Nachrichtenüberblick aus Wiesbaden

Nachrichten aus der Landeshauptstadt Hessens

Wiesbaden – Bürgerversammlung zur Einrichtung von Notunterkünften, Unterschriftenaktion gegen den Bahnlärm in der Region, Galron-Ensemble aus Kfar Saba zu Gast im Kulturforum, Mit ESWE Verkehr zum Stadtfest, „Filme im Schloß“ zeigt Trainwreck, Spendenannahme für Notunterkünfte in Wiesbaden, „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ zu Gast im Caligari

Bürgerversammlung zur Einrichtung von Notunterkünften

Oberbürgermeister Sven Gerich lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger für den heutigen Dienstagabend, 22. September, 19.30 Uhr, zu einer Bürgerversammlung wegen der Herrichtung der August-Hermann-Francke-Schule und des Simeonhauses als Notunterkünfte für Flüchtlinge ein. Die Bürgerversammlung findet in der Feuerwache 1, Kurt-Schumacher-Ring 16, Fahrzeughalle, statt.

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat auf Weisung des Landes Hessen eine Erstaufnahmestelle für 1000 Flüchtlinge eingerichtet und in den vergangenen Tagen hunderte Männer, Frauen und Kinder aufgenommen. Dafür wurden die Taunushalle in Nordenstadt, die Sporthalle in Breckenheim, die Kellerskopfhalle in Naurod und die Mehrzweckhalle in Auringen mit Betten ausgestattet. Die Sporthallen sollen aber möglichst bald wieder frei sein, damit Schulen und Vereine den Sportbetrieb wieder aufnehmen können. Zudem sollen für die Flüchtlinge würdige Unterbringungsbedingungen geschaffen werden.

Oberbürgermeister Sven Gerich und Harald Müller, Leiter der Wiesbadener Feuerwehr, wollen die Anwohnerinnen und Anwohner über die geplanten Maßnahmen informieren.

Unterschriftenaktion gegen den Bahnlärm in der Region

Von Wiesbaden über den Rheingau bis Bonn: Region kämpft gemeinsam gegen die lauten Güterzüge. Die Ermahnung der neuen EU-Kommissarin für Verkehr Violeta Bulc an den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, keinen nationalen Alleingang in Sachen Nachfahrverbot für laute Güterzüge ab 2020 zu erlassen, sondern auf eine europaweite Regelung zu warten, hat die Bürgerinitiativen und Bahnanlieger entlang der Rheinschiene zu einer Unterschriftenaktion veranlasst.

Der in jahrelangen von vielen aufwendigen Aktionen der Bürgerinitiativen mit Unterstützung aller regionalen politischen Gremien auf Kommunalen-, Kreis- und Landesebenen aufgebaute öffentliche Druck auf die Bundesregierung, hat dazu beigetragen, dass bis 2016 die Hälfte aller in Deutschland verkehrenden Güterwaggons auf lärm arme Bremssysteme umgerüstet sein müssen. Ab 2020 darf dann überhaupt kein Wagen mit den lauten Graugussbremsen fahren. Andernfalls werden noch in dieser Legislaturperiode Sanktionen wie zum Beispiel Reduzierung der Geschwindigkeiten oder Nachtfahrverbote in Kraft treten, so die Koalitionsvereinbarung. Fahrverbote seien sowohl nach deutschem Recht als auch EU-Recht möglich, bestätigte der Passauer Rechtswissenschaftler Prof. Urs Kramer in einem Gutachten für das Land Rheinland-Pfalz. Diese Pläne sollen jetzt nach dem Willen der EU-Kommissarin Violeta Bulc nicht umgesetzt werden. Das ist unakzeptabel. Den Waggonhaltern werden die Umrüstungskosten mit rund 300 Millionen Euro mit 260 Millionen Euro von der EU bezuschusst. 

Das Rheintal in seiner Einmaligkeit und Schönheit wird zum Tal eines reinen Frachtkanal degradiert. Deshalb liegen von der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V. eine Unterschriftenaktion gegen die Pläne der EU und zum Schutze unserer Heimat im Rathaus Wiesbaden, Schloplatz 6, Pforte, noch diese Woche aus. 

Galron-Ensemble aus Kfar Saba zu Gast im Kulturforum

Im Rahmen der „Woche der Freiheit“ gastiert das Galron-Ensemble aus Wiesbadens israelischer Partnerstadt Kfar Saba am Donnerstag, 1. Oktober, im Kulturforum, Friedrichstraße 16. In einem Gemeinschaftskonzert mit dem WMK-Popchor „Young Voices“, die Leitung hat Anja Altrichter, präsentiert das Ensemble um 19 Uhr eigene Kompositionen und Arrangements.

