit zu geben, gemeinsam mit Nachbarn die kostenfreien Bio- und Altpapiertonnen zu nutzen. In den nächsten Wochen werden rund 5.700 weitere Papier- und 3.200 weitere Biotonnen in der Stadt aufgestellt.

Die jährliche Menge Restabfall soll bis 2025 um weitere rund 8.000 Tonnen reduziert werden und gleichzeitig soll die Menge der getrennt gesammelten Wertstoffe konsequent erhöht werden.