Rheinland-Pfalz: Neues Förderprogramm für mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Mainz – Die Sommerferien stehen vor der Tür: Sechs Wochen, auf die sich Kinder und Jugendliche ganz besonders freuen. Für viele Eltern sind diese sechs Wochen aber auch eine Herausforderung. Sie wollen ihre Kinder in der Zeit, in der sie selbst keinen Urlaub haben, gut betreut wissen.

„Die Landesregierung macht sich stark für die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Deshalb haben wir uns im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die Ferienbetreuung für Schulkinder, insbesondere in den Sommerferien, deutlich auszuweiten. Das ist dank des neuen Förderverfahrens sehr erfolgreich gelungen“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am Montag Vormittag. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach, Dr. Heike Kaster-Meurer, dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und dem Landrat der Südwestpfalz, Hans Jörg Duppré, stellte die Bildungsministerin das neue Förderkonzept sowie konkrete Betreuungsangebote vor.

„Die Zahl der bisher eingereichten Anträge zeigt, dass wir im Vergleich zu 2016 in diesem Jahr drei Mal so viele Veranstaltungen und vier Mal so viele Betreuungsplätze ermöglichen. Das ist ein toller Erfolg“, erklärte Stefanie Hubig. Grund dafür sind das erhöhte Fördervolumen und das deutlich vereinfachte Antragsverfahren für die Ju- gendämter. „Mit dem Doppelhaushalt 2017/18 haben wir die Mittel für die Förderung der Ferienbetreuung deutlich erhöht. 2017 stehen 750.000 Euro zur Verfügung, 2018 eine Million Euro. Zum Vergleich: 2016 waren es 300.000 Euro“, so die Bildungsministerin.

Jedes Jugendamt bekommt dabei eine finanzielle Grundausstattung von 7.400 Euro, dazu kommt eine individuelle Summe, die nach dem Anteil der sechs- bis 13-Jährigen Kinder und Jugendlichen in einem Jugendamtsbezirk berechnet wird. „Die Kommunen entscheiden weitgehend frei über die Mittel und können sie regional passend zum Bedarf einsetzen“, sagte Hubig.

In der Südwestpfalz ist das bereits in den Osterferien geschehen. „Vier Freizeiten von jeweils einer Woche Dauer in vier verschiedenen Verbandsgemeinden hat der Landkreis Südwestpfalz bereits in den Osterferien angeboten, alle mit Frühbetreuung, und damit bereits über 60 Kinder erreicht. Hinzu kamen noch vier weitere Ferienfreizeiten von Vereinen. Dies ist ein großer Schritt bei den Bemühungen, in der Südwestpfalz familienfreundliche Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen“, sagte Landrat Hans Jörg Duppré.

Knapp 75 Prozent der Ferienbetreuungsangebote werden in diesem Jahr während der Sommerferien veranstaltet. Einen ganz besonderen Geburtstag feiert dabei die Stadt Bad Kreuznach. Bereits zum 65. Mal findet das Kinderdorf im Salinental statt. „Rund 13.000 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren haben seither in unserem schönen Salinental und mit Ausflügen drei Wochen lang abwechslungsreiche Sommerferien erlebt. Bei meinen Besuchen dort, die immer mit einer Eisspende verbunden sind, treffe ich auf fröhliche Kinder und 25 engagierte Betreuerinnen und Betreuer. Ich freue mich schon auf die Monster-Fete zum 65. Geburtstag unseres Kinderdorfes“, erklärte die Bad Kreuznacher Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer.

Das neue Förderverfahren ist auch zeitlich flexibler. Anders als früher können nun ein- oder mehrtägige Maßnahmen gefördert werden, wie sie es beispielsweise im Rahmen der Mainzer Ferienkarte gibt. „In der Landeshauptstadt Mainz gibt es mehr als 70 Ferienbetreuungsangebote vorrangig freier Träger mit mehr als 4.200 Wochenplätzen für schätzungsweise 2.000 Kinder. Die Mainzer Ferienkarte ist seit fast 50 Jahren ein Highlight für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien. Über 400 Einzelveranstaltungen im sportlichen, kulturellen, kulinarischen als auch kreativen Bereich bietet das diesjährige Programm der Landeshauptstadt. Ohne den Einsatz von Vereinen, Institutionen und der Unterstützung des Landes wäre das umfangreiche Ferienbetreuungsangebot in dieser Qualität nicht möglich“, so der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling.

„Wir werden die Ferienbetreuung noch weiter ausbauen. Wir wollen für unsere rheinland-pfälzischen Eltern und Kinder eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen durch mehr Betreuungsplätze, die dem Bedarf entsprechen. Hier sind wir in diesem Jahr ein richtig großes Stück vorangekommen“, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig abschließend.