Neues Konzept Deutschkurse der Kreisvolkshochschule für Flüchtlinge vorgestellt

Wir lernen Deutsch

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Kreis Bergstraße – Aufgrund der auch an Beruflichen Schulen zunehmenden Zahlen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, werden Intensivklassen verstärkt auch an den Beruflichen Schulen eingerichtet mit der Zielsetzung, die Ausbildungsreife zu erreichen.

„Das neue Landesprogramm InteA (Integration und Abschluss) ist das Pendant zu den Sprachintensivklassen- und -Kursen, die für die Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache an den Regelschulen eingerichtet sind“,

erklärte Schulleiter Freudenberger die neue Integrationsmaßnahme an der Bensheimer Schule. Diese Angebote finden parallel zum Unterricht der Regelklassen statt und richten sich an jugendliche Seiteneinsteiger ohne Deutschkenntnisse im Alter von 16. bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. In den Intensivangeboten der Regelschulen werden nur die Seiteneinsteiger im schulpflichtigen Alter beschult. Die Gruppen umfassen in der Regel 12-16 Schüler. Mit dem Landesprogramm InteA (Integration und Abschluss) welches flächendeckend in Hessen ab dem aktuellen Schuljahr gestartet ist, erhalten jugendliche Flüchtlinge die Möglichkeit innerhalb von zwei Jahren einen qualifizierten Hauptschulabschluss anzustreben. 

Die Heinrich Metzendorf Schule ist seit Beginn dieses Schuljahres Schwerpunktschule für die Umsetzung des InteA-Programms der hessischen Landesregierung für den Kreis Bergstraße und den Odenwaldkreis. Aktuell werden rund 80 neu aufgenommene jugendliche Flüchtlinge unterrichtet.

Aber was passiert mit den Menschen, deren gesetzliche Schulpflicht aufgrund ihres Alters nicht mehr gegeben ist? Genau für diese Personengruppe startet die Kreisvolkshochschule Bergstraße ein Pilotprojekt mit dem Kreissozialamt mit dem Ziel die Menschen durch entsprechende Sprachkenntnisse möglichst schnell in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. 

Bislang hatte der Kreis keine Mittel für die Finanzierung von Sprachkursen für Asylbewerber zur Verfügung. Diese wurden fast ausschließlich von Ehrenamtlichen angeboten bzw. aus Spenden finanziert. 
Es wurde nur ein Sprachkurs (über Caritas) in Bürstadt aus kommunalisierten Landesmitteln vom Kreis (10.000 Euro) bezuschusst.
Mit einem Anteil in Höhe von ca. 32.000,00 € werden aus dem Sondererstattungsbetrag des Bundes (1.858.369,75 € Asylkompromiss) die Kosten für die Sprachkurse in Kooperation mit der Volkshochschule finanziert werden.

 „Aufgrund des zunehmenden Flüchtlingsstroms können die dringend erforderlichen Sprachkurse für die Flüchtlinge auf Dauer nicht von den Ehrenamtlichen abverlangt werden. Aus diesem Grund möchten wir als öffentliche Hand selbst ein Zeichen setzen und gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule Deutschkurse für Flüchtlinge anbieten“, schildert Landrat Christian Engelhardt die notwendige Maßnahme.  

Ab Mitte Oktober bzw. Anfang November 2015 sollen zunächst in Bensheim, Biblis, Grasellenbach und Lampertheim als Kommunen mit zahlenmäßig stark belegten Unterkünften die Pilotkurse beginnen. Der Unterricht wird durch professionelle Lehrer durchgeführt. Die Kurs-/Klassengröße ist auf 20 Teilnehmer festgelegt. In ca. 110 Unterrichtsstunden á 45 Minuten verteilt auf 12 Wochen soll eine Niveaustufe (A1 und A2 – Elementare Sprachanwendung) erreicht werden.

„Wir werden den Besuch des Unterrichts genauestens kontrollieren. Mindestens 80 Prozent der Unterrichtstermine müssen besucht werden, um ein entsprechendes Zertifikat zu erhalten.  Bei höheren Fehlzeiten werden 130 Euro Eigenanteil fällig“, erklärt Landrat Christian Engelhardt.