Kulturfest als Abgrenzung zum NPD-Parteitag

Festival einer bunten Stadt

Veranstaltungsplakat des Kulturfests

Weinheim – Mit einem kulturellen Schulterschluss und der Botschaft einer bunten weltoffenen Stadt grenzt sich Weinheim am 21. November 2015 vom NPD-Parteitag ab.

Nach einer Kundgebung am Morgen des Samstag, 21. November 2015, auf der „Weschnitzbrücke“ in Sichtweite zur Stadthalle, wird es in einem beheizten Kulturzelt an der Weschnitz, wenige Hundert Meter von der Stadthalle entfernt, eine mehr als zehnstündige Kulturveranstaltung geben. Mit dabei sind Künstler aller Genres aus der Stadt: Darunter auch Prominente wie die in Weinheim lebende Schriftstellerin Ingrid Noll und die Jazz-Musikerin Anke Helfrich. Im Programm treten Tanzgruppen und Chöre auf, Kabarettisten und weit über ein Dutzend Musikbands, darunter auch Menschen mit Handicaps und – erstmals – eine Flüchtlingsband. Das Programm wird nonstop auf zwei Bühnen stattfinden, um längere Umbaupausen zu vermeiden. 

Hinter dem Festival steht das Bündnis „Weinheim bleibt bunt“, das vor einem Jahr vom Weinheimer Gemeinderat den Auftrag erhalten hat, eine Bewegung für eine bunte und weltoffene Stadtgesellschaft ohne Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung in Gang zu setzen. Das Jahr über organisierte das Bündnis unter anderem einmal im Monat „Bunte Montagsspaziergänge“ mit manchmal Hunderten von Teilnehmern. Zum Bündnis gehören unter anderem die Stadtverwaltung selbst, die im Gemeinderat vertretenen Gruppen und Fraktionen, der Stadtjugendring und die Kirchen. 

Das „Bunte Festival“ in der Werderstraße anlässlich des Parteitages, der juristisch nicht verhindert werden konnte, ist das Ziel und der Höhepunkt des Jahresprogramms. „Bei allen Weinheimer Künstlern, die wir angefragt haben, war die Reaktion gleich positiv, die Bereitschaft zu einem kulturellen Schulterschluss ist sehr hoch“, berichtet Weinheims Pressesprecher Roland Kern, der die Stadt im Bündnis vertritt. 

Am Freitag stellten die Organisatoren eine PR-Kampagne und eine neue Internetseite vor. Die Plakate wurden in der Weinheimer Werbeagentur von Astrid Hensel zusammen mit der ehrenamtlich engagierten Frieda Fiedler entworfen, die Homepage (www.weinheim-bleibt-bunt.de) ebenfalls unentgeltlich in der Agentur „42 Medien“ von Marco Ripanti und Miriam Godau. Die Werbematerialien, Plakate, Banner, Flyer werden ab der nächsten Woche verteilt und angebracht. Darüber hinaus wird es in einer Online-Kampagne auch „Bunte Köpfe“ geben, das sind Bühnenakteure des Festivals, die sich mit einer Aussage zum Grund ihres Auftritts äußern. Denn an diesem Tag ist Kultur nicht nur ein Freizeitvergnügen, sondern eine Botschaft. 

Alle Interpreten treten ohne Gage auf. Um die Unkosten zu decken, benötigt das Bündnis aber Spenden. Unter der IBAN-Nummer DE37670505050039521113 ist beim Stadtjugendring Weinheim, der ebenfalls Bündnismitglied ist, ein Konto eingerichtet, auf dem Spenden und Sponsoringgelder eingehen können, Verwendungszweck: „Weinheim bleibt bunt“. Der Stadtjugendring, der Erfahrung in der Ausrichtung von Kulturfestivals besitzt, ist auch berechtigt, Spendenquittungen auszustellen. Erste Spendenzusagen gibt es schon von der Bürgerstiftung, der Freudenberg-Stiftung sowie der Amadeu-Antonio-Stiftung sowie von der Vereinigung Weinheimer Unternehmer und Geschäftsleuten.