Kirchheim: Eröffnungskonzert des Kirchheimer Konzertwinters – Traversflöte und Cembalo am 15. Oktober

Foto: Masato Suzuki und Yoko Tsuruta (Foto: Marco Borggreve)
Foto: Masato Suzuki und Yoko Tsuruta (Foto: Marco Borggreve)

Kirchheim an der Weinstraße – Gerade die kammermusikalisch besetzten Konzerte in der Andreaskirche mit ihrer idealen Akustik erfreuen in besonderem Maße ihre Besucher. So bietet der Kirchheimer Konzertwinter am Sonntag, 15.Oktober 2017, um 17.00 Uhr, in der Prot.Kirche in Kirchheim an der Weinstraße seinen Zuhörern zur Eröffnung der 27. Saison meisterhafte Kammermusik in einer Duo-Besetzung von Traversflöte und Cembalo. Zwei junge aufstrebende Künstler aus Japan, Yoko Tsuruta (Traversflöte) und Masato Suzuki (Cembalo), beide Mitglieder des BachCollegium Japan und sowohl in Tokyo wie in Amsterdam ausgebildet, gestalten ein reines Bach-Programm mit höchst anspruchsvoller Musik. Ausgewählt sind unter anderen eine der schönsten Flötensonaten von Johann Sebastian Bach, die Sonate in e-moll, BWV 1034, und die wohl zu den unangefochtenen Glanzstücken des Flötenrepertoires gehörende Partita in a-moll, BWV 1013. Aber auch auf das exquisite Cembalospiel dürfen wir sehr gespannt sein. So wird z.B. als Solostück eine der bedeutendsten Kompositionen Bachs zu hören sein, die schon zu Lebzeiten als absolutes Meisterwerk galt, nämlich die improvisatorische, äußerst expressive und alle Tonarten mit einbeziehende Chromatische Fantasie und Fuge, BWV 903.

Yoko Tsuruta studierte in Tokyo an der Nationalen Universität der Künste moderne Querflöte bei Tomio Nakano, Chang-Kok Kim und Dogen Kinowaki und erhielt im Jahre 2009 erfolgreich ihr Bachelor-Diplom. Nach der inspirierenden Begegnung mit Marten Root wechselte sie an das Amsterdamer Konservatorium, um bei ihm die Bereiche Frühe Musik und Spiel auf historischen Instrumenten zu studieren. Zur Vervollkommnung ihrer künstlerischen Fähigkeiten belegte sie zudem Meisterkurse bei Barthold Kuijken und Rinaldo Alessandrini. Schon während dieser Studienzeit erhielt sie diverse Einladungen, unter anderem in den Esterhazy-Palast, um dort aufzutreten, wo einst Haydn lebte und dirigierte.

Die junge Künstlerin arbeitete bereits mit vielen Orchestern und Ensembles der Alten-Musik-Szene zusammen, wie z.B. dem Sweelinck Barockorchester, der Niederländischen Bachvereinigung, der J.S.Bach Stiftung St.Gallen und dem Bach Collegium Japan. Durch ihren eindrucksvollen Auftritt bei der Urauffuhrung der Weinkantate von Rudolf Lutz im Jahre 2015 ist sie beim Kirchheimer Konzertpublikum noch in bester Erinnerung.

Masato Suzuki, vielseitig begabter Musiker, verfolgt eine internationale Karriere als Dirigent, Organist, Cembalist und Komponist. Er arbeitete in Japan bereits mit vielen Symphonieorchestern zusammen. Von 2013-2015 war er Chefdirigent der Yokohama Sinfonietta. In dieser Saison debütiert er bei Japan Philharmonic. Mit dem von ihm gegründeten Ensemble Genesis widmet er sich ambitionierten Projekten mit barockem und zeitgenössischen Repertoire. Als Organist und Cembalist des Bach Collegium Japan tourte er durch fast alle wichtigen Musikzentren in Europa und den USA. In dieser Saison leitet er dieses Ensemble im Rahmen der Subskriptionskonzerte in Tokyo mit Bachs Johannespassion und Monteverdis Poppea sowie bei den Thüringer Bachwochen. Gastspiele als Organist und Kammermusiker führen ihn unter anderem zum Intern. Chofu Musikfestival und zum Musikfest Bremen. Zahlreiche Aufnahmen auf CD zeugen von seinem außergewöhnlichen Können. Seine Kompositionen umfassen sowohl instrumentale als auch vokale Schöpfungen und weisen auch Rekonstruktionen u.a. Bachscher Werke auf. Die Vervollständigung und Revision von Mozarts Requiem (verwendet in der Aufnahme des Bach Collegium Japan, Label BIS) wurde in der Fachwelt einhellig gepriesen.

Masato Suzuki erhielt seine Ausbildung an der Tokyo University of Fine Arts and Music (Komposition und Alte Musik) und am Königlichen Konservatorium Den Haag (Orgel und Cembalo).

Der Eintritt zu diesem außergewöhnlichen Konzert ist frei – am Ausgang wird um Spenden gebeten.