Volkstrauertag

Gedenken

Gedenken zum Volkstrauertag

Ingelheim – Es stürmt, die Bäume in der Commerzienrat-Boehringer-Anlage wiegen sich nach rechts und links.

Ab und zu schaut die Sonne durch den wolkenverhangenen Himmel. Es herrscht eine bedrückte Stimmung. Es ist Volkstrauertag.

„Der Herbst, der November fordert von uns viel Nachdenklichkeit und mutet uns viel Trauer, Gedenken und schmerzliche Erinnerung zu: Allerseelen, Allerheiligen, Totensonntag, Pogromnacht – und der Volkstrauertag“,

mit diesen Worten begann Oberbürgermeister Ralf Claus seine Andacht am vergangen Sonntag. Seine Rede galt all den Menschen, die durch Krieg und Vertreibung, durch Gewalt und Gewaltherrschaft ihr Leben lassen mussten. Im Fokus der Gedenkstunde standen jedoch die schrecklichen und unbegreiflichen Anschläge von Paris. In einer Schweigerminute wurde an die Opfer und die Hinterbliebenen gedacht. Darüber hinaus sprach Ralf Claus über die Flüchtlinge.

„Gerade in den heutigen Tagen, wo wir mehr denn je vor der Herausforderung der Unterbringung und der Integration von Menschen stehen, die vor den beschriebenen Konflikten und dem Terror in der Welt fliehen und bei uns Schutz suchen, müssen wir uns dieser Verantwortung bewusst werden. Vergessen wir dabei bitte nicht, viele dieser Flüchtlinge wollen gerade vor der Art des Terrors fliehen, wie Paris ihn erleben musste. Treten wir also bitte auch allen Versuchen entgegen, die Ereignisse in Paris gegen diese Menschen zu verwenden“ mit diesen Worten beendete Ralf Claus seine Rede.

Im Anschluss sprach Dr. Peter Becker, seinerzeit Direktor des Weiterbildungszentrums Ingelheim. Er reflektierte seine Kindheit, welche geprägt war durch den Verlust seines Vaters im zweiten Weltkrieg. Aber auch er schlug einen Bogen nach Paris und die Geschehnisse. Gebetsworte an die Besucher sprach Pfarrer Peter Fleckenstein von der evangelischen Versöhnungskirche. Fürbitten und Gebeten erklangen von einer Jugendgruppe der Friedenskirche. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung  von den Bläserchören Ingelheim und dem Schubert Quartett. Zum Abschluss spielten die Bläserchöre die deutsche Nationalhymne.