Frankfurt: Charme-Offensive in der Engelsruhe

OB Peter Feldmann mit Stephan Siegler, Constantin Westphal und Holger Lack bei Spatenstich zu NH-Wohnprojekt Alemannenweg/Cheruskerweg (Foto: Maik Reuß)
OB Peter Feldmann mit Stephan Siegler, Constantin Westphal und Holger Lack bei Spatenstich zu NH-Wohnprojekt Alemannenweg/Cheruskerweg (Foto: Maik Reuß)

Frankfurt am Main – Moderne Optik, pfiffiger Schnitt: Vier Worte, die in aller Kürze beschreiben, was die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt im Frankfurter Westen vorhat. Bis Frühjahr 2019 entstehen in Unterliederbach – genauer gesagt: im Quartier Engelsruhe – neue Mehrfamilienhäuser mit 35 Mietwohnungen. Sie werden den Wohnkomfort für die Mieter erhöhen und das Viertel, in dem hauptsächlich sozial geförderte Bauten aus den Jahren 1930 bis 1970 stehen, optisch aufwerten.

„Ich bin mir sicher, dass die Engelsruhe dank der modernen Architektur der Neubauten an Flair und an Charme deutlich dazugewinnen wird“, sagte Geschäftsführer Constantin Westphal am Dienstag, 16. Mai, beim gemeinsamen Spatenstich mit Oberbürgermeister Peter Feldmann. Das Frankfurter Stadtoberhaupt betonte: „Das Überzeugende an diesem Projekt ist, dass hier ein interessanter Mix aus kleinen und großen Wohnungen entsteht, der für alle Alters- und Familienstrukturen geeignet ist.“

Für Singles, Paare und Familien geeignet

Die beiden Mehrfamilienhäuser werden nach Energiestandard EnEV 14 gebaut. Sie entstehen an der Kreuzung, an der der Alemannenweg in den Cheruskerweg mündet. Eines wird sich westlich des Alemannenwegs erstrecken, das zweite östlich davon. Die 35 frei finanzierten Wohnungen sollen den Stadtteil aber nicht nur optisch aufwerten. Viele der 20 Zwei-Zimmer-, neun Drei-Zimmer- und sechs Vier-Zimmer-Wohnungen werden barrierefrei erreichbar sein, sind praktisch geschnitten und unterscheiden sich in ihrer Größe deutlich. Die kleinsten Einheiten bieten etwas über 50 Quadratmetern Wohnfläche, die größten rund 102 Quadratmetern. „Ob Singles, Paare oder vierköpfige Familien – hier kann sich jeder wohlfühlen“, sagte Westphal. Besonders pfiffig geschnitten sind die acht Maisonette-Wohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 92 Quadratmetern und knapp 99 Quadratmetern, die im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss beziehungsweise im 2. Obergeschoss und im Dachgeschoss angelegt sind. „Wer hier wohnt, kann fast das Gefühl bekommen, in einem Reihenhaus zu leben“, sagte Feldmann. Die Mieter im Erdgeschoss dürfen sich über eine Terrasse freuen, die im obersten Stockwerk über Dachterrassen. „Aber auch alle anderen Wohnungen werden mit Gartenzugang, Balkon oder Dachterrasse ausgestattet sein“, ergänzte Westphal.

Warmes Rot trifft klassisches Weiß

Durch ihre moderne Farbgebung – die Grundfarbe ist Weiß, Vorsprünge werden in einem warmen, erdigen Rotton gehalten – sollen die Neubauten den Menschen, die hier leben werden, ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit vermitteln. Auch großzügig gestaltete Grünflächen sollen dazu beitragen. In einem Gebäude entstehen zudem eine Tiefgarage mit 19 Stellplätzen sowie ein Aufzug. Sollten die Parkmöglichkeiten nicht ausreichen, besteht die Möglichkeit, sich in einem zwei Minuten entfernten Parkhaus im Cheruskerweg, das ebenfalls der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt gehört, Stellplätze anzumieten. „Auch mit diesem Bauprojekt folgen wir einer unserer Maximen“, sagte Heimstätten-Geschäftsführer Westphal beim Spatenstich. „Wir versuchen, eine Wertsteigerung unseres Bestands zu erreichen, haben aber immer auch den Anspruch, Mehrwert für unsere Kunden, also unsere Mieter, zu schaffen. Das wird uns auch in der Engelsruhe gelingen.“ Frankfurts Oberbürgermeister lag schließlich ein anderer Aspekt am Herzen. „Hier werden auf einen Schlag fast 2700 m2 Wohnraum geschaffen – Wohnraum, den wir in der Stadt Frankfurt dringend brauchen.“ Die Baukosten betragen rund 7,5 Millionen Euro, die Miete wird bei weniger als 10 Euro/m2 im Monat liegen. Die beiden Gebäude, an deren Stelle die Neubauten entstehen, wurden im Herbst 2015 abgerissen – sie konnten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr modernisiert werden.

Das Quartier

Unterliederbach liegt im Stadtbezirk Frankfurt-West und bildet mit dem Stadtteil Höchst eine bauliche Einheit. Der namensgebende Liederbach teilt das relativ dünn besiedelte Unterliederbach in einen West- und einen dichter bewohnten Ostteil, wo sich auch die ehemalige Arbeitersiedlung „Engelsruhe“ befindet. Diese bietet ein harmonisches Nebeneinander von neuen Wohnungen und gewachsenem Bestand. Nördlich der Neubau-Wohnungen befinden sich Mietwohnungen in Flachdach-Häusern mit sieben bis acht Geschossen, im Westen liegen dreigeschossige Wohnhäuser mit Satteldach. Im Süden schließen sich teils zweigeschossige Reihenhäuser an. Auf den östlich angrenzenden Grundstücken ist ebenfalls der Bau von neuen Wohnungen geplant.