Felix Semmelroth zum Tode von Jean-Christophe Ammann

Ehemaliger Leiter des MMK verstorben

Frankfurt am Main – Mit großer Betroffenheit hat Kulturdezernent Felix Semmelroth auf den Tod von Jean-Christophe Ammann, langjähriger Direktor des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, reagiert, der am letzten Sonntag verstarb.

„Jean-Christophe Ammann leitete seit der Eröffnung 1989 bis 2001 das MMK und hat das Haus zu dem gemacht, was es heute ist. Er prägte das Museum durch eine neuartige Ausstellungsform sowie die halbjährlich stattfindenden Szenenwechsel. 87 Exponate aus der ehemaligen Darmstädter Sammlung von Karl Ströher mit Werken von Künstlern wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Donald Judd oder Joseph Beuys bildeten mit dem letzten großen Werk von Joseph Beuys, der „Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch", den Grundstock für die heutige MMK Sammlung. Jean-Christophe Ammann entwickelte auf dieser Basis in engster Zusammenarbeit mit den Künstlern die Ausstellungskonzeption durch Werkgruppen weiter, die Teil der Sammlung wurden und zum internationalen Renommee des Hauses beitragen. Die Idee, dass eine Gruppe von Werken die Haltung des Künstlers verdeutlicht und erst die Komplexität der Arbeiten sichtbar macht, führte zu einem weltweiten Modellcharakter der Ausstellungspraxis. Mit großer Sorgfalt und beachtlichem Einfühlungsvermögen hat der Museumsmacher die Werke heute weltbekannter Künstler bereits in ihren Anfangsjahren ausgestellt und damit jungen Künstlern zum Durchbruch verholfen. In einem Ausstellungshaus mit Bildern, Installationen, Video- und Fotokunst, Grafiken und Performativem wollte Ammann Ereignisse schaffen. Auf der anderen Seite sorgen die Datumsbilder von On Kawara durch ihren zeitlosen Duktus für eine ikonische Atmosphäre. Der leidenschaftliche Kunstermöglicher Ammann hat eindrucksvoll gezeigt, wie ein Ausstellungshaus eine Position bezieht und zur Erkenntnis des Besuchers beiträgt. Wann immer ich das MMK besuche, werde ich das Haus mit ihm verbinden.“