Mainzerinnen aus Kunst, Kultur und Literatur

Frauenkalender

Mainzerinnen aus Kunst, Kultur und Literatur

Mainz – Der 26. Mainzer Frauenkalender ist ab 24. November erhältlich und berichtet über ungewöhnliche Lebensläufe von Frauen.

Die junge unbekannte Radfahrerin auf dem Titelblatt des neuen Kalenders „Blick auf Mainzer Frauengeschichte“ lässt es nicht gerade vermuten, doch im Mittelpunkt des historischen Wandkalenders des Frauenbüros der Landeshauptstadt Mainz fürs Jahr 2016 stehen eng mit Mainz verbundene Künstlerinnen und Kultur schaffende Frauen aus drei Jahrhunderten. Und auch die Radfahrerin aus Weisenau dient als Motiv für ein Porträt einer mehr als ungewöhnlichen Frau der Kultur: die 1852 in Mainz geborene österreichische Radfahrpionierin und Journalistin Josa Matzner Edle von Heilwerth.

„Ungewöhnliche Lebensläufe zeichnen auch die anderen Porträtierten aus“,

so Frauenbüroleiterin und Hauptautorin des Kalenders, Eva Weickart. Da ist beispielsweise die in Mainz geborene Architektin und erste Bauhaus-Studentin Tony Simon-Wolfskehl, die noch mit großem Glück die Nazi-Zeit in Belgien überstehen konnte. Völlig anders bewegt verlief das Leben der Tänzerin Elinor Obstfelder, die als 16jährige erstmals auf der Bühne stand. Nach Engagements an Theatern in Deutschland und der Schweiz wurde sie zur Spielzeit 1930/1931 Ballettmeisterin am Mainzer Stadttheater. Tänzerin, Choreografin und Chefin einer eigenen Tanzcompagnie war auch die gebürtige Amerikanerin Nancy Seitz-McIntyre, die ab 1991 Hauschoreografin an den Mainzer Kammerspielen war.

Als Hochschullehrerin für Druckgrafik und künstlerische Buchgestaltung war Irmgard Haccius ab Ende der 1950er Jahre nicht nur selbst Kunstschaffende, sondern auch Wegbereiterin für angehende Künstlerinnen und Kunsterzieherinnen. Auch für die Koloratursopranistin Gertie Charlent stand in ihrer Mainzer Zeit die Weitergabe ihrer Erfahrungen im Vordergrund. Nach Beendigung ihrer aktiven Bühnenlaufbahn widmete sie sich ab 1980 im Peter-Cornelius-Konservatorium und an der Universität dem talentierten Nachwuchs.

Ende des 18. Jahrhunderts wäre beinahe nichts aus der Bühnenlaufbahn der Sängerin und Schauspielerin Therese Eunicke geworden. Doch es kam anders und Eunicke wurde zum Star auf vielen Bühnen Deutschlands. Porträts der Bildungs- und Frauenbeauftragten der französischen Militärregierung, Geneviève Carrez und der Romanschriftstellerin und Theaterautorin Auguste Arens von Braunrasch runden den Blick auf Kunst und Kultur ab. Ergänzend dazu gibt es eine Erinnerung an der ersten Internationalen Frauentag in Mainz am 19. März 1911. Fester Bestandteil des Kalenders seit 26 Jahren sind die von Reinhard Frenzel verfassten Biografien ehemaliger jüdischer Schülerinnen der Höheren Mädchenschule. Der pensionierte Lehrer widmet sich im Jahr 2016 den Lebensgeschichten von Johanna Fischer und Hella Lämmel.

Erhältlich ist der Kalender ab Dienstag, 24. November 2015 im Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz Rathaus ( Zimmer 171) Jockel-Fuchs-Platz 1 55116 Mainz Reservierungen sind möglich: Telefon 06131 – 12 21 75 E-Mail: frauenbuero@stadt.mainz.de Gegen Einsendung von 4,60 Euro in Briefmarken kann der Kalender auch verschickt werden.