Nachrichtenüberblick aus Wiesbaden

Nachrichten aus der Landeshauptstadt Hessens

Wiesbaden – Hitchcock-Film mit Ingrid Bergman im ungekürzten Original, Bechsteinfledermaus trifft Stadtwald Wiesbaden

Hitchcock-Film mit Ingrid Bergman im ungekürzten Original

Anlässlich des 100. Jahrestages der Geburt von Schauspielerin Ingrid Bergman zeigt „Filme im Schloss“ im Rahmen einer Alfred-Hitchcock-Reihe erstmalig die ungekürzte, englische 35-mm-Originalfassung von „Under Capricorn“ („Sklavin des Herzens“, 1948). Das Melodrama wird am Dienstag, 25. August, 20 Uhr, in der „Deutschen Film- und Medienbewertung“ (FBW), Schloss Biebrich, Rheingaustraße 140, gezeigt. Die schwedische Schauspielerin Ingrid Bergman spielte von 1944 bis 1948 insgesamt drei Mal die Hauptrolle in Hitchcock-Werken. Im gezeigten Film geht es um eine amouröse Dreierkonstellation mit der Bergman als eine zwischen zwei sie umwerbenden Männern stehende Aristokratin im kolonialen Australien.

Die Kritiken zum Film fielen zunächst überwiegend reserviert aus – lediglich in Frankreich wählten ihn junge Zuschauer zu einem der „zehn besten Filme aller Zeiten“. Heutige Kritiker bezeichnen den Film als „einen von Hitchcocks packendsten und sinnlichsten Darstellungen von der Kraft der Liebe und dem Kampf um Erfüllung.“

Interessierte erhalten Karten zum Preis von fünf Euro an der Abendkasse oder im Vorverkauf werktags ab 12 Uhr bei der Gaststätte „Ludwig“, Wagemannstraße 33 bis 35, 65183 Wiesbaden. Vorbestellungen können unter http://www.filme-im-schloss.de sowie unter der Telefonnummer (0611) 840766 und 313641 entgegengenommen werden.

Bechsteinfledermaus trifft Stadtwald Wiesbaden

Vor einigen Tagen trafen sich am Neroberg interessierte Bürgerinnen und Bürger, um mehr über die dort lebende Bechsteinfledermaus zu erfahren. Der Naturpark Rhein-Taunus hat die Leitung eines Projektes übernommen, das mithilfe von Bundesmitteln des Naturschutzes gefördert wird sowie die Bestandserfassung und die möglichen Schutzmaßnahmen der Bechsteinfledermaus zum Ziel hat.

Untersucht werden soll eine Fläche vom Rheingau bis nach Wiesbaden, wobei erste Untersuchungen im Stadtwald bereits positive Bestandsaufnahmen zeigten. Dort fand nun die erste von mehreren Informationsveranstaltungen statt, um die Öffentlichkeit zu informieren. Nach Grußworten von Bürgermeister Arno Goßmann, der die gute Zusammenarbeit des Naturparks mit den Bereichen des Grünflächenamtes und des Umweltamtes lobte und dem für den Stadtwald zuständigen Dezernenten Dr. Oliver Franz, ging es in den Wald unter der Leitung der zuständigen Abteilungsleiterin Sabine Rippelbeck, des Revierförsters Georg Heimen-Geerlings und Uwe Heid, der sich in der Forstabteilung um die Fledermäuse kümmert.

Dort konnte man etwas über die Bewirtschaftung des Waldes nach Vorgaben des Forest Stewardship Council (FSC) und Naturland erfahren. Aufgrund dessen wird der Stadtwald schon seit vielen Jahren umweltschonend, kahlschlagfrei und gänzlich ohne Pestizide behandelt. Dr. Franz: „Der Stadtwald ist ein absoluter Erholungsschwerpunkt für die Wiesbadener Bevölkerung und ein Refugium für bedrohte Tierarten und gerade deshalb ist es wichtig, nicht den maximalen Ertrag in den Vordergrund zu stellen, sondern bei der Bewirtschaftung sensibel vorzugehen“.

Erstaunlich war sicher die Tatsache, dass die geschützte Bechsteinfledermaus gerade in den bewirtschafteten Teilen des Stadtwaldes zu Hause ist, die aber dennoch einen hohen Anteil von alten und auch abgestorbenen Bäumen enthalten. Die beiden Biologinnen vom Institut für Tierökologie und Naturschutz, die im Auftrag des Naturparks die Untersuchungen durchführen, verdeutlichten mithilfe einer aufgestellten Fangstation mit Netz die Markierung der Tiere. Die Mitarbeiter der Forstabteilung erläuterten am alten Wasserbehälter der stillgelegten Habelsquelle wie diese Bauwerke zum Schutz von Fledermäusen hergerichtet und unterhalten werden können. Auf dem Rückweg zeigte sich abermals die Artenvielfalt der im Stadtwald lebenden Tiere, als eine andere Fledermaus der Art „Großes Mausohr“ gesichtet wurde.