Heidelberg:
 Ankunftszentrum in Heidelberg hat für die Bundespolitik Vorbildcharakter – OB Prof. Würzner: „Einrichtung auf PHV ist jedoch keine Abschiebe-Einrichtung“

Heidelberg – CDU und CSU haben sich gestern auf Bundesebene auf Grundsätze zu einer gemeinsamen Flüchtlingspolitik verständigt. Laut Medienberichten streben beide Partei- und Fraktionsspitzen sogenannte Entscheidungs- und Rückführungszentren für geflüchtete Menschen an. Als Vorbild hierzu wurden in verschiedenen Medien „bestehende Einrichtungen in Manching, Bamberg und Heidelberg“ genannt. Das Land Baden-Württemberg betreibt aktuell im Heidelberger Patrick-Henry-Village ein Ankunftszentrum.

Hierzu erklärte heute Heidelbergs Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner:

„Ich freue mich, dass das Ankunftszentrum des Landes in unserer Stadt als ein vorbildliches Konzept gesehen wird, wie man sich in Deutschland und speziell hier in Baden-Württemberg dem Thema Menschen auf der Flucht angenommen hat. Seitdem es das Zentrum in Heidelberg gibt, wurden hier zigtausende Menschen aufgenommen, registriert, gesundheitlich untersucht und auf weitere Städte verteilt. Dieses Konzept wurde und wird von vielen Menschen unterstützt, von ehrenamtlichen Helfern, professionellen Partnern und auch dem Heidelberger Gemeinderat.

Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass es sich in Heidelberg nicht um ein Rückführungszentrum handelt. Das darf man nicht miteinander verwechseln. Wenn man aus einem Ankunftszentrum heraus auch gleichzeitig abschieben möchte, dann verändert das den Charakter der Einrichtung grundlegend. In der Struktur, die es in Heidelberg gibt, ist das nicht möglich. Das ist dann ein anderes Konzept, an der man eine Einrichtung von vornherein ausrichten muss.

Es ist gut, dass diese Diskussion jetzt geführt wird. Gerade für uns in der Region ist der Zeitpunkt überfällig. Denn das Ankunftszentrum des Landes im Heidelberger Patrick-Henry-Village ist bis April kommenden Jahres befristet. Wir als Stadt wollen dort im Anschluss einen Stadtteil für über 10.000 Menschen entwickeln. Das Land hat deshalb eine Verlagerung zugesagt. Im Gespräch ist unter anderem ein Areal in Mannheim. Die Überlegungen zu einem bundesweit abgestimmten Verfahren könnten dort von vornherein berücksichtigt werden.“