Speyer: Probenahme am Russenweiher – Ortstermin mit Uni Koblenz-Landau

Probenahmen im Frühjahr (Foto: Universität Koblenz-Landau)
Probenahmen im Frühjahr (Foto: Universität Koblenz-Landau)

Speyer – Seit März laufen die Probenahmen durch Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau am Russenweiher. Am heutigen Freitag (16.06.17) war Umweltdezernentin Stefanie Seiler vor Ort, als Corinna Vaßholz als wissenschaftliche Leitung den Nachen von Martin Lipka, einem ortsansässigen Anglerfreund, zur Probenahme bestieg.
„Erste Messergebnisse liegen bereits vor, allerdings ist die kritische Sommersituation noch nicht erreicht“, erklärt Vaßholz, die von den wissenschaftlichen Mitarbeitern Marius Petrenz und Hiwi Tobias Schmitt unterstützt wird. „In den letzten Jahren ist es im Russenweiher immer zu Algenbildung und Geruchsbelästigung gekommen,“ veranschaulicht Seiler das Umkippen des Sees und erinnert daran, dass der Einsatz von Belüftern, die Schaffung einer Flachwasserzone und Entenfütterungsverbote das Grundproblem nicht beheben konnten.

Deshalb werden über eine komplette Vegetationsperiode Sediment-, Wasser- und Pflanzenproben auf Nähstoffgehalte analysiert, die Fischpopulation untersucht und eine Grundwasseranalyse durchgeführt. Im Herbst kann dann die Auswertung der Ergebnisse erfolgen und im nächsten Jahr sollen mit den unterschiedlichen Nutzergruppen Interviews zu möglichen Maßnahmen durchgeführt werden. Vor diesem Hintergrund wird das weitere Vorgehen entschieden.

Über den gesamten Untersuchungszeitraum unterstützt der ortsansässige Verein Anglerfreunde Speyer e.V. die Arbeiten der Universität und stellt ihnen den Container und das Boot zur Verfügung. „Martin Lipka ist immer zur Stelle, wenn am Ufer des Russenweihers die Wissenschaftler ‚Angelfreund hol über‘ rufen“, freut sich Umweltdezernentin Seiler und dankt für das ehrenamtliche Engagement.

Im Januar 2017 hat die Stadt mit der Universität Koblenz-Landau einen Kooperationsvertrag geschlossen. Ziel ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie, die zu neunzig Prozent über Fördermittel des Landes aus der Aktion Blau Plus finanziert wird.
Dazu werden bis Ende diesen Jahres Gewässeruntersuchungen zur Beurteilung von Handlungsoptionen durchgeführt. Im nächsten Jahr erfolgt die umweltökonomische Bewertung möglicher Maßnahmen mit Hilfe von Interviews.