Speyer: Im Dom zu Speyer liegt Kondolenzbuch zum Tod von Helmut Kohl aus

Besucher der Kathedrale können persönlich Abschied nehmen und ihre Trauer in Worte fassen (Foto: Bistum Speyer)
Besucher der Kathedrale können persönlich Abschied nehmen und ihre Trauer in Worte fassen (Foto: Bistum Speyer)

Speyer – Im Speyerer Dom liegt seit heute ein Kondolenzbuch aus, in das sich die Besucherinnen und Besucher der Kathedrale eintragen und damit persönlich Abschied von Bundeskanzler Helmut Kohl nehmen können. Dieser ist am Freitag in seinem Wohnhaus in Ludwigshafen-Oggersheim im Alter von 87 Jahren gestorben.

Mit dem Speyerer Dom verband den gläubigen Katholiken eine lebenslange intensive Beziehung. In seiner Amtszeit als Bundeskanzler hatte Kohl zahlreiche ausländische Staatsgäste nach Speyer geführt, darunter Margaret Thatcher, Michael Gorbatschow, George Bush, Vaclav Havel, Boris Jelzin und König Juan Carlos. Am Beispiel des Domes hat er ihnen die Bedeutung des christlichen Glaubens für ein Zusammenleben in Gerechtigkeit und Frieden in Deutschland, Europa und der Welt verdeutlicht. Das Kondolenzbuch liegt im südlichen Seitenschiff des Domes aus. Daneben erinnert ein Foto an den ehemaligen Bundeskanzler.

„Ich habe Helmut Kohl als beeindruckenden Menschen schätzen lernen dürfen“, erinnert sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann an Begegnungen mit Helmut Kohl, auch im kleinen Kreis in seinem Haus in Oggersheim. „Ich durfte mit teilnehmen an seinem gesundheitlichen Auf und Ab und habe einen Menschen kennengelernt, der das Leben liebte und auch aus der Kraft seines Glaubens seine Leiden geduldig trug.“ Heimatliebe und universale Weite europäischen Geistes, Geschichtsverbundenheit und Atem der Ewigkeit, in diesem großen Spannungsbogen, für den der Speyrer Dom ihm zeitlebens das Symbol schlechthin war, habe Helmut Kohl sein Leben und seinen Auftrag verstanden. „Als ich das letzte Mal Ende Dezember mit ihm und seiner Gattin im Dom war, konnte er all das nicht mehr in Worten ausdrücken – in seinen leuchtenden Augen aber spiegelte es sich wieder. Danach habe ich ihn erst wieder auf dem Totenbett gesehen. Ich durfte einem großen Menschen begegnen“, so Bischof Wiesemann.

Öffnungszeiten des Domes:

Mo, Mi, Do, Sa 9–19 Uhr
Di + Fr 9–17.30 Uhr
Sonntag 12–17.30 Uhr