Karlsruher Meisterkonzerte 2017/18: Musikalische Entdeckungen auf höchstem Niveau

Neue Spielzeit bringt wieder Spitzensolisten und vier renommierte Orchester nach Karlsruhe

Albrecht Mayer (Foto: Harald Hoffmann) und Ewa Kupiec (Foto: KassKara)
Albrecht Mayer (Foto: Harald Hoffmann) und Ewa Kupiec (Foto: KassKara)

Karlsruhe – Mit zwei großen Künstlerpersönlichkeiten starten die Karlsruher Meisterkonzerte in die neue Saison.

Star-Allüren sucht man bei Ewa Kupieczum Glück vergeblich. Wenn sich die Polin, die am 14. Oktober 2017 im Konzerthaus gastiert, ans Klavier setzt, ist da nichts als die „pure Substanz“ der Musik – atmosphärisch dicht, mit umfassenden technischen Fähigkeiten und natürlicher Individualität gespielt. Nicht nur der Komponist Witold Lutosławski kommt angesichts ihrer Kunst ins Schwärmen, auch die Kritik ist sich einig: „Eine echte Offenbarung“ sei die erfahrene Musikerin, die seit über 25 Jahren erfolgreich international konzertiert. In ihrem Rezital spielt sie neben der Sonatine von Ravel und geistreichen Impromptus von Chopin und Schubert auch Prokofjews „Romeo und Julia“ in der Fassung für Klavier. Es ist eine große Liebesgeschichte, extrahiert zu reinem Klang – das dürfte Ewa Kupiec bestens liegen.

Klavierabend mit Ewa Kupiec, 14. Oktober 2017, 19:30 Uhr, Konzerthaus Karlsruhe
“Romeo und Julia”
Franz Schubert: 4 Impromptus D 899 op. 90
Frédéric Chopin: Impromptus Nr. 1-4
Maurice Ravel: Sonatine
Sergej Prokofjew: „Romeo und Julia“, 10 Stücke für Klavier op. 75


Für Martin Luther war Musik „nach Gottes Wort der höchste Schatz auf Erden“. Und so erklingt zum 500. Jubiläum des Reformationstages ein besonderes Glaubensbekenntnis Felix Mendelssohn Bartholdys – seine posthum als Fünfte veröffentlichte „Reformationssinfonie“, die in der Choralbearbeitung über „Ein‘ feste Burg ist unser Gott“ gipfelt. Das festlich-opulente Werk setzt dem Protestantismus ein tönendes Denkmal. Dass Musik frei nach Luther „alle Gedanken, Sinn, Herz und Mut“ regiert, hört man am 28. Oktober 2017 auch bei Solist Albrecht Mayer. Der international gefeierte Oboist, seit 1992 Mitglied der Berliner Philharmoniker, versteht es par excellence künstlerischen Feinsinn, Klangschönheit und Ausdruck zu verbinden. Gemeinsam mit der Staatsphilharmonie interpretiert er speziell für ihn eingefasste Kompositionen von Mozart und Ravel.

Sinfoniekonzert mit Albrecht Mayer/Oboe, 28. Oktober 2017, 19:30 Uhr, Konzerthaus Karlsruhe
“Soundtrack Luthers”
Albrecht Mayer, Oboe
Joseph Bastian, Dirigent
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

Wolfgang Amadeus Mozart: Andante für Oboe und Orchester KV 315
Maurice Ravel: Le Tombeau de Couperin, arrangiert für Oboe
Felix Mendelssohn Bartholdy: 5. Sinfonie d-Moll op. 107 “Reformationssinfonie”