Gutenbergfilm Mainz
Die Protagonisten des Films im Vortragsaal des Gutenberg-Museum, Wolfgang Bergmann, Geschäftsführer ARTE Deutschland (re.) Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museum (3. von re.) Dr. Peter Allenbacher, ZDF Redakteur (4. von li.) Dr. Cornelia Schneider, Kuratorin Gutenberg-Museum (3. von li.) Cedric Bonin, Produzent Marc Jampolski, Autor des Gutenberg Films (Foto: Gutenberg Museum Mainz)

Mainz – Johannes Gutenberg: Kein alter, grimmig dreiblickender Erfinder mit Rauschebart, sondern – viel wahrscheinlicher – ein rational-geschickter, dynamisch-erfolgreicher Start-up-Unternehmer.

Ein neues, vermutlich realistischeres Bild des Erfinders des Buchdrucks mit beweglichen Lettern aus Metall will das 90-minütige, von Spielszenen angereicherte Dokudrama „Gutenberg – Genie und Geschäftsmann“ zeichnen, das mit Autor Marc Jampolski und Produzent Cédric Bonin im Gutenberg-Museum Vorpremiere feierte. Wer nicht dabei sein konnte, bekommt in den nächsten Tagen auf der Frankfurter Buchmesse und im Fernsehen noch mehrere Gelegenheiten, tief einzutauchen in Entstehung und Botschaften des neuen Films.

An der Koproduktion von Arte, ZDF, Arte France, SWR und ORF haben Autor Marc Jampolski und Produzent Cédric Bonin drei Jahre lang gearbeitet. Ein Freilichtmuseum im Südelsass lieferte die mittelalterliche Kulisse für viele der Spielszenen, die auf Originaldokumenten basieren. Zwei Tage wurde auch in Mainz, und vorrangig im Gutenberg-Museum gedreht. So wird etwa gezeigt, dass Gutenberg bereits vor seiner berühmten 42-zeiligen Bibel mit den so genannten Donaten von 1454 einen Marketinghit landete: Diese lateinischen Schulgrammatiken wirkten zwar noch grob, verkauften sich aber vortrefflich.

Das ambitionierte Puzzle aus Fakten und Fiktion mache die schillernde Figur Gutenbergs als innovativer Erfinder und visionären Unternehmer greifbarer, sagt Museumsdirektorin Annette Ludwig. Zudem schlägt der Film eine Brücke von der Wiege der Druckkunst zu der heutigen Medienrevolution im Zeitalter der Digitalisierung – wie es auch das Gutenberg-Museum, vor allem mit seinen vielen innovativen Sonderausstellungen, tut.

Die Frankfurter Buchmesse greift den neuen Film in zwei Messe-Veranstaltungen auf: Am Mittwoch, 11. Oktober, ist das Dokudrama um 11.45 Uhr im ARD-Kino, Halle Forum, Ebene 0 zu sehen, anschließend, ab 13.30 Uhr, spricht Ulrike Becker (SWR) auf der ARD-Bühne im ARD-Forum mit Gutenberg-Experte Prof. Stephan Füssel. Am Samstag, 14. Oktober, 15 Uhr, diskutieren Regisseur Marc Jampolsky und der Historiker Pierre Monnet am Arte-Stand der Buchmesse, Halle 4.1, Stand D 10. Das Gutenberg-Museum selbst ist bis 23. Oktober in Halle 4.1 am Stand N 31 auf der Buchmesse präsent.

Im ARD-Fernsehen wird „Gutenberg – Genie und Geschäftsmann“ am Samstag, 14. Oktober, 20.15 Uhr, Sonntag, 15. Oktober, 15.15 Uhr, und Donnerstag, 26. Oktober, um 9.25 Uhr ausgestrahlt.