Bruchsal – Die Landesregierung plant den Regionalexpress Stuttgart – Bruchsal – Heidelberg zu streichen. Bürgermeister Ulli Hockenberger wendet sich nun in einem Schreiben an Verkehrsministerium Winfried Hermann und macht sich im Namen der Bruchsaler Bürgerschaft für den Erhalt des Regionalexpresses stark.
Sehr geehrter Herr Minister Hermann,
nachdem auch ich in letzter Zeit wiederholt auf die geplante Streichung des Regionalexpresses Heidelberg – Bruchsal – Stuttgart angesprochen worden bin, darf ich Ihnen, wie bereits mehrere Kollegen aus den Mittelbereichen Bretten und Waghäusel, ebenfalls mitteilen, dass auch in Bruchsal viele Berufspendler erhebliche Nachteile in Kauf nehmen müssen, wenn es zur angekündigten Streichung der zweistündlichen Regionalexpress-Verbindung zwischen Stuttgart und Heidelberg über Bietigheim, Mühlacker, Bretten und Bruchsal in der bisher durchgehend verkehrenden Form kommt. Die Fahrzeit zwischen den beiden Städten würde sich dadurch mehr als verdoppeln und die bisher attraktive Verbindung (auch) von Bruchsal nach Heidelberg würde erheblich an Attraktivität verlieren.
Der Unmut, der mir gegenüber aus der Bürgerschaft geäußert wird, hängt unter anderem auch damit zusammen, dass sich diese Menschen bei der Wahl ihres Wohnorts hier in Bruchsal darauf verlassen haben, günstig, umweltschonend und mit attraktiven Verbindungen ihren Arbeitsplatz in Heidelberg zu erreichen und dafür auf die Nutzung eines Pkw zu verzichten. Mir wird berichtet, dass nicht davon die Rede sein könne, dass die Züge schlecht ausgelastet seien. Dies gilt noch viel mehr für die S-Bahn Rhein-Neckar, deren Züge ohnehin zu Zeiten des Berufsverkehrs schon voll sind. Darüber hinaus macht man sich Sorgen, wegen übervoller Züge eventuelle Anschlussverbindungen nicht mehr zu erreichen.
Gerade weil das Ziel, den ÖPNV künftig noch mehr zu stärken, große Bedeutung hat, sollte man diese Menschen nicht wieder durch massive Komfort-Verschlechterung über den Individualverkehr auf die Straße „zwingen“.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie auch diese Überlegung in die von Ihnen avisierte Überprüfung mit dem Ziel, auf die geplante Streichung zu verzichten, einbeziehen würden. Für eine gelegentliche Rückmeldung zur Information der Bürgerschaft wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar.
Freundliche Grüße
Ulli Hockenberger