Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


„Die Vorwürfe sind absurd und ehrverletzend“ – Stellungnahme von Oberbürgermeister und Gemeinderat zu Aussagen der Leiterin des Völkerkundemuseums

Der Gemeinderat der Stadt Heidelberg und Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner haben zu den jüngsten öffentlichen Vorwürfen der Leiterin des Heidelberger Völkerkundemuseums, Dr. Margareta Pavaloi, gegenüber der Stadt und ihrem Kulturbürgermeister in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 3. Mai 2017 folgende Stellungnahme abgegeben:

„Eine städtische Delegation unter Leitung des Oberbürgermeisters ist gerade zurück von einer Reise nach Gurs. In der dortigen Gedenkstätte konnten die Teilnehmer nachvollziehen, was Nazi-Methoden wirklich bedeuten. Der Gemeinderat der Stadt Heidelberg und Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner sind zutiefst betroffen, heute in der Tagespresse zu lesen, dass die Direktorin des Völkerkundemuseums Nazi-Vergleiche nicht scheut, wenn es um das Handeln von Bürgermeister Dr. Joachim Gerner als Vertreter im Kuratorium der Portheim-Stiftung und die Rolle der Stadt in der Stiftungsgeschichte geht.
Die Vorwürfe sind absurd und ehrverletzend. Wir verwahren uns dagegen, dass der Kulturbürgermeister unserer Stadt durch solche unsäglichen Behauptungen diffamiert wird. Herr Dr. Gerner behält sich zurecht vor, Strafanzeige wegen Beleidigung zu stellen.

Das Gegenteil der Vorwürfe ist der Fall: Herrn Dr. Gerner und weiteren Mitgliedern des Stiftungskuratoriums geht es einzig darum, die Zukunft der Stiftung zu sichern und das Museum sowohl konzeptionell wie auch baulich grundlegend zu modernisieren. Es gibt hierzu einen grundlegenden Dissens INNERHALB der Stiftung. Das ist keine Angelegenheit der Stadt. Die Stiftung muss diese Aufgabe für sich lösen.

Unglaublich ist auch, dass Frau Dr. Pavaloi wider besseren Wissens der Stadt erpresserische Praktiken vorwirft, die man seit 1933 kenne. Der Historiker Prof. Dr. Frank Engehausen hat als unabhängiger Gutachter in seiner Studie von 2008 die Geschichte der Stiftung akribisch aufgearbeitet von den Anfängen bis in die 70er Jahre und die Rolle der Stadt geklärt.

Den Vorwürfen von Frau Dr. Pavaloi treten wir gemeinsam entschieden entgegen.“


Über hundert Besucherinnen und Besucher bei Infomesse zum BIWAQ-Projekt „Em.Powerment“

Seit 2015 gibt es auf dem Emmertsgrund und Boxberg das Projekt „Em.Powerment – Soziale Dienstleistungen für den Stadtteil“. Arbeitsuchende ab 27 Jahren werden damit fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Am Donnerstag, 27. April 2017, fand dazu im Bürgerhaus Emmertsgrund eine Informations- und Projektmesse statt. Über hundert interessierte Arbeitssuchende aus den Bergstadtteilen folgten der Einladung und informierten sich vor Ort über die Qualifizierungsangebote.

Die drei Projektpartner von Em.Powerment – die Heidelberger Dienste (HDD), der Internationale Bund (IB) und der Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung (VbI) – stellten bei der Projektmesse ihre Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote vor. Zudem konnten die Besucherinnen und Besucher kostenlose Bewerbungsfotos vor Ort anfertigen lassen. Ferner wurden die geplanten Aktionen 2017 vorgestellt:

Ein Höhepunkt 2017 sind die „BIWAQ-Praktikumswochen“ vom 26. Juni bis 7. Juli 2017: Dabei können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Qualifizierungsangebote der Projektpartner „reinschnuppern“ und sich in unterschiedlichen Einsatzbereichen ausprobieren – zum Beispiel der Gastronomie, Floristik, Altenpflege, des Einzelhandels, der Maler- und Lackiererberufe und der Grünflächenpflege. Zum Abschluss erhalten sie eine Teilnahmebescheinigung und gegebenenfalls einen Geräteführerschein.

Das BIWAQ-Projekt Em.Powerment wird mit einem Info-Stand beim Emmertsgrundfest am 8. Juli 2017 vertreten sein.

Im September 2017 ist eine BIWAQ-Grillaktion am Forum neben dem Nahversorgungszentrum geplant. Alle Anwohnerinnen und Anwohner sind dazu herzlich eingeladen. Bei dem öffentlichen Grillfest können die Gäste mit den Projektpartnern von Em.Powerment unverbindlich ins Gespräch kommen.

Hintergrund: Em.Powerment

Ziel des BIWAQ-Projekts Em.Powerment ist es, bis Ende 2018 über 230 Arbeitsuchende aus den Stadtteilen Emmertsgrund und Boxberg praxisnah zu qualifizieren. Von April 2015 bis Dezember 2016 haben bereits 104 Personen das Weiterbildungsangebot genutzt.

Drei Projektpartner bieten Weiterbildungsangebote im Rahmen von Em.Powerment an:

Die Heidelberger Dienste (HDD) bieten eine bis zu 21-monatige Qualifizierung im Stadtteil an. Dazu gehören zum Beispiel die Grundlagen der Grünpflege, Abfallwirtschaft, Wegeunterhaltung und Spielplatzpflege.

Der Internationale Bund (IB) bietet Deutschkurse für Menschen mit Migrationshintergrund und hilft mit Bewerbungstrainings und Praktika bei der Berufsorientierung.

Der Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung (VbI) verbindet bei seinem Teilprojekt „Concierge“ individuelles Coaching mit sozialen Dienstleistungen im Stadtteil. Die Teilnehmenden lernen einfache handwerkliche Fähigkeiten oder stehen Vereinen und Nachbarn tatkräftig zur Seite.

Em.Powerment ist ein Projekt des bundesweiten Förderprogramms BIWAQ III („Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“). Es wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.


Europäischer Wettbewerb: 32 Preise gingen nach Heidelberg

Der 64. Europäische Wettbewerb stand unter dem Motto „In Vielfalt geeint – Europa zwischen Tradition und Moderne“. 32 Schülerinnen und Schüler aus fünf Heidelberger Schulen und dem Hör-Sprachzentrum Heidelberg/Neckargemünd waren in diesem Jahr erfolgreich. Sie gewannen einen Bundespreis, drei Landespreise und 28 Ortspreise.

Bürgermeister Dr. Joachim Gerner übergab die Urkunden und Preise am Mittwoch, 3. Mai 2017, im Foyer des Heidelberger Rathauses. Die Arbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dort im Rahmen einer Ausstellung noch bis Donnerstag, 18. Mai 2017, präsentiert.

Der Europäische Wettbewerb ist der älteste und einer der renommiertesten Schülerwettbewerbe Deutschlands. Schülerinnen und Schüler von der 1. Klasse bis zum Abitur sind eingeladen, sich in kreativen Beiträgen mit aktuellen europäischen Themen auseinanderzusetzen, zum Beispiel in Bildern, Fotos, Videoclips oder Musikstücken.
Bürgermeister Dr. Joachim Gerner beglückwünschte die Teilnehmer und hob in seiner Rede hervor, wie wichtig es sei, Schüler dazu zu ermutigen, die kulturelle Vielfalt Europas zu erforschen: „Aufgabe des Wettbewerbs ist es, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit europäischen Werten auseinandersetzen. Kultur eröffnet Zugänge zu Fremdem, damit wird ein Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Nationen ermöglicht“.

Der Europäische Wettbewerb erreichte in diesem Jahr die höchste Teilnehmerzahl seit 2009. Über 85.000 Schüler hatten bundesweit Beiträge eingereicht. Matthias Kutsch, Heidelberger Kreisvorsitzender der Europa-Union, begrüßte den großen Zulauf: „Heidelberg ist wieder stark dabei. Der Europäische Wettbewerb ist der älteste Wettbewerb Deutschlands, aber nicht altmodisch. Die Themen, die in den Wettbewerbsbeiträgen behandelt wurden, sind hochaktuell.“

Auch Robby Geyer von der Landeszentrale für politische Bildung gratulierte den Gewinnern und betonte die Bedeutung des Europäischen Wettbewerbs: „Es ist wichtig, dass sich junge Menschen mit Europa beschäftigen – und das nicht nur theoretisch und abstrakt, sondern auf kreative Art und Weise.“

Die Preisträger der Heidelberger Schulen

Der Bundespreis ging dieses Jahr an Felix Müller vom Bunsen-Gymnasium. Er gewann für seinen Beitrag zum Thema „500 Jahre Reformation“ den Preis der Bundeskanzlerin. Mit Landespreisen ausgezeichnet wurden Josia Fischer von der Carl-Bosch-Schule und Ineke Gilbert und Evita Helferich vom Hör-Sprachzentrum Heidelberg/Neckargemünd.

Die Albert-Schweitzer-Grundschule war in diesem Jahr besonders erfolgreich: Zwölf Schüler konnten sich über Ortspreise freuen.


UNESCO-Literaturstadt: Künstler aus dem ukrainischen Lwiw zu Gast im Karlstorbahnhof

Am kommenden Wochenende, 6. und 7. Mai, steht das Gastland Ukraine im Mittelpunkt des Festivals „Heidelberger Stückemarkt“. In diesem Rahmen präsentiert auch die UNESCO-Literaturstadt Lwiw in Kooperation mit ihrer UNESCO-Partnerstadt Heidelberg und dem TiKK Theater im Kulturhaus Karlstorbahnhof am Samstag, 6. Mai 2017, ein Konzert der ukrainischen Lyriker und Musiker Gregory Semenchuk und Juri Izdryk mit ihrer Band „Drumtyatr“. Ihr musikalisches Spektrum speist sich aus Hip-Hop, Krautrock, Trip-Hop, Industrial und vielfältigen elektronischen Klängen unter Verwendung poetischer Texte von Izdryk, Semenchuk und anderen ukrainischen Lyrikern. Das Konzert im TIKK beginnt um 21.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.