Die Kombination aus vorwiegend israelischen Liedern, einer speziellen Choreographie und der besonderen musikalischen Leitung von Doron Ben-Ami verleihen den Aufführungen des Chores ein temperamentvolles Kolorit. Der Chor feierte bereits in ganz Israel große Erfolge. 2014 trat das Ensemble außerdem in Columbus, Ohio (USA) sehr erfolgreich in Synagogen, Schulen und Kirchen auf und leitete Workshops mit hebräischem Liedgut.

Das Konzert ist eine Kooperation der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Wiesbaden e.V., dem Freundeskreis Kfar Saba e.V. und der Wiesbadener Musik- & Kunstschule e.V. 

Der Eintritt erfolgt über kostenfreie Einlasskarten. Diese sind zu den Bürozeiten, montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr, dienstags und mittwochs 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags 14 bis  17 Uhr in der Wiesbadener Musik- & Kunstschule, Schillerplatz 1-2, Raum H 403, erhältlich.

Mit ESWE Verkehr zum Stadtfest

Von Donnerstag bis Sonntag, 24. bis 27. September, findet in Wiesbaden das Stadtfest mit verschiedenen Veranstaltungen in der Innenstadt statt, wie etwa der Wiesbadener Automobilausstellung, dem Herbstmarkt sowie mit Livemusik und Bühnenprogrammen und einem verkaufsoffenen Sonntag.

Wie bereits im Vorjahr bietet ESWE Verkehr an allen Veranstaltungstagen das Veranstaltungsticket an. Das Ticket ist gültig für eine Hin- und Rückfahrt am selben Betriebstag im Tarifgebiet 65 und kostet 4,25 Euro für Erwachsene und 2,65 Euro für Kinder. Das Ticket gibt es an den Mobilitätsinfos (Hauptbahnhof und Luisenplatz) und bei der RMV Mobilitätszentrale von ESWE Verkehr im LuisenForum, bei den Busfahrerinnen und Busfahrern, an allen anderen Vorverkaufsstellen sowie an den ESWE-Fahrausweisautomaten im Stadtgebiet.

Wegen dem Konzert der Bands „Juli“ und „Mark Forster“ am Freitag, 25. September, kann die Haltestelle „Dernsches Gelände A und B“ zwischen etwa 18 und 23 Uhr nicht bedient werden. Fahrgäste werden gebeten, die Ersatzhaltestelle in der Wilhelmstraße zwischen Friedrichstraße und Luisenstraße zu nutzen.

Am Samstag, 26. September, und Sonntag, 27. September, werden die Buslinien 1, 8 und 16 wegen einer Teilsperrung der Wilhelmstraße zwischen Burgstraße und Friedrichstraße von 13 bis etwa 16.30 Uhr über die Christian-Zais-Straße, Paulinenstraße zur Friedrichstraße umgeleitet. 

Detaillierte Informationen gibt es an den Fahrplankästen an den Haltestellen sowie unter der Rufnummer 0611 45022450 oder im Internet unter www.eswe-verkehr.de.

„Filme im Schloß“ zeigt Trainwreck

„Filme im Schloß“ zeigt am Dienstag, 29. September, 18 und 20.30 Uhr, in der FBW – Deutsche Film- und Medienbewertung die deutsch untertitelte Originalfassung der romantischen Comedy „Trainwreck“, die in den deutschen Kinos unter dem irreführenden Titel „Dating Queen“ läuft.

In dem vom großen amerikanischen Comedy-King Judd Apatow produzierten und inszenierten Film stellt die durch ihre TV-Shows in den USA populäre Stand-up-Komikerin Amy Schumer als promiskuitive New Yorkerin stereotype Geschlechterbilder auf den Kopf und entfesselt ein Gagfeuerwerk, wie es an Einfallsreichtum aus Hollywood seit Ewigkeiten nicht mehr geboten wurde. Neben Amy Schumer, die auch das Drehbuch schrieb, sind in weiteren Rollen Bill Hader, Brie Larson und Tilda Swinton zu sehen. 

Karten kosten 5 Euro und sind erhältlich an der Abendkasse im Ostflügel des Biebricher Schlosses, Eingang Parkseite, und im Vorverkauf werktags ab 12 Uhr in der Gaststätte „Ludwig“, Wagemannstraße 33 bis 35, erhältlich. Reservierungen sind auch möglich unter http://www.filme-im-schloss.de sowie telefonisch unter 0611 840766.

Spendenannahme für Notunterkünfte in Wiesbaden

Die Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Tagen enorm viele Sachspenden für die Notunterkünfte in Wiesbaden abgegeben. Mittlerweile wurden insgesamt rund 850 Umzugskartons mit Kleidung, Bettwäsche, Spielzeug etc. in den Sammelstellen abgegeben. Mehr als 250 davon wurden bereits zielgerichtet in den Notunterkünften an Menschen verteilt, denen es an den Witterungsbedingungen entsprechender Kleidung gefehlt hat.

Wie bereits kommuniziert ist es vonseiten der Stadt  gelungen, die Spendenannahme und -ausgabe sowie die Koordination von freiwilligen Helferinnen und Helfern zusammenzuführen. Die Spendenbereitschaft ist sehr hoch, deshalb ruft die Landeshauptstadt Wiesbaden zunächst einmal nicht aktiv zu Sachspenden auf. Vielmehr soll weiterhin gewährleistet werden, dass die Spenden, die abgegeben werden, schnell sortiert und dementsprechend zügig auch an die Flüchtlinge ausgegeben werden können, die noch bestimmte Kleidungsstücke oder ähnliches  benötigen.

Für alle, die dennoch spenden möchten (zurzeit werden vor allem Herrenschuhe in den Größen kleiner 43 sowie Herrenhosen kleiner Weite 30/32 benötigt), öffnen die Feuerwehrgerätehäuser in den betroffenen Stadtteilen Nordenstadt, Breckenheim und Naurod bis auf weiteres dienstags und donnerstags von 17 bis 20 Uhr für die Spendenannahme. Es wird dringend darum gebeten, keine Lebensmittel – also Essen oder Trinken – abzugeben, da diese nicht angenommen werden dürfen. 

Menschen, die lieber „Zeit spenden“, also aktiv mithelfen möchten (Dolmetscher, Ärzte, sonstige Hilfe wie Kisten packen, Kleidung sortieren, etc.), können sich per E-Mail an buergerhilfe@wiesbaden.de registrieren lassen (bitte Vorname, Name, Telefonnummer angeben). Sie werden zurückgerufen, wenn Unterstützung benötigt wird. 

Bürgerinnen und Bürger, die sich über die aktuelle Situation bezüglich der Notunterkünfte informieren möchten, erreichen das Bürgertelefon in dieser Woche (bis Freitag, 25. September) zwischen 10 und 20 Uhr unter der Nummer 0611 318080. Darüber hinaus wird am Dienstagabend, 22. September, 19.30 Uhr, bei einer Bürgerversammlung in der Feuerwache 1, Kurt-Schumacher-Ring 16, Fahrzeughalle, über die aktuelle Situation informiert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Informationen zur aktuellen Lage:
Zurzeit sind knapp 500 Menschen in den Notunterkünften Nordenstadt, Breckenheim, Naurod. Die Notunterkunft in Auringen wurde vorerst wieder außer Betrieb genommen, da in den drei erstgenannten derzeit ausreichend Platz für alle ist. So werden wichtige personelle Ressourcen gespart. Sie wird wieder geöffnet, sollte sich die Lage ändern. Für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 23. September, sind der Stadt Wiesbaden weitere Flüchtlinge angekündigt worden.

„Die Frau vom Checkpoint Charlie“ zu Gast im Caligari

Im Zuge der Woche der Freiheit präsentiert das Kulturamt am Samstag, 26. September, um 18 Uhr den Zweiteiler „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ in der Caligari Filmbühne, Marktplatz 1. Im Anschluss an die Vorführung wird die im Film portraitierte Jutta Fleck im Gespräch mit der ehemalige ZDF-Redakteurin Dr. Jutta Szostak aus ihrer Sicht über diese Ereignisse berichten. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz wird den Abend eröffnen.

Sara Bender lebt mit ihren beiden Töchtern Sabine und Silvia Anfang der 1980er Jahre in Erfurt. Wegen einiger regimekritischer Äußerungen steht sie unter Beobachtung der Stasi, der es gelingt, einen Fluchtversuch der drei in Rumänien zu vereiteln. Sara kommt ins Frauengefängnis, die beiden Mädchen in ein Kinderheim. Zwei Jahre später wird Sara von der BRD freigekauft. Ihre Kinder muss sie allerdings zurücklassen – angeblich nur für den Moment. Als sie erfährt, dass Sabine und Silvia die Ausreise aus der DDR dauerhaft verweigert wird, will sie sich damit nicht abfinden und protestiert regelmäßig am Grenzübergang Checkpoint Charlie. Ein befreundeter Journalist verbreitet ihre Geschichte und erregt große Aufmerksamkeit. Die Machthaber der DDR geben nicht nach und setzen die Stasi auf Sara an.

Eintrittskarten zu 8 Euro, ermäßigt 7 Euro, gibt es bei der Tourist-Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse der Caligari Filmbühne, Markplatz 9, Wiesbaden.