Neue stellvertretende Direktorin in Hessens größtem Kommunalarchiv

Institut für Stadtgeschichte

Im Institut für Stadtgeschichte übernimmt Alexandra Lutz den Posten von Konrad Schneider

Frankfurt am Main – Seit 1. August 2015 hat Evelyn Brockhoff, Leitende Direktorin des Instituts für Stadtgeschichte, eine neue Stellvertreterin: Alexandra Lutz (46).

Sie hat nicht nur die Abteilung „Städtisches Archiv“, sondern auch die stellvertretende Institutsleitung von Konrad Scheider übernommen, der 28 Jahre dort tätig war. Die neue Stellvertreterin, die sich auf das Thema der digitalen Archivierung spezialisiert hat, soll das Institut für Stadtgeschichte unter archivischen Gesichtspunkten in das 21. Jahrhundert führen.

Seit Juli 2013 leitete Alexandra Lutz bereits die Abteilung Sammlungen im Institut für Stadtgeschichte. Daneben betrieb sie bislang federführend den Aufbau des Digitalen Langzeitarchivs sowie die Koordination von Digitalisierungsprojekten. Diese technisch wie rechtlich komplexen Projekte wird sie neben ihrer Funktion als Mitglied der Institutsleitung und Abteilungsleiterin weiterhin betreuen.

Die Expertin für Frühe Neuzeit und Autorin diverser archivfachlicher Veröffentlichungen sieht sich als Dienstleisterin für die Forschung und möchte die Zugänglichkeit von Archivgut in Frankfurt weiter verbessern. Dazu zählt für sie die Einführung zeitgemäßer Recherchemöglichkeiten im Internet. Darüber hinaus soll die Schriftgutübernahme von den städtischen Ämtern und Gesellschaften, der Kernaufgabe der von ihr künftig geleiteten Abteilung „Städtisches Archiv“, rasch auf die elektronische Aktenübernahme ausgedehnt und weiter systematisiert werden.

„Immerhin schaffen wir mit unserer Überlieferungsbildung die Grundlagen der Geschichtsschreibung von morgen und übermorgen. Das ist viel zu wenig bekannt“, betont die neue Stellvertreterin von Evelyn Brockhoff. Das Institut habe dafür zu sorgen, dass keinesfalls Überlieferungslücken entstehen, so Alexandra Lutz. In den vergangenen eineinhalb Jahren hat sie sich unter anderem intensiv für den Erhalt der elektronischen Melderegister eingesetzt. Bei diesen Daten, die für Ämter, Wissenschaftler und Familienforscher bedeutsam sind, waren zahlreiche Rechtsfragen zu klären, damit sie künftig fachgerecht archiviert werden können.

Alexandra Lutz studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Volkskunde und Soziologie an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel, wo sie 2003 mit der Arbeit „Ehealltag und Ehekonflikte in der Frühen Neuzeit. Das Beispiel des westlichen Holsteins, 1650-1770“ promovierte. Parallel zur Dissertation absolvierte die Norddeutsche ein Archivreferendariat am Hauptstaatsarchiv in Stuttgart. Daran schloss sich ab 2003 eine siebenjährige Tätigkeit als Dozentin und Koordinatorin für die archivwissenschaftlichen Fächer an der Archivschule Marburg an. Bevor sie nach Frankfurt wechselte, leitete sie zweieinhalb Jahre das Stadtarchiv Kassel.