Drogeriemarktkette sagt Spendenaktion ab

dm knickt ein

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Karlsruhe. Die dm-Drogeriemarktkette ist vor den Drohungen nationalistischer Deutsch-Türken eingeknickt. Der Grund: In einer gemeinsamen Spendenaktion von dm und Rupert Neudeck wollte der Cap Anamur-Gründer das in seiner Zeit an der Kasse eines dm-Drogeriemarktes eingenommene Geld einer kurdischen Hilfsorganisation spenden.

In einer am 13. Oktober 2015 veröffentlichten Pressemitteilung nimmt dm-Geschäftsführer Erich Harsch Stellung:

"In unseren dm-Märkten kaufen täglich 1,7 Millionen Menschen aus vielen Ländern, Kulturen und Religionen aller Altersgruppen ein. Wir von dm-drogerie markt wollen zu Frieden und Verständigung beitragen, nicht aber Anlass bieten für Konfrontation und Eskalation.

Wir haben wenig Verständnis dafür, dass soziale Hilfsaktionen Anlass sein sollen zur politischen Interessensvertretung oder gar zu verbaler oder physischer Gewaltausübung. Das verurteilen wir grundsätzlich. Nichtsdestotrotz müssen wir leider zur Kenntnis nehmen und anerkennen, dass wir mit Gewaltandrohungen wegen unserer Spendenaktion in Troisdorf, die ausschließlich dem Deutschunterricht für integrationswillige Menschen dienen sollte, konfrontiert sind. Um keinen Nährboden für Eskalation zu bieten, haben wir uns nun entschieden, die Spendenaktion abzusagen. Wir hoffen, damit einen Beitrag zur Deeskalation zu leisten